Genre:
Sport USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
79,99 €
Systeme:
PlayStation 5, Xbox Series X/S
Inhalt:
Pünktlich zum Start der neuen NHL Saison ist auch EA’s neueste Version ihrer Eishockey-Simulation erschienen. Und wie die NFL- und Fußballfans fragen sich natürlich ebenfalls die NHL-Fans, was sie dieses Jahr Neues erwarten dürfen. Um das zu beantworten, habe ich mir meine Schlittschuhe geschnürt und mich mal wieder aufs Eis gewagt.
Meinung:
In den letzten Jahren mussten NHL-Fans stets tapfer sein. Nicht nur, dass sich bei den Spielmodi seit einer gefühlten Ewigkeit nichts Großartiges getan hat. Auch bei der Technik musste man aufgrund der Tatsache, dass die Reihe in den letzten Jahren ebenso immer noch für die alte Konsolengeneration herausgebracht wurde, zahlreiche Eingeständnisse machen. Dieses Jahr hegen Fans aber die Hoffnung, dass alles besser wird. Schließlich ist NHL 25 der erste Teil der Reihe, der ausschließlich für PlayStation 5 und Xbox Series X/S erscheint. Im Prinzip also die perfekte Gelegenheit, die Reihe aus ihrem Dornröschenschlaf zu reißen und sie sowohl technisch als auch inhaltlich auf den Stand der beiden anderen EA-Sportreihen zu bringen.
Noch immer Luft nach oben Wie so oft bleibt aber hier ebenfalls der Wunsch der Vater des Gedankens. Denn auch wenn es durchaus deutliche Verbesserungen gibt – auf dem Niveau eines Madden NFL ist man dennoch noch lange nicht. Das beste Beispiel dafür ist sicherlich die Grafik, bei der es noch die größten Verbesserungen zu vermelden gibt. Im Vergleich zum Vorjahr fallen einem hier sofort die hübscheren Spielermodelle und das besser aussehende Eis auf. Und auch die Bewegungen der Spieler wirken dank des neuen logikbasierten Animationssystems ICE-Q nun dynamischer und authentischer und gehen nun ebenso flüssiger ineinander über. So weit, so positiv. Allerdings gibt es auf der anderen Seite eben noch immer die wenig ansehnlichen Zuschauer sowie eine generelle Präsentation, die einen kaum mitreißt. Jeder, der meinen Test zu EASports College Football 25 gelesen hat, wird wissen, dass die Intros dort ein absolutes Highlight des Spiels waren und einen so bereits vor dem Anpfiff des eigentlichen Matches regelrecht gehyped haben. Im Vergleich dazu sehen die Einzüge in NHL 25 eher langweilig aus und haben bei weitem nicht so viele Details aufzuweisen. Einen guten Ansatz gibt es aber dennoch. Mit dem Grudge-Match-System wurde nämlich ein neues System eingeführt, das die Wettkampfgeschichte von Teams aller Online- und Offline-Modi aufzeichnet und in aktuellen Spielen relevante Statistiken früherer Begegnungen liefert. Auf diese Weise wird der Action auf dem Eis ein zusätzlicher Kontext verliehen, der mitunter auch recht interessant ist.
Klügere Mitspieler Beim Gameplay sieht es wieder etwas positiver aus. Das bereits genannte ICE-Q System kommt nämlich auch hier zu tragen und sorgt für ein besseres Verständnis der Mitspieler – sowohl auf der Seite der Offense als ebenso auf der der Defense. Während sie sich auf der einen Seite besser freilaufen, sorgen sie auf der anderen Seite dafür, dass Schusswege zugestellt werden. Ebenfalls überarbeitet wurden die One-Timer. Die sogenannten "Skill-based One-Timer” sind noch wirkungsvoller als die herkömmlichen One-Timer, benötigen aber auch ein perfektes Timing. Wenn man dieses trifft, sind die Goalies allerdings so gut wie machtlos, wobei sie ansonsten eigentlich eine sehr gute Figur abgeben und viele Schüsse parieren. Ein Punkt, deren Überarbeitung sich NHL-Fans sicherlich ebenso gewünscht hätten, ist die Passmechanik. Diese war in den letzten Jahren schon immer etwas unpräzise und ist es auch dieses Jahr wieder geblieben. Selbiges gilt für die normalen Checks, die ebenfalls nicht überarbeitet wurden und somit auch dieses Mal wieder etwas schwächlich wirken.
Punktuelle Verbesserungen Bei den Spielmodi erwartet einen zunächst einmal genau das gleiche Angebot wie in den letzten Jahren. Immerhin wurden sie aber (fast) alle ein wenig überarbeitet. So gibt es im Franchise-Modus ein neu gestaltetes Menü und ein Dialog-System, über das man mit seinen Spielern kommunizieren kann und in dem u. a. Spiel- und Saison-Ziele festgelegt werden können. Zudem erwarten einen überarbeitete Vertragsverhandlungen mit Free Agents. Alles nichts Weltbewegendes, aber immerhin etwas. Im Gegensatz dazu gibt es im Be a Pro-Modus nämlich gar nichts nennenswertes Neues. Dabei hätte es der Karrieremodus mehr als nötig, endlich mal wieder ein wenig überarbeitet zu werden. Wenn man sich die langweilige Präsentation mit den zahlreichen Multiple-Choice-Fragen/Antworten und der so gut wie nicht vorhandenen Story ansieht, merkt man doch, dass dieser Modus ganz schön in die Jahre gekommen ist.
Wieder Pay-2-Win Dabei wäre er für viele Spieler*innen durchaus wichtig. Denn genau wie bei Madden oder EA Sports FC schreit auch im Hockey Ultimate Team-Modus alles nach Pay-2-Win. Soll heißen, wer hier kein zusätzliches Geld für Kartenpacks ausgibt, wird hier genauso wenig Spaß daran finden, wie im Ultimate Team-Modus von Madden oder EA Sports FC. Wer dem positiv gegenübersteht, darf sich aber zumindest über ein paar Neuerungen freuen. Die interessanteste Neuerung ist dabei sicherlich der nagelneue Wildcard-Modus. In diesem gibt es in jedem Wettkampfzyklus einzigartige Regeln wie unterschiedliche Gehaltsobergrenzen, eine bestimmte Zahl von Profis eines Teams oder Landes und mehr. Das soll nicht nur für ständig frische Action sorgen, sondern natürlich auch dazu führen, dass nicht immer nur dieselben Karten respektive Spieler zum Einsatz kommen, sondern sich die Spielenden immer wieder an neue Gegebenheiten anpassen müssen. Inwieweit das funktionieren wird, muss sich selbstverständlich erst noch zeigen. Interessant hört es sich aber allemal an. Über eine weitere Veränderung werden sich HUT-Fans wahrscheinlich ebenso freuen. Ab sofort ist das EP-Fortschrittssystem, das vorher recht aufgedröselt war, wesentlich vereinfacht. Statt mehrerer Fortschrittssysteme fließen nun alle in Team Battles, Rivals und Wildcard gesammelten EP in einen einzigen Fortschrittspfad ein, womit man jetzt auch unabhängig vom gewählten Spielmodus dieselben Belohnungen erhält. Außerdem erhält man Belohnungen jetzt sofort, nachdem man eine neue Stufe erreicht hat. Zu guter Letzt wurden auch noch die Kartenränge überarbeitet. 74 GES und darunter sind jetzt Bronze-Karten, 75–79 Silber und 80+ GES Gold.
Noch mehr Geld ausgeben Im World of Chel-Modus gibt es ebenfalls ein paar Änderungen, die das Spielerlebnis allerdings kaum bis gar nicht beeinflussen. So wurden die klassischen Pro-Am- und Ones/Threes-Eliminator-Modi in Live-Events umbenannt, die dank eines wechselnden Spielplans auch immer wieder neue Spielerlebnisse bieten. Geblieben ist zudem der starke Fokus auf Mikrotransaktionen, mit denen man nicht nur den Premium-Battle Pass, sondern ebenso Spezialcharaktere, Emojis und vieles Weiteres kaufen kann. Die Punkte, die man dafür oder auch für die HUT-Packs benötigt, schwanken zwischen 2,34 Euro (für 250 Punkte) und 134,99 Euro (für 20.000 Punkte). Von „Mikrotransaktionen“ kann man hier also eigentlich nicht mehr sprechen.
Noch viel mehr Neben all diesen großen Spielmodi gibt es auch wieder zahlreiche kleinere On- und Offline-Modi. Wer möchte, kann online zum Beispiel ein schnelles Versus-Match starten oder offline einzelne Saisons, Ones und NHL Threes oder ebenfalls verschiedene Turniere/IIHF-Turniere (Junioren-, Herren- und Frauen-Weltmeisterschaft) starten. Viele dieser Modi kann man dann auch nicht nur mit NHL-Teams austragen, sondern ebenso mit Teams aus einer der zwölf weiteren offiziell lizenzierten Ligen – darunter die deutsche DEL, die schwedische SHL oder die schweizerische National League. Mit all diesen Spielmodi ist nicht nur für jede Menge Abwechslung gesorgt, sondern auch dafür, dass wirklich für jede*n genau das Richtige dabei ist.
Bekanntes Kommentatoren-Duo Bleibt am Ende noch die Soundkulisse, bei der es allerdings ebenfalls keine wirklich nennenswerten Neuerungen gibt. Das Kommentatoren-Duo James Cybulski und Cheryl Pounder ist unverändert geblieben und mit ihnen auch zahlreiche ihrer Sprüche. Immerhin passen ihre Kommentare meist sehr gut zum aktuellen Spielgeschehen und ein paar interessante Statistiken lassen sie ebenfalls gekonnt mit einfließen. Wenn Cybulski und Pounder mal gerade nichts sagen, sorgen die Fans in der Halle für eine authentische Stimmung und spätestens, wenn nach einem Tor die Sirene ertönt, kommt man sich zumindest soundtechnisch tatsächlich wie in einem Eishockeystadion vor.
Fazit:
Wer mit dem Wegfall der alten Konsolengeneration auf große Neuerungen gehofft hat, wird sicherlich enttäuscht sein. Die gibt es nämlich auch dieses Jahr nicht. Zwar wurde die Grafik merklich verbessert, die Modi hier und da überarbeitet oder um Features ergänzt und ein paar Gameplay-Anpassungen durchgeführt, bahnbrechende Verbesserungen sind das jedoch bei weitem nicht. Nach Jahren des gefühlten Stillstands werden sich Eishockey-Fans aber dennoch selbst über diese kleinen Schritte freuen und mit dem nach wie vor sehr guten Gameplay und großen Umfang wieder ihre Freude haben.
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