Du hast das Leben in der Großstadt satt. Mit deinem restlichen Geld zieht es dich aufs Land, wo du dir ein Farmgrundstück kaufst. Wird dies dein Weg zum Glück sein?
Meinung:
Das Glück des Lebens liegt auf dem Land begraben. So oder so ähnlich lautet die Nachricht, die berühmte Spielereihen wie Rune Factory, Harvest Moon oder Stardew Valley verbreiten. Vor allem letzterer Titel hat das Spielegenre der Farm Life Simulation mit RPG Anleihen populär gemacht. So populär, dass immer wieder neue Genrevertreter herauskommen, die versuchen, einen eigenen Dreh zu geben.
Keine bloße Farmingsimulation Auch SunnySide probiert sich daran. Das Game, welches das Debütgame von dem britischamerikanischen Spielstudio RainyGames ist, wurde zunächst via Kickstarter finanziert, ehe es dann auf Steam herauskam. Seit dem 14. Juni ist es offiziell erhältlich.
Genau wie bei Stardew Valley versteht sich SunnySide nicht nur als eine bloße Farmingsimulation. Es wird hier auch sehr viel wert auf das soziale Umfeld gelegt. Darauf, dass man hier ein Leben spielt und Beziehungen knüpft.
Das Besondere fängt dabei schon mit der Erstellung der Spielfigur an. Auf einer Skala von sehr Femin bis hin zu sehr maskulin kannst du selber einstellen, welche Geschlechtsidentität deine Figur hat. In der Mitte dieser Skala findet sich übrigens die Non-binäre Identität wieder.
Ein komplexes Datingleben Auf dem ersten Blick wirkt diese Einstellungsmöglichkeit merkwürdig und nicht sonderlich nachvollziehbar. Fast so, als ob die Entwickler sich dem Zeitgeist anbiedern wollen, ohne es wirklich im Game zu implementieren. Doch je weiter du spielst, desto mehr fällt auf, wie klug und geschickt sie die Geschlechtsidentität ins Gameplay eingebaut haben. Vor allem im Datingleben hat dies nämlich erhebliche Auswirkungen.
SunnySide gibt an, dass du bis zu 25 Figuren daten kannst. Was es aber etwas unter den Tisch fallen lässt, ist die Tatsache, dass die Frage, mit wem du in Zukunft dein Leben verbringen könntest, auch davon abhängig ist, wo du deine Figur auf der Skala platziert hast. Du kannst also entsprechend nicht wirklich jeden daten, was einerseits Schade ist. Aber andererseits, wenn du etwas darüber nachdenkst, durchaus Sinn ergibt. Denn auch im realen Leben gibt es Menschen, die sich nur zu Leuten hinzugezogen fühlen, die dasselbe Geschlecht wie sie haben.
Doch ist das Game eben nicht nur eine Lebenssimulation, sondern auch ein Farminggame. Und wie üblich fängst du klein an. Du schläfst zu Beginn in einem Zelt und hast nur ein paar Felder, auf denen du Sachen anpflanzen und mit dem Gartenschlauch wässern kannst. Nach und nach baust du dir bald ein richtiges Haus und hast dann ebenso entsprechend mehr Felder und auch bald Nutztiere. Also ganz so, wie es das Genre verlangt.
Etwas mühselig Dabei spielt die Technik eine wichtige Rolle. Nicht nur, dass du mit deinem Smartphone eine Kart hast, sowie mit örtlichen Freunden, deinen Verwandten und deinem Love Interest im Kontakt bleibst. Ebenso kannst du mit einer Drohne und Laptop deine Farm ausbauen.
Jedoch ist die Bedienung des Smartphones etwas mühselig. SunnySide lässt sich auch mit dem Controller bedienen und besonders hier ist es arg fummelig, die verschiedenen Apps zu aktivieren oder
Und wenn dir das Farmleben zu langweilig ist? Gibt es, Stardew Valley lässt grüßen, eine Mine mit Monstern, die du bekämpfen kannst. Natürlich existieren hier die obligatorischen exklusiven Rohstoffe, die du brauchst, um neue Sachen zu bauen oder zu erforschen.
Mangelhafte Optik Dabei präsentiert sich SunnySide in einer Animeoptik, bei der vor allem die 2D-Zeichnungen sehr gut aussehen. Doch der Rest... Hier schwächelt das Spiel. Und zwar leider enorm.
Man kann verstehen, wieso die Entwickler sich für die überwiegende 3D-Optik entschieden haben. Das verleiht dem Game etwas einzigartiges. Doch bei der Umsetzung hapert es. Selbst jetzt, wo das Spiel schon diverse Updates erfahren hat, hat sie Mängel. Mal laden Texturen erst verspätet nach, mal überhaupt nicht. Ebenso ploppen gerne Mal Objekte ins Bild rein. Alles Aspekte, die nicht wirklich sein müssen.
Doch was dem Game noch mehr das Genick bricht, sind die Ladezeiten. Die sind leider erheblich lang geworden. Zu lang, um einem egal zu sein.
Auch ärgert es, dass hier sehr wenig erklärt wird. Die Erklärungen fallen äußerst spartanisch aus und vieles musst du dir selber erarbeiten. Was ebenfalls nicht gerade motivierend ist.
Fazit:
SunnySide hat viele vielsprechende Ideen. Die Idee mit der Geschlechteridentität, die Auswirkungen auf das Liebesleben hat, der langsame Beginn und die Animeoptik sprechen für das Game. Doch dagegen sprechen die mangelhafte 3D-Grafik, die ungenügenden Erklärungen, lange Ladezeiten und fummelige Smartphonebedienung. Das Spiel wurde zwar seit Relase oft geupdatet. Aber die eigentlichen Probleme sind immer noch vorhanden.
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