John Ryder ist ein Siedler, der gemeinsam mit seinem Bruder in einem Trek inmitten des harten Winters unterwegs zu dem Land waren, dass sie besiedeln wollten. Doch dann werden sie verraten und voneinander getrennt. Inmitten eines Schneesturms verirrt sich John in eine Geisterstadt, die er nach und nach wieder zum Leben erweckt.
Meinung:
Wild West Dynasty“ ist der neuste Titel des Dynasty-Franchise. Jenes umfasste bereits Titel wie „Medieval Dynasty“ oder Sengoku Dynasty. Dieser neue Titel wurde von Moon Punch Studios entwickelt und von Toplitz Productions herausgebracht.
Fokus auf die Pioniere Und man kann dem Game ein gewisses Alleinstellungsmerkmal nicht absprechen. Wo andere Titel, die in der gleichen Zeit stattfinden, mehr auf die typischen Cowboys setzen, nimmt dieser Titel die Perspektive der Pioniere ein, der Siedler. Bzw. in diesem Fall des von John Ryder, der einen hartnäckigen Überlebenswillen besitzt, weil er einen Schneesturm übersteht, obwohl er von seinem Treck getrennt worden ist.
Dabei versucht Wild West Dynasty als eine Mischung aus Survival-Game, Aufbau-Genre und Action-Adventure zu überzeugen. Du hast verschiedene Werte, die du stets im Blick haben musst, wie Gesundheit, Hunger oder Durst. Die Gegend, in der du lebst, kann wunderschön sein, aber auch gefährlich. Wenn es nicht das Wetter ist, dann garantiert irgendein Tier oder Gauner, die dir ans Leder wollen.
Doch gleichzeitig hast du dieses Dorf, diese Geisterstadt, deren ursprüngliche Bewohner nach einer Feuerkatastrophe geflohen sind. Es ist das perfekte Startgebiet, weil du hier die Grundlagen des Spieles kennenlernen kannst und dabei ebenso die Startutensilien erhältst, die du fürs Überleben und Bauen brauchst. Gleichzeitig ist es auch der Startschuss für die Story, die im Hintergrund des Games abläuft, und in dem die mysteriöse Owl eine große Rolle spielt.
Gesucht: Spaß! Neue Craftingitems lernst du dadurch, dass du dir Beispiele von allen Seiten ansiehst und sich dabei nach und nach eine Leiste füllt. Wenn diese voll ist, hast du in Zukunft beispielsweise Zugriff auf eine Fackel oder einen Hammer. Beides Sachen, die du im Laufe des Games wiederholt benötigst.
Wobei Wild West Dynasty am Ende ein großes Problem hat: Es macht keinen Spaß. Die Zutaten für ein interessantes Game sind vorhanden, doch die Umsetzung verhagelt das Endprodukt komplett. Das fängt schon mit den Ladezeiten an. Bis du endlich spielen kannst, kann viel Zeit vergehen, weil vermutlich vor allem die ganze Welt erstmal geladen werden muss. Und selbst danach werden immer noch Details nachgeladen.
Das Bauen und Craften ist auf Dauer eintönig und abwechslungsarm. Im Prinzip geht es nur darum, dass du genügend von vorgegebenen Items sammelst und daraus dann das gewünschte erstellst. Was sich auch beim Erstellen von neuen Siedlungen bemerkbar macht, die am Ende einfach nur eine Art Eintauschen von bestimmten Items sind. Das Rekrutieren von Siedlern ist am Ende ähnlich spannungsarm, da du sie im Prinzip nur anzusprechen brauchst und das war es dann auch. Die Quests laufen sich außerdem auf x-beliebige Fetchquests hinaus, oder haben enorm seltsame Trigger. Ebenso ist das Spiel immer noch verbuggt, wenn auch nicht so heftig, wie früher. Aber besonders das Pferdereiten kann zu interessanten Situationen führen und lässt sich mitunter mit dem Glitchfest eines Skyrims vergleichen.
Wie schlimm muss es ursprünglich gewesen sein? Grafisch ist das Spiel ebenfalls kein Überflieger. Stellenweise fühlt man sich an eine Optik erinnert, die vor zehn Jahren Durchschnitt war. Ebenso fehlen einem Sachen wie Tageszeiten oder bessere Umwelteffekte. Und musikalisch ist das Game eintönig, hier fehlt es an Melodien, die wirklich wie Westernmusik klingen.
Das Schlimme ist, das Wild West Dynasty ja im Vollrelease ist und die Early Accessphase hinter sich gelassen hat. Wenn man von den Steamfeedbacks ausgeht, dann muss diese eine mittelschwere Katastrophe gewesen sein und hat sich das Spiel wohl seit dem enorm verbessert. Wobei man diese „Verbesserung“ mit Zweifeln betrachten muss.
Fazit:
Wild West Dynasty hätte das Potential zu einem guten AA-Game gehabt. Das Spielprinzip hat etwas frisches an sich. Doch die Umsetzung ist misslungen. Auf Dauer langweilt das Gameplay und man merkt, dass es überall hakt. Sachen wie die langen Ladezeiten oder die veraltete Optik oder die auf Dauer eintönige Musik sprechen nicht für den Titel. Und man fragt sich, wenn dies die offizielle Releaseversion ist, die wirklich viele Fehler der Early Access-Phase verbessert hat, wie schlimm muss dann die EA-Phase gewesen sein?
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