Star Wolves
Entwickler:
X-Bow Software
Publisher:
Frogware Interactive
Genre:
Action
USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
30 €
Systeme:
PC
Testsystem:
P4 3GHz, 1024 MB Ram, ATI Radeon 6800 Pro
Anforderungen:
P3 800, 128MB RAM, GeForce2 440MX
Inhalt:
Captains Logbuch, Sternzeit.... irgendwann im 22. Jahrhundert. Die Menschheit hat sich im Weltraum ausgebreitet, doch leider haben üble Gesellen inzwischen erkannt, daß Weltraumpiraterie kein schlechtes Geschäft ist. Die Handelsrouten sind ohne Geleitschutz nicht mehr zu befliegen und wer nicht auf die seltene Hilfe der Weltraumpatroullie hoffen will, heuert sich ein paar Söldner an, die den Job erledigen. Klingt wie der Klassiker Privateer, ist es auch fast. Aber eben nur fast.
Meinung:
Der Spieler beginnt sein Weltraumabenteuer mit einer Niederlage, als Piraten seinen Handelstrailer in die Luft jagen und er nur knapp mit einer Rettungskapsel entkommt. Zusammen mit seinem alten Kumpel Ace läßt er sich auf das Söldnerunternehmen ein, das sie Star Wolves taufen. Bevor es in die Missionen geht, kann man als erstes im Handelsposten neue Schiffe, Waffen und Hilfssysteme erstehen und diese in die eigene Flotte integrieren. Da man vor der ersten Mission aber leider kein Geld hat, geht man mit minimaler Ausrüstung, dem Mutterschiff Star Wolf und 2 Fliegern in den Kampf. In der Missionsauswahl stehen einem meistens mehrere Möglichkeiten zur Auswahl, wobei einige alternative Routen sind und später nicht wieder auftauchen. Für die Atmosphäre gibt es hier auch die aktuellsten Nachrichten über die Galaxie und Post für unseren Helden.
Taktik-Shooter mal anders Auch wenn das ganze nach Weltraumballerspielen wie Privateer oder Wing Commander klingt, hat Star Wolves mit diesen Spielen mit Ausnahme der Atmosphäre nicht viel gemein. Das Geschehen selbst läuft hier nicht aus dem Cockpit sondern aus der Beobachterperspektive ab, die mit der Maus frei im dreidimensionalen Raum dreh- und zoombar ist. Auf einer taktischen Karte des aktuellen Systems sind die aktuellen Missionspunkte und wichtige Gebäude wie Weltraumstationen und Warp-Portale eingezeichnet. Trifft man auf gegnerische Schiffe, hält das Spiel als erstes einmal an, damit man seine Taktik anpassen kann. Diese Kampfpause kann man jederzeit anschalten, woran man sieht, daß der Schwerpunkt in Kämpfen auf die Taktik gelegt wurde. Die einzelnen Raumschiffe können auf Wunsch in Geschwader aufgeteilt werden, wobei die Fähigkeiten des Anführers und der Flügelmänner zu beachten sind. Diese Fähigkeiten kann man mit Hilfe von Erfahrungspunkten, die es für gewonnene Kämpfe und absolvierte Missionen gibt, nach jeder Mission in einem Fertigkeitenbaum ausbauen und sich so seine individuellen Kämpfer zusammenstellen. Hierbei ist jedoch auf eine ausgewogene Verteilung zu achten, da es nicht förderlich ist, wenn man nur 1A-Piloten im Geschwader hat, die aber alle nichts treffen und keine Raketen abwehren können. Sehr schnell macht sich hier dann auch der immense Schwierigkeitsgrad bemerkbar. Wer nicht schnell lernt, mit seinen Piloten und Geschwadern umzugehen, wird spätestens nach 5 Missionen in arge Bedrängnis geraten. Was wirklich schade wäre, da man dann nicht mehr die etlichen Missionen zu sehen bekommt, die den Spieler für eine lange Zeit an das Spiel fesseln würden. Aber bereits nach kurzer Zeit finden sich weitere Mitstreiter für die gerechte, bezahlte Sache und schnell kann man sich wendigere Schiffe mit stärkeren Waffensystemen leisten. 6 Piloten können gleichzeitig in ihren Schiffen das Schlachtfeld betreten, was in späteren Massenschlachten schon ein wenig an der Übersicht zehren kann. Die Tücken des dreidimensionalen Weltraums verschonen auch Star Wolves nicht, wenn die Kampfschiffe nur noch ein klumpen von markierenden Klammern sind, weil man bei einem näheren Zoom sein Mutterschiff aus den Augen verlieren würde. Unendliche, schöne Weiten Daß der Weltraum nicht unbedingt schwarz und leer sein muß, haben uns schon einige Space-Titel wie Homeworld2 gezeigt und auch wenn Star Wolves nicht ganz an die Grafikpracht dieses Spiels heranreicht, haben die Entwickler doch eine schöne Kulisse geschaffen. Die Raumschiffmodelle sind allesamt sehr detailliert und sehen in der Nahansicht äußerst schick aus und warten mit hübschen Lichteffekten auf. Auch die Explosionen sind sehr beeindruckend geraten, auch wenn sie sich im Weltraum natürlich kugelförmig ausbreiten würden und nicht in einer Ebene. Das Gefühl von Geschwindigkeit wird Star Trek-typisch mit vorbeiflitzenden Sternen erzeugt und die sporadisch in der Landschaft vorhandenen Trümmerteile und Asteroidenfelder sorgen für ein stimmiges Gesamtbild. Die extreme Weitsicht des Weltraums ist natürlich ein kleiner Nachteil, da es hierdurch hin und wieder zu PopUps von Weltraumstationen kommt. Alles im Griff In der kompletten Dreidimensionalität des Weltalls ist eine gute Steuerung das A und O. Zum Glück läßt sich das Spiel fast komplett mit der Maus steuern, wobei natürlich die Shortcuts mit Hilfe der Tastatur die Sache noch vereinfachen können. Die Schiffe bewegen sich bei einem Klick mit der Maus immer horizontal auf ihrer eigenen Ebene. Will man vertikal im Raum herumfliegen, wird die Shifttaste zur Hilfe genommen, wobei man dann den benötigten Winkel eingeben kann. Hilfreich ist in diesem Zusammenhang die Möglichkeit, sich die höhen aller Objekte in Relation zum aktuell ausgewählten Schiff anzeigen zu lassen. Durch die frei schwenkbare Kamera hat man so auch alles im Giff. Klänge im Vakuum Daß es im Vakuum des Weltraums keine Schallübertragung gibt, kümmert glücklicherweise kaum einen Hersteller, denn ohne Sound wären die Spiele wohl nur halb so interessant. Gerade bei Star Wolves wurde viel Wert auf eine gute Sounduntermalung gelegt. Die Hintergrundmusik passt sich dem aktuellen Geschehen an und wird beispielsweise bei Feindkontakt intensiver und dramatischer, während sie bei langen Flügen ein wenig vor sich hinplätschert. Und obwohl im Intro ein Sprecher gleich 4 verschiedene Rollen zu übernehmen versucht, ist die deutsche Synchronisation sehr gut gelungen. Die Sprecher der einzelnen Charaktere geben sich viel Mühe, sodaß die Atmosphäre nicht leidet. Auch die Soundeffekte sind gut platziert, was bei charakteristischen Waffensounds anfängt und bei bombastischen Explosionen aufhört.
Fazit:
Star Wolves ist ein gelungener Genremix, in dem taktische Weltraumaction mit RPG-Elementen kombiniert wird. Trotz der schicken Grafik läuft der Titel auch auf schwächeren Rechnern und bei einem Preis von 30 Euro kann man nicht meckern. Lediglich der hohe Schwierigkeitsgrad dürfte Strategieanfänger überfordern und des Spaßes berauben. Fortgeschrittene und Profis werden an der Herausforderung aber ihre Freude haben und die unlineare Story lädt zum erneuten Spielen ein.
| |
Autor der Besprechung:
Kai Wommelsdorf
|