Genre:
Rollenspiele USK Freigabe:
Freigegeben ab 16 Jahren gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
79,99 €
Systeme:
PC, PlayStation 5, Xbox Series X/S
Inhalt:
BioWare, Electronic Arts und Dragon Age ist eine ganz besonderes Trio. DA Origins wird bis heute von Rollenspielern hoch gelobt, Teil 2 konnte kaum an diesen Erfolg anknüpfen und auch Teil mit DA Inquisition kam nicht ausnahmslos gut an - Stichwort: Hinterlande! 10 Jahre später hat BioWare dennoch einen guten Ruf als Rollenspiel Entwickler. Dragon Age: The Veilguard steht daher im Rampenlicht vieler Fans. Haben die Entwickler es noch drauf? Kann an alte Erfolge angeknüpft werden? In jedem Fall setzt Dragon Age: The Veilguard auf andere Tugenden als seine Vorgänger. Werfen wir einen Blick ein den Blockbuster von Electronic Arts!
Meinung:
Dragon Age auf Links gedreht? Schon Vorschau, Trailer und Co. verdeutlichten das BioWare mit dem neuen Dragon Age neue Wege geht. Dennoch knüpft Veilgard in Sachen Story an seinen Vorgänger Inquisition an. Der Einstieg weiß in jedem Fall zu beeindrucken! Eine grandiose Kulisse in der Hauptstraße des Tevinter Imperiums Minrathous macht einiges her. Erstes Ziel dabei der elfische Abtrünnige Solas, Spielern von Inquisiton dürfte der Name ein Begriff sein. An dieser Stelle allerdings eine klare Entwarnung: Kenntnisse aus den Vorgängern sind keineswegs erforderlich, aber selbstverständlich „nice to have“. Entscheidungen stehen vor allem beim Kennenlernen der NPC Gruppe im Vordergrund. Die Nebencharaktere warten mit eigenen Aufgaben und belohnen mit teils tollen Geschichten und optisch wunderschönen Szenen. Zudem wirken sich Entscheidungen auch auf das weitere Spielerlebnis aus. Charaktere erinnern sich nämlich an die eine oder andere Entscheidung und beeinflussen dadurch den späteren Spielverlauf. Bei den Charakteren bzw. dem umfassenden Charaktereditor ist auch das Thema gendern wichtig. Es ist nämlich neben Klasse, Volk, Charakterdesign auch das Geschlecht männlich, weiblich und „nicht-binär“ mit den zugehörigen Pronomen hen/hem auswählbar. Doch heutzutage sollte die Thematik hoffentlich als Selbstverständlichkeit angesehen werden und da es auf die Spielbewertung ohnehin keinen Einfluss hat, wird es im Zuge des Tests keine weitere Rolle spielen.
Für die Qunari! Typisch für Rollenspiel erwartet uns zum Spieleinstieg erst einmal ein umfangreicher Charaktereditor. Die klassischen Fantasievölker stehen hier mit Elfen, Menschen, Zwergen und den Qunari zur Auswahl. Erwähnenswert an dieser Stelle ist die Abneigung der Zwerge zur Magie. Dieser Abstammung muss ohne diese auskommen. Weiters sind mit Krieger, Magier und Schurke drei grundsätzliche Klassen spielbar. Klingt erstmal nicht allzu viel, doch jede Klasse kann in weitere Unterklassen spezialisiert werden. Beispielsweise können Krieger zu einem Schnitter, Wüter oder Streiter werden. Und Klingenmagier oder ein schurkischer Schleierjäger klingt doch auch nicht schlecht. Neben dem individuellen Basteln beim Aussehen, kann auch die Gruppierung ausgewählt werden. Damit wird die Hintergrundgeschichte, Gesprächsoptionen im Spielverlauf und diverse Boni festgelegt. Zuletzt müssen noch die 5 Schwierigkeitsgrade angemerkt werden. Für reinen Storygenuss gibt’s hier „Erzählung“ oder für ein knallhartes Erlebnis „Alptraum“. Egal was ihr wählt, die Schwierigkeit ist jederzeit änderbar. Es gibt schließlich nichts Schlimmeres nach unzähligen Stunden festzustellen, dass man einen zu heftigen Schwierigkeitsgrad gewählt hat.
Dragon Age und Comicgrafik, geht das? Dragon Age muss einen düsteren, realistischen Grafikstil haben, oder? Comicgrafik passt doch nicht für so ein ernstes Spiel, oder? Kurzum: Der Stil passt hervorragend ist auch beeindruckend gut umgesetzt. Stimmung und Atmosphäre kommen bei allen Kulissen enorm gut an. Zudem altert der Comicstil wesentlich besser, als so manch andere „realistische“ Optik. Bei der Spielwelt verfolgte BioWare einen gemischten Ansatz. Sehr viele Bereiche sind eher schlauchartig begehbar, stellenweise können aber auch offene, große Regionen erkundet werden. Denkt bloß nicht, die Charaktere werden durch den Grafikstil „verniedlicht“, die Zwischensequenzen haben es wirklich in sich und sind fantastisch inszeniert. Gerade hier trägt auch die deutsche Synchronisation ihren Teil dazu bei eine tolle Stimmung zu vermitteln. Auf technischer Ebene sind zwei Grafikoptionen möglich. Im Leistungsmodus profitiert man in den rasanten Kämpfen, im Grafikmodus sieht es optisch noch knackiger aus, ist dafür aber auf 30fps begrenzt.
Bye, bye Taktik, willkommen Action! Taktikfüchse müssen jetzt stark sein: Auf die taktischen Kämpfe wie in Origins müsst ihr verzichten. Dragon Age: The Veilguard setzt voll und ganz auf actionreiche Kämpfe. Und das ist gut so! Es geht locker und flüssig von der Hand und macht einfach Laune. Die perfekte Abwechslung zu den Story fokussierten Zwischensequenzen. Je nach Schwierigkeitsgrad können sie aber auch richtig fordernd sein, erwartet also kein simples „Button-Mashing“. Unsere Begleiter verfügen zwar über eigene Fähigkeiten, steuern können wir die Gruppenmitglieder allerdings nicht. Auch hier weicht BioWare von den Vorgängern ab. Doch der Protagonist bietet dafür mehr als genug Möglichkeit, um sich als Spieler auszutoben. Ein umfangreicher Talentbaum erlaubt unterschiedliche Spielstile und zudem können die Fertigkeiten kostenlos neu verteilt werden. Probieren geht über Studieren, so findet jeder Spieler seine bevorzugte Skillung ohne Nachteile.
Abwechslungsreicher Spielinhalt Beim Content hat man genau die richtige Dosierung gewählt. Dragon Age: The Veilguard weiß mit einer guten Geschichte bei der Stange zu halten. Abwechslung dazu bietet das Entdecken der Spielwelt, denn es lohnt sich hier die Ecken der Spielwelt abzulaufen. Ausrüstung, Geld und Handwerksmaterialen warten darauf, gefunden zu werden. Die Karte wurde Gott sei Dank nicht überladen mit sinnlosen Sammelkram, sondern wurde wirklich angenehm gut verteilt. Auch die Nebenaufgaben haben Ihre Qualitäten, allen voran die Handlungsstränge unserer Gruppenmitglieder sind lohnenswert und werden im Verlauf immer spannender. In Summe empfiehlt es sich definitiv die Nebeninhalte zu spielen, anstatt sich nur auf die Story zu stürzen.
Fazit:
BioWare hat mit Dragon Age: The Veilguard wirklich ein super rundum Paket geschaffen. Eine tolle Geschichte, lohnenswerte Nebenaufgaben, keine übermäßig aufgeblähte Spielwelt und dazu noch ein flottes Action-Kampfsystem. Für mich ganz klar ein gelungener Mix für ein Rollenspiel. Ich mag Strategie, ich mag Taktik, doch an keiner Stelle habe ich das alte Kampfsystem vermisst. Auch die kostenlose Neuverteilung der Fähigkeiten empfand ich als gute Entscheidung. Durch die actionreichen, spaßigen Kämpfe ist es umso interessanter verschiedene Kampfstile und –fähigkeiten zu testen. Während viele Rollenspiele bei den Nebenquests scheitern, liefern die Aufträge der Gruppenmitglieder ebenso interessante Handlungsstränge. Und für mich auch besonders wichtig war die Größe der Spielwelt. Riesige, leere, offene Areale, die nur mit nutzlosem Sammelkram gefüllt sind wirken auf mich eher abschreckend. Doch hier hat man sowohl bei Qualität als auch Quantität der Gegenstände die richtige Dosierung gewählt. So geht man gerne auf Erkundungstour. Wir Spieler mussten zwar lange warten, doch das neue Dragon Age ist eine klare Empfehlung für alle Fans des Genres. Ihr bekommt hier wirklich viel Content, der auch zu unterhalten weiß. Mal sehen, wie es mit einem neuen Mass Effect aussieht BioWare?
Bewertung Du kannst dieses Game hier benoten. Wohlgemerkt soll nicht die Rezension, sondern das Game an sich bewertet werden! Du hast also dieses Game gespielt? Dann bewerte es hier. Die Benotung erfolgt mit Sternen. Keine Sterne entsprechen der Schulnote 6. Fünf Sterne entsprechen der Schulnote 1.