Irgendwann in der fernen Zukunft. Ein kleiner Androide mit dem Namen Zee erkundet ein Paradies. Und macht sich dabei auf die Suche nach Antworten.
Meinung:
Natürlich lädt der Name „Europa“ dazu ein, zuallererst an den namensgleichen Kontinenten zu denken. Oder gar an die Frau aus der griechischen Mythologie, die ja auch als Namensgeber für die Landmasse diente. Doch im Falle dieses Spieles ist damit was anderes gemeint.
Reif für die Insel Denn Europa spielt auf dem gleichnamigen Jupiter-Mond. Es ist eine Geschichte, die in der fernen Zukunft stattfindet. Wo der Trabant geterraformt wurde und voller Leben steckt. Wo die „Gardener“ genannten Roboter dafür sorgen, dass das Leben sich weiterentwickeln kann. Und wo gleichzeitig ein gewisses Mysterium herrscht. Nämlich die Frage, was genau mit den Menschen geschehen ist.
Das Spiel gibt einem deutliche Hinweise darauf. So wurde der Mond von einer KI geterraformt, die einen wichtigen Befehl hatte: Den Planeten und das Leben zu schützen, wenn es gefährdet ist. Was anscheinend der Fall war, als die Menschen begannen, nach Rohstoffen zu graben.
In dieser Welt steuerst du den Androiden Zee, der äußerlich einem kleinen Jungen ähnelt. Er sammelt die Seiten aus dem Tagebuch eines Mannes namens Adam, der ihn als Sohn anredet und der tot ist. Er lädt den Jungen ein, ihn auf der Insel zu besuchen, wenn er sich einsam fühlt. Und dieses Eiland schwebt im Himmel, scheinbar unerreichbar.
Über die Natur meditieren Womit klar ist, was das Ziel in Europa ist. Den Weg zum Eiland zu finden, um herauszufinden, wieso der Androide von seinem „Vater“ eingeladen wurde, ihn dort aufzusuchen. Doch in dem Spiel gilt, dass das Ziel im Prinzip eher der Weg ist.
Europa ist jetzt kein Game, dass auf Gewalt setzt. Ja, es gibt Feinde, die einen angreifen können. Aber eigentlich liegt der Fokus auf etwas anderem: Nämlich dem Erkunden und Erforschen der vielfältigen Gegend des Planetoiden.
Im Prinzip ist das Spiel eine Art Meditation. Über die Natur und die Beziehung des Menschen zur selbigen. Überall auf der Welt findest du Überbleibsel von den Menschen. Angefangen von einfachen, simplen Häusern bis hin schon fast zu tempelartigen Strukturen. Mysteriöse Maschinen warten darauf, dass du sie erkundest. Und dabei eine der Seiten einsammelst.
Keine Open World Das Game erwirkt den Anschein, als ob es Open World ist. Aber in Wahrheit hast du es hier mit einer Abfolge von größeren Arealen zu tun, die du zwar erkunden kannst. Die allerdings gleichzeitig in sich abgeschlossen sind.
Europa ist dabei nicht nur ein Plattformer. Es ist auch ein Puzzlegame, bei dem Rätsel gelöst werden müssen, um weiterzukommen. Jedoch sind diese nicht sonderlich herausfordernd. Es ist relativ simpel, diese zu lösen.
Der eigentliche Anreiz ist dabei vielmehr das Movement. Zee ist mit einem Jetpack ausgestattet, dass es ihm für kurze Zeit ermöglicht, zu gleiten oder weiter zu springen. Es gibt dabei Sprungpassagen, in denen du gezielt von Boost zu Boost springen musst, um weiterzukommen.
Keine Konsequenz fürs Scheitern Allerdings ist die Steuerung dieser Sprungpassagen sehr frimelig geworden. Das Jetpack lässt sich nämlich nicht so präzise steuern, wie du es eigentlich erwarten würdest. Oft genug ist Zee schneller, als du es gerne hättest, weshalb du übers Ziel hinausschießt.
Und doch ist Europa kein Spiel, dass einen für Fehler bestraft. Es gibt keine Lebensenergie, keinen Tod, wenn du abstürzt oder zu oft getroffen wirst. Du scheiterst, ohne Konsequenzen.
Denn am Ende geht in dem Game um eins: Das Zeigen einer fremdartigen und doch faszinierenden Welt. Die du innerhalb von kürzester Zeit erforschen kannst. Die Entwickler selbst sagen, dass du das Spiel innerhalb von drei bis vier Stunden durchspielen kannst, was auch stimmt.
Es ist einerseits schade, dass die Spielzeit so kurz ist. Aber andererseits wirst du gut entschädigt. Denn du erlebst eine faszinierende Welt, mit einer vielfältigen Flora und Fauna und einer Optik, die sicherlich bewusst sich an den Studio Ghibli Filmen orientiert. Oft genug ertappst du dich dabei, dass du für einen Moment innehälst und einfach nur schaust. Schaust, wie die Welt lebt und welche Details du erkennen kannst. Und das ist etwas, was deutlich fürs Spiel spricht.
Fazit:
Europa ist kurz und hat eine stellenweise nicht so gute Steuerung. Womit die negativen Aspekte genannt worden wären. Dem entgegen steht die Tatsache, dass das Game einen von Anfang in seinen Bann zieht. Dass man von der Spielewelt fasziniert ist und von der Meditation über Mensch und Natur. Was für das Game spricht.
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