Genre:
Strategie USK Freigabe:
Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
12.00 €
Systeme:
PC, PlayStation 4, PlayStation 5, Switch, Xbox One, Xbox Series X/S
Inhalt:
Du willst ein Boss sein? Ein richtig schön fieser? Einer, der den Helden das Fürchten lernt? Lern erstmal zu spielen, dann sehen wir weiter.
Meinung:
Jedes Mal, wenn ich anfange, eine Rezension zu schreiben, versuche ich vorab ein paar Hintergrundinfos über das Game zu kriegen. Damit ich die ggf. einbaue. Umso überraschter war ich über das, was ich zu Overboss fand.
Ein überraschender Ursprung Denn das Spiel ist kein normales Game. Es hat vielmehr seinen Ursprung in einem gleichnamigen Brettspiel. Nun ist es nicht das erste Mal, dass ein Brettspiel zu einem Videospiel umgewandelt wurde. Man denke nur an Monopoly oder Die Siedler von Catan. Auch umgekehrt wird der Weg gegangen, wie jetzt aktuell mit Mass Effect, dass sein Brettspieldebüt feiern wird.
In jedem Fall scheint das Brettspiel Overboss gut anzukommen. Es erhielt durch die Bank weg positive Kritiken. Nur, was im realen Leben in einer Runde mit vielen anderen funktioniert, klappt nicht unbedingt auch in einer Versoftung.
Overboss basiert dabei auf Computerspiel Boss Monster. Man wird im Laufe des Spielens auf einige Monster stoßen, die in dem letztgenannten Game ihren Ursprung haben und für das neue Spiel optisch überarbeitet wurden. Dabei hat jede dieser Kreaturen bestimmte Fähigkeiten, die du nutzen kannst. Das Ziel des Spiels ist einfach: Du musst siegreich sein, in dem du Punkte sammelst.
Der Anfang vieler Probleme Das klingt natürlich einfacher, als es in Wahrheit ist. Du hast dein Spielfeld, das hauptsächlich aus vier mal vier Feldern bestimmt. Auf diesem musst Kacheln platzieren. Jede dieser Kacheln hat bestimmte Eigenschaften, wie Wüste, Dungeon oder Sumpf. Manche der Kacheln haben zusätzlich Monster, die du dann direkt nach Platzierung der Kachel in eine von diesen stellen musst. Andere wiederum haben Objekte, wie einen Teleporter, mit dem Bosse von einer zur anderen Kachel teleportieren kannst.
Es gibt drei verschiedene Spielmodi. Zum einen der Kampagnenmodus, dann die Score-Attack und dann den lokalen Multiplayer. Ebenso ist auch ein Tutorial vorhanden, dass dir die Grundlagen beibringt.
Und bereits da fangen die Probleme von Overboss an. Wenn man das Spiel einfach so startet, wird man sehr schnell aufgeschmissen sein. Wobei das Tutorial an sich nur bedingt Licht ins Dunkel bringt. Es erklärt zwar viele Sachen, aber eben nicht alles. Viele Aspekte, wie zum Beispiel, was bestimmte Kachelkombinationen bringen, musst du dir durch Learning by Doing aneignen. Denn das Menü, dass auch Sachen erläutert, ist dies bezüglich ungenügend und nicht eindeutig.
Abhängig von der RNG Und auch das ist ein Problem des Spiels. Dir werden in der Kampagne bestimmte Zielvorgaben geben. Du musst so und so viel Punkte erreichen und so und so viele Kacheln eines vorgegebenen Typs in einer Reihe platzieren, am besten noch mit einem Monster, dessen Typus zum Kachelfeld passt. Die Sache ist die, dass du komplett vom RNG abhängig bist, dass dir hoffentlich die gewünschten Kacheln liefert. Was nun nicht unbedingt immer der Fall ist. Oft genug kann es geschehen, dass dir der Marktplatz, wo neue Kacheln auswählbar sind, dir alles andere bietet, aber nicht das gewünschte. Und das kann sehr frustrierend sein, um es mal milde auszudrücken.
Klar, RNG kann in manchen Games Spaß machen, vor allem in Roguelike-Titeln wie Dead Cells. Aber Overboss hat keine Roguelike-Elemente. Es gibt hier keine Belohnung fürs Scheitern, keinen freispielbaren Fortschritt. Du bist wirklich auf Gedeih und Verderb dem Spiel ausgeliefert, was natürlich auf Dauer demotivierend ist.
Was dem Game auch auf Dauer fehlt, ist Inhalt. Scoreattack, Kampagne und lokaler Multiplayer sind zwar schön. Aber am Ende geht alles irgendwie nur um den Score und das ist dann einfach zu wenig, um langfristig zu motivieren.
Fazit:
Der Versuch, ein Brettspiel als Videospiel zu adaptieren, ist in diesem Fall gescheitert. Die Grundidee mag charmant klingen, die Umsetzung ist es nicht. Ein Tutorial, dass diese Bezeichnung nicht verdient, eine Kampagne, in der man vom Zufall mit Gedeih und Verderb abhängig ist sowie mangelnde Abwechslung töten das Game bereits im Ansatz.
Bewertung Du kannst dieses Game hier benoten. Wohlgemerkt soll nicht die Rezension, sondern das Game an sich bewertet werden! Du hast also dieses Game gespielt? Dann bewerte es hier. Die Benotung erfolgt mit Sternen. Keine Sterne entsprechen der Schulnote 6. Fünf Sterne entsprechen der Schulnote 1.