Genre:
Puzzles USK Freigabe:
Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
€
Systeme:
PC, PlayStation 5, Xbox Series X/S
Testsystem:
Windows 11 64 Bit, 64 GB RAM, Amd Ryzen 7 7800X3D 8 x 4.20GHZ, Radeon RX 7800 XT 16GB
Inhalt:
Du hast geerbt. Irgendein entfernter Onkel hinterlässt dir sein Anwesen. Doch ehe du es übernehmen kannst, musst du eine Bedingung erfüllen. Du musst den 46. Raum finden.
Meinung:
Es gibt verschiedene Sprüche zum Thema Erben. So heißt es so schön, dass Erben gelernt sein will. Im Falle von Blue Prince steckt da sogar ein Fünkchen Wahrheit drinnen. Denn in diesem Game musst du wirklich lernen, um ans Ziel zu kommen.
Jeder Tag ist neu Das Ausgangsszenario klingt simpel: Da ist ein Haus und du musst einen bestimmten Raum finden, um es zu erben. Doch der Clou ist, dass im Grunde genommen nur das Äußere des Domizils, der Eingangsbereich sowie die Antechamber am anderen Ende des Hauses immer dasselbe bleibt. Der Rest verändert sich jedes Mal aufs Neue, wenn du das Anwesen betrittst.
Und das ist durchaus wortwörtlich gemeint. Denn jedes Mal, wenn du eine Tür öffnest, kriegst du eine Auswahl von drei möglichen Räumen, von denen du dann einen selektierst. Klingt immer noch einfach?
Nicht jeder Raum, den du dann betrittst, hat auch einen Ausgang. Oder der Ausgang ist in einem Winkel, der für dich sehr ungünstig liegt. Sprich, es kann gut möglich sein, dass du, obwohl du eigentlich in dem Haus nach links steuern wolltest, dir die Raumauswahl keine andere Möglichkeit gibt, als nach rechts zu gehen. Womit du einen Schritt näher an den Außenmauern des Anwesens bist. Und wenn du diese erreichst und du keine Tür hast, die von denen weggeht, schaust du natürlich in die Röhre.
Fast wie Roguelike Das klingt immer noch zu einfach? Dann musst du folgendes Bedenken: Die Auswahl an Räumen, die du jedes Mal kriegst, ist zufällig. Sobald du im Begriff bist, eine Tür zu öffnen, kannst du das nicht abbrechen, sondern musst eine Auswahl treffen. Du hast nur eine begrenzte Anzahl an Schritten, die du pro Tag gehen kannst. Ebenso kannst du nicht über Nacht bleiben, sondern musst und wirst außerhalb in einem Zelt übernachten. Und jedes Mal wird das Anwesen wieder auf null gesetzt, sprich all die Räume, die du platziert hast, verschwinden und dein gesamtes Inventar verschwindet.
Du siehst, Blue Prince ist nicht so einfach, wie es zunächst anmutet. Das Game hat im Gegenteil sogar eher etwas Roguelikeartiges, weil hier Scheitern zum Spielfortschritt zählt. Du musst scheitern, um weitere Räume freizuschalten, um mehr über das Anwesen zu erfahren, um so Fortschritte zu machen. Und das macht jede Menge Spaß.
Eben weil jede Runde, die du drehen wirst, nicht immer dieselbe ist. Die Räume sind verschieden, ebenso wie die Rätsel, denen du begegnest. Denn auch das ist Blue Prince: Eine Herausforderung an die grauen Zellen.
Auch die grauen Zellen wollen gefördert werden Nicht nur musst du weit im Voraus planen, um ungefähr eine Idee zu haben, wie du unter welchen Voraussetzungen agierst. Ebenso gibt es auch Räume, die dich zwingen, innezuhalten und nachzudenken. Wobei die Art der Puzzles, die dich hier erwarten, je nach Art des Raums unterschiedlich sind.
Mal musst du logisch denken und von drei Boxen die Richtige finden. Ein anderes Mal musst du bei einer Dartscheibe die korrekte Reihenfolge von bestimmten Flächen herausfinden, um ein Geheimfach zu öffnen. Und wiederum ein anderes Mal gilt es einen bestimmten Schlüssel zu finden, um in einem anderen Raum weiterzukommen.
Und das ist noch nicht mal alles, womit das Game aufwartet. Manche Räume kosten etwas, beispielsweise Geld oder Edelsteine. Andere hingegen sind abgeschlossen und du musst erstmal Schlüssel finden, um sie aufzuschließen.
Was war da los? Zum Glück ist Blue Prince nicht unfair oder fies zu dir. Wiederholt gibt es Räume, die dich unterstützen. In den Schlafzimmern kannst du jedes Mal, wenn du sie durchquerst, neue Schritte erhalten. Ebenso gibt es Räume wie die Küche, in der du Nahrungsmittel findest, die dir zusätzliche Schritte geben. Und vollkommen zufällig verteilt findest du dann auch manchmal nützliche Objekt wie Geldbörsen oder Räume, wo die Gegenstände für einen anderen Durchgang zwischenlagern kannst. Ebenso findest du wiederholt Notizen, die dich auf gewisse Regeln aufmerksam machen, die dir dann später begegnen. Wie beispielsweise, dass je weiter du voranschreitest, du auf Räume stößt, die verschlossen sind. Allerdings nur, wenn du im Osten unterwegs bist.
Und dann sind da noch die Mysterien. Denn es scheint so, als ob der Vorbesitzer des Hauses einige Geheimnisse hatte. Es gibt Hinweise auf einen ominösen Raub, der vor einiger Zeit stattgefunden hat. Oder auf verschwundene Personen. Die Lösungen hierfür sind im gesamten Haus, in unterschiedlichen Räumen versteckt, so dass du erst nach und nach in verschiedenen Durchläufen herausfindest, was wirklich geschehen ist.
Wie bereits gesagt: Du wirst oft scheitern. Entweder, in dem du dich in eine Sackgasse manövriert hast, was mir besonders oft passiert ist. Oder, in dem dir die Schritte ausgehen und du gezwungen wirst, draußen zu übernachten. Doch je weiter du im Spiel kommst, je mehr Räume du freischaltest, desto weniger ärgerlich kommt dir dieses Scheitern vor. Ja, es kann nerven, dass man wegen eines Lapsus in der Aufmerksamkeit erneut von vorne anfangen darf. Aber andererseits kann man sich auch mehr Hinweise erhoffen, auf die unzähligen Mysterien, die das Anwesen umgeben.
Mal eben kurz eine Runde drehen Ebenso dauert eine Runde Blue Prince nicht allzulange. Ein Tag kann innerhalb weniger Minuten vorbeigehen, wodurch dies ein Game ist, dass man wiederholt zwischendurch anschmeißen kann.
Der Vorteil davon, dass du dich durch lauter Räume begibst, ist, dass die Entwickler von Blue Prince kaum Charaktermodelle entwickeln mussten. Es gibt nur ein einziges, welches du wiederholt siehst, und das ist dein Spielcharakter. Der aussieht, als ob er vor zehn Jahren entstanden ist. Doch das ist das einzige Manko, was ich persönlich an diesem Spiel auszusetzen habe.
Fazit:
Ich hatte meinen Spaß. Blue Prince ist ein phänomenales Puzzle-Game, dass mich von Anfang in den Bann gezogen hat. Je weiter ich vorangekommen bin, je mehr ich von dem Haus entdeckt habe, desto gebannter war ich. Das Game ist großartig, auch wenn die Optik bei den wenigen Charaktermodellen etwas schwächelt. Aber im Gesamtbild macht dies nichts aus.
Bewertung Du kannst dieses Game hier benoten. Wohlgemerkt soll nicht die Rezension, sondern das Game an sich bewertet werden! Du hast also dieses Game gespielt? Dann bewerte es hier. Die Benotung erfolgt mit Sternen. Keine Sterne entsprechen der Schulnote 6. Fünf Sterne entsprechen der Schulnote 1.