Genre:
Adventure USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
49,99 €
Systeme:
PC, PlayStation 4, PlayStation 5, Xbox Series X/S
Inhalt:
Es gibt wohl kaum eine Wohnung, in der eine Person unter 30 lebt, in der es keine Funko Pop!-Figur zu finden gibt. Die Figuren mit dem prägnanten quadratischen Kopf und den großen schwarzen Augen sind in den letzten zehn Jahren zum absoluten Kult geworden. Egal ob man seinen Lieblings-Superhelden, TV- oder Kino-Charakter, Musik- und Sportstar, Comicfigur oder was auch immer sucht, man kann beinahe sicher sein, dass es von Funko mindestens eine Figur dazu gibt. Auch ich besitze mehrere dieser kleinen Figuren (u. a. Michael Jordan, verschiedene NASCAR-Fahrer und die Ghostbusters) und war deswegen sofort hellhörig, als es hieß, dass die Figuren bald in einem Videospiel zum Leben erweckt werden. Jetzt ist Funko Fusion für PC, PlayStation 5 und Xbox X/S erschienen (die Switch-Version folgt im März 2025) und natürlich habe ich direkt einmal reingeschaut, ob es genauso begeistern kann, wie die Figuren selber.
Meinung:
Sich für ein Funko Pop!-Spiel eine zusammenhängende Story auszudenken, ist, glaube ich, gar nicht so einfach. Schließlich macht die Vielfalt die Figuren aus und diese dann alle halbwegs vernünftig in eine Story einzubinden, ist sicherlich eine echte Herausforderung. Entwickler 10:10 Games hat dies gemeinsam mit Skybound Games und Funko Inc. aber dennoch geschafft, diese Herkulesaufgabe auf eine ordentliche Art und Weise hinzubekommen. Als Dreh- und Angelpunkt dient dabei das Funko-Maskottchen Eddie Funko, der in der Wonder Works Factory alle Hebel in der Hand hält und dort die beliebten Figuren herstellt. Doch eines Tages passiert etwas Schreckliches: Ein Bösewicht taucht in der Fabrik auf und übernimmt die Seele von Eddie, der von nun an böse ist und nicht nur die Fabrik selber, sondern auch die Funko Pop!-Welten terrorisiert. Als Spieler*in schlüpft man jetzt in die Rolle verschiedenster lizenzierter Figuren und muss die entsprechenden Welten vor dem Bösen retten.
Welche Welt soll es sein? Welche Welt man als Erstes befreien möchte, steht einem dabei völlig frei. Somit kann man selbst entscheiden, ob man zunächst in die Welt von Masters of the Universe, The Thing, Hot Fuzz, Battlestar Galactica, The Umbrella Academy oder Scott Pilgrim vs. The World steigt. Was einen in den Welten erwartet, ist im Prinzip immer das Gleiche und erinnert stark an die beliebten LEGO-Spiele. Denn genau wie dort, darf man auch hier in einer von der jeweiligen IP inspirierten Welt frei umherlaufen, allerlei Dinge zerstören, kleinere Rätsel lösen, Sammelobjekte finden und natürlich reichlich Feinde bezwingen.
Hektischer als bei LEGO Im Gegensatz zu den LEGO-Spielen ist all dies hier allerdings etwas hektischer. Nicht nur, dass wesentlich mehr Gegner auf einen warten, die obendrein ebenso noch respawnen, auch das Tempo, in dem hier alles vonstattengeht, ist deutlich höher. Im Grund ist es kaum ein Augenblick, in dem man etwas Ruhe bekommt. Dabei wäre das eigentlich dringend vonnöten. Denn neben dem andauernden Kampf gegen die Gegner, hat man noch einige andere Sachen zu tun. So kann man an Funko Pop-Kartons nämlich auch jederzeit seinen Charakter wechseln, von denen es pro Spielwelt jeweils vier Stück gibt und jeweils über andere Fähigkeiten verfügen. Dummerweise muss man jedes Mal ein paar Sekunden eine Taste drücken, bis man den Charakter gewechselt hat. Diese Sekunden gibt uns das Spiel aber nur selten, weshalb es oft passiert, dass man währenddessen angegriffen wird. Gleiches passiert leider auch, wenn man das aufgesammelte Vinyl oder andere Gegenstände, die man durch das Zerstören von Objekten oder Beseitigen von Gegner erhält, in eine der zahlreichen Maschinen, die überall herumstehen, stecken möchte. Dabei sind diese Maschinen wichtig, da sie einem im Gegenzug Gesundheit, nützliche Items und auch silberne Kronen, die man sich als Trophäe hinstellen kann. Manchmal benötigt man von ihnen sogar Gegenstände, die man zum Weiterspielen braucht. Das ist allerdings nicht das einzige Problem. Genauso ärgerlich ist es, dass man nicht immer genau weiß, was das Spiel als Nächstes von einem will. Zwar gibt es Marker, die zum Zielpunkt zeigen, doch was da gemacht werden soll, bleibt oft ein Geheimnis.
Geheimnisse Entdecken In jeder Spielwelt kämpft ihr euch so durch fünf eigenständige Levels, die aber recht kurz ausgefallen sind. Allerdings ist nach dem einmaligen Durchspielen ja noch lange nicht Schluss. Jedes Level beherbergt nämlich ebenfalls Geheimnisse und Abschnitte, die man erst beim nochmaligen Durchspielen freischaltet. Und um zum finalen Boss zu gelangen, muss man all diese Geheimnisse auch finden – ansonsten gibt es kein Weiterkommen. All das schreit nahezu danach, dass die Entwickler die Spielzeit künstlich in die Länge ziehen wollten. Und tatsächlich, ohne das mehrmalige Durchspielen der Levels würde man das Ende sicherlich sehr viel schneller als nach den zehn Stunden sehen, die man so benötigt.
Tolle Cameo-Welten Es gibt aber ebenso wirklich Positives. Denn während man nach sämtlichen Objekten und Geheimnissen sucht, schaltet man auch Figuren aus anderen bekannten IPs frei. Manche dieser Figuren haben nur eine Art Cameo-Auftritt. Andere wiederum bringen sogar ihre eigene kleine Spielwelt mit sich. So dürfen wir zum Beispiel ebenfalls einen kleinen Blick in die Welt von Zurück in die Zukunft oder Jurassic Park werfen.
Liebevoll gestaltet Was alle Spielwelten gemeinsam haben, ist, dass sie sehr liebevoll gestaltet wurden. Wer sich mit dem jeweiligen Franchise auskennt, wird so jede Menge Anspielungen auf die Serie, Film oder was auch immer entdecken können. Das mit dem Kenner dürfte dabei allerdings so eine Sache sein. Denn auch wenn ich nicht abstreiten will, dass zum Beispiel The Umbrella Academy seine Fans hat, bin ich mir ziemlich sicher, dass es im Funko Pop!-Universum doch ebenso wesentlich beliebtere und bekanntere Franchises zur Auswahl gab (wie die Cameo-Levels und Quests teilweise ja auch beweisen). Weshalb man sich dann gerade für die fünf Hauptspielwelten entschieden hat – ich weiß es nicht. Allerdings bleibt die Hoffnung, dass wir in Zukunft noch weitere bekannte Spielwelten und Figuren erleben können. Schließlich zeigen die Cameo-Welten bereits, dass es kein großes Problem darstellt, einfach weitere zu integrieren.
Updates nötig Neben neuen Welten hoffe ich auch sehr, dass die technischen Probleme mit einem Update demnächst behoben werden. Denn leider ist es so, dass das Spiel auf der Xbox Series X das ein oder andere Mal abgestürzt ist, ohne dass der Fortschritt dabei gespeichert wurde. Zwar nicht so tragisch, aber ebenso nervig sind auch Probleme mit der Kamera, die einem manchmal alles zeigen, nur nicht das, was man sehen will.
Fazit:
Als jemand, der selber die ein oder andere Funko Pop!-Figur sein Eigen nennt, habe ich mich wirklich darauf gefreut, die quadratischen Figuren in ihrem eigenen Videospiel in Action erleben zu dürfen. Doch was ich dann erleben durfte, hat mich aber leider kaum begeistert. Die Level sind in der Regel viel zu klein, das Spielgeschehen ist unübersichtlich, die Spielzeit künstlich in die Länge gezogen worden und technische Probleme gab es ebenfalls noch. Und auch die Auswahl an Figuren und Hauptspielwelten hat mich nicht so mitreißen können. In Anbetracht all dessen hilft es auch kaum, dass die Optik wirklich sehr schick ist, die Level liebevoll gestaltet wurden und es zahlreiche Bonus-Figuren und Spielwelten (von denen mir fast alle mehr zugesagt haben, als die Hauptspielwelten) freizuschalten gibt. So wie sich Funko Fusion momentan präsentiert, ist es wirklich nur etwas für ganz eingefleischte Funko-Fans. Alle anderen sollten gegebenenfalls noch den ein oder anderen Patch/Update abwarten und dann eventuell zugreifen.
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