Genre:
Rollenspiele USK Freigabe:
Freigegeben ab 16 Jahren gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
50,00 €
Systeme:
PC, PlayStation 5, Xbox Series X/S
Inhalt:
Vor 67 Jahren wurde die Insel Lumière durch ein Event genannt „Fracture“ in eine andere Welt versetzt. Seitdem blicken die Bewohner des Eilands jedes Jahr bei einem Event genannt Gommage auf eine Art Säule weit außerhalb ihres Eilands. Denn dort ist die Paintress, die zu diesem Zeitpunkt eine neue Nummer auf die Säule malt. Und jeder, der älter als diese Ziffer ist, vergeht. Seit dem ersten Mal wird jedes Jahr eine neue Expedition ausgesandt, um die Paintress zu besiegen, doch sie alle sind gescheitert. Jetzt ist die Expedition 33 an der Reihe. Und dies ist ihre Geschichte.
Meinung:
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Wir leben in außergewöhnlichen Zeiten. Wo die Preise von Konsolen, die bereits seit Langem draußen sind, anstatt zu sinken steigen. Wo AAA-Publisher dem neusten Trend hinterherjagen und dann, wenn Spiele diesen Erwartungen nicht gerecht werden, Leute entlassen oder Studios schließen. Wo das Game, auf das die meisten Spieler warten, eine weitere Fortsetzung ist.
Außergewöhnliche Zeiten rufen nach außergewöhnlichen Spielen Und doch ist nicht alles mies und schlecht. Es gibt immer noch jede Menge exzellente Spiele. Bereits dieses Jahr hat mit Kingdom Come: Deliverance 2 und Blue Prince zwei Games herausgebracht, die auf ihre jeweilige Art und Weise innovativ waren und alle begeisterten. Die eben nicht von AAA-Studios entwickelt wurden, sondern von Leuten, die bewusst ihr eigenes Ding durchzogen. Und das mit Erfolg.
Den neusten Titel, den man in diese Serie einsortieren kann, ist Clair Obscur: Expedition 33. Es ist das erste Spiel von Sandfall Interactive, das sich aus ehemaligen Ubisoft-Entwicklern zusammensetzt. Und es ist das Game, dass die letzten Wochen Twitch und YouTube im Sturm erobert hat.
Und das aus gutem Grunde. Denn das Erstlingswerk des Studios ist ein Game, das sich als ein Rollenspiel mit einer exzellenten Story und einem tiefgründigen Gameplay entpuppt. Das im Prinzip für nahezu jede Art von Gamer etwas bietet. Und bei dem du, sobald du es angefangen hast zu spielen, nicht mehr so schnell damit aufhören kannst.
Eine Story mit jeder Menge Wendungen Die Story von Clair Obscur: Expedition 33 bietet von Anfang jede Menge Plottwists. Das fängt schon damit an, als du im Prolog siehst, wie die namensgebende Expedition 33 von einem Unbekannten und jeder Menge Kreaturen nahezu völlig ausgelöscht wird. Was als Grund dafür dient, dass du in diesem Game nur wenige Protagonisten steuerst. Von denen allerdings nicht jeder das Ende erlebt. Wobei das Finale des Spiels eins ist, das alles wieder völlig auf den Kopf stellt.
Dabei gefällt die Darstellung der Spielewelt. Du hast es hier mit einer vielfältigen und oft genug bizarren Welt zu tun. Einer, die mit vielen merkwürdigen Wesen, die hier Gestral genannt werden. Einige von diesen werden zu Verbündeten, andere zu Gegnern.
Das besondere ist, dass die zu Beginn noch sehr eingrenzende Spielewelt sich dann irgendwann beginnt zu öffnen. Du kannst dann, wie es bei vielen Rollenspielen üblich ist, in die entlegensten Winkel reisen. Und dabei auch auf Bosse stoßen, die eine besondere Herausforderung darstellen.
Was für ein Kampfsystem Denn durch das interessante Kampfsystem ist es theoretisch möglich, auch Gegner niederzuringen, die deutlich höherlevelig sind, als die Party selbst. Es ist ein dynamisches System, bei dem es auf gute Reflexe ankommt aber ebenso eine ruhige Hand. Letzteres, um mit einem Schuss die Schwachstelle eines Feindes zu treffen und ihn so erheblich zu schwächen. Reflexe hingegen, um bei Quick Time Events die richtigen Inputs einzugeben, um so eine verheerende Attacke auszuüben. Oder aber, um im genau richtigen Momente auszuweichen oder zu parieren. Vor allem Letzteres ist für das Kampfsystem essenziell. Denn wenn du das richtige Timing hast und alle Angriffe problemlos pariert, dann kannst du einen vernichtenden Gegenangriff auslösen. Doch das zeitliche Fenster für solche Parierangriffe ist eng begrenzt und vor allem bei größeren Bossen ultrapräzise. Manchmal zu eng begrenzt, da dies stellenweise enorm frustriert, wenn du wiederholt scheiterst.
Und dennoch sorgt es ebenso dafür, dass du das Game immer wieder anfasst. Wiederholt versuchst du dein Glück. Wobei das nichts mit der bekannten Definition von Wahnsinn zu tun hat. Sondern damit, dass du dadurch auch etwas mehr über das Kampfsystem lernst. Was merkwürdig klingt, aber dann doch Tatsache ist.
Dabei steuerst du eine Party aus drei Mitgliedern, die sich jeweils unterschiedlich steuern. So ist beispielsweise Lune eine Magierin, die elementare „Makel“ erzeugen kann, die ihre Attacken verstärken. Maelle, die jüngste der Gruppe, ist hingegen eine Fechterin, die zwischen verschiedenen Haltungen frei wechseln kann, was sich dabei auch auf ihr Kampfverhalten auswirkt.
Kann es nicht etwas länger sein? Jede der Charaktere verfügt über einen eigenen Skilltree. So das du, neben den XP-Punkten, die du auf die Figuren an sich verwenden kannst, auch Fähigkeiten Leveln kann. Dies ist bis zu einem bestimmten Grad möglich, bis sie irgendwann sozusagen voll sind. Danach kannst du dir die nächste Fähigkeit vornehmen.
Überall auf der Spielewelt kannst du außerdem auch noch die Journale früherer Expiditionen finden. Die von ihren Erfahrungen in der merkwürdigen Welt erzählen. Was sie erlebt haben und woran sie gescheitert sind. Dies sind dabei teilweise einige Erzählungen, die einem sehr zu Herzen gehen.
Am Ende brauchst du, um das Game einfach so durchzuspielen, um die 30 Stunden. Die Geschichte wird dabei gut erzählt. Aber am Ende hatte ich dennoch das Gefühl, dass das Kernspiel, ohne die ganzen Seitenmissionen, gut noch weitere fünf bis zehn Stunden Content hätte vertragen können.
Was für eine Wucht! Optisch ist Clair Obscur: Expedition 33 umwerfend. Du siehst den Figuren förmlich an, was sie erleben, da sie teilweise verschmutzt und verdreckt sind. Aber ebenso lassen sich auch alternative Outfits finden, die du ausrüsten kannst. Das Schöne ist, dass diese dann ebenfalls in die jeweiligen Cutscenes integriert werden, was sehr interessant aussieht. Bei der Darstellung wurde sich übrigens an der Belle Epoque orientiert, die von dem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts bis ins 20. hineinging. Wobei die Elemente manchmal auch sehr verzerrt dargestellt werden, um das Bizarre der Welt zu betonen.
Doch auch musikalisch ist das Game unglaublich. Es handelt sich um Melodien, die du nicht vergisst, die einen nicht mehr loslassen. Das Interessante ist, dass die Musik übers Internet gefunden wurde, weil der Künstler diese dort hochlud. Wo sie dann entdeckt wurden. Seitdem ist der Soundtrack ein Riesenhit geworden, meiner Meinung nach zu Recht.
Fazit:
Clair Obscur: Expedition 33 ist für mich der zweite Kandidat für das Spiel des Jahres. Das Rollenspiel bietet eine packende und faszinierende Story, mit jeder Menge Plottwists und einem grandiosen Kampfsystem. Zwar ist dieses dann manchmal zu frustrierend und das Kerngame hätte noch ein paar Stunden mehr an Content vertragen können. Aber das ist Kritik auf hohem Niveau.
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