SCAR: Squadra Corse Alfa Romeo
Entwickler:
Sonic Team
Publisher:
CDV
Genre:
Rezensionen
USK Freigabe:
Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
39 €
Systeme:
PC
Testsystem:
AMD 64 3000+, 2*512MB A Data PC500 RAM, GeForce 6800 GT
Anforderungen:
PIII 1Ghz CPU, 256MB RAM, 580MB HD, 3D-Karte
Inhalt:
Die Spieleindustrie mixt immer öfter verschiedene Genre und kreiert so neue Spieltypen. Auch die italienische Spieleschmiede Milestone ist auf diesen Zug aufgesprungen und präsentiert mit SCAR: Squadra Corse Alfa Romeo das erste CARPG, ein Rennspiel mit Rollenspielelementen. Es gilt so genannte Erfahrungspunkte in den Rennen zu sammeln, um die Eigenschaften des Fahrers zu verbessern. Wollen wir mal sehen, ob dieses Konzept eine Zukunft hat.
Meinung:
Fahrkünstler können sich wahrlich nicht beklagen. Eine Vielzahl an qualitativ hochwertigen Spielen wie Gran Turismo oder Colin McRae Rally sind zurzeit auf dem Markt. Das Spielprinzip ist einfach: Auto tunen, Einstellungen machen und ab geht’s auf die Piste, um Kohle und Pokale abzusahnen. Diesen Standard bricht Squadra Corse Alfa Romeo und verbindet wie erwähnt Rennspiel gekonnt mit Rollenspielelementen. Man kann sich verabschieden von dem ganzen Schnickschnack wie Tuningteilen und muss sich wieder auf die wirklich wichtigen Dinge wie die Fähigkeiten des Fahrers und seine Ausrüstung konzentrieren.
Die Dynastie ruft
Wer nicht direkt ins Renngeschehen einsteigen will, der kann den Dynastie-Modus wählen. Hier bestreitet ihr Touren und Herausforderungen, wie z.B. eine Verfolgungsjagd, und sammelt stetig neue Erfahrungspunkte, mit denen ihr neue Autos, Ausrüstungsgegenstände und eure Fähigkeiten als Fahrer verbessern könnt. Letztere kann man immer nach einem Level-Aufstieg, für den man eine Mindestanzahl an Erfahrungspunkten benötigt, aufwerten. Diese Punkte erhält man für vielerlei Dinge: In erster Linie nach der Endplatzierung im Rennen, dann während des Rennens für Überholmanöver, die Einschüchterung des Gegners, eine schnellste oder fehlerfreie Runde, im Windschatten fahren und wenn man in Führung liegt. Besonders das Einschüchtern ist Interessant: Wenn man dicht hinter einem Konkurrenten her fährt, verliert er an Konzentration und neigt zu Fahrfehlern. Aber auch ohne die Einschüchterung kann es passieren, dass plötzlich ein gegnerisches Fahrzeug quer vor einem steht und man leider reindonnert.
Tiger-Power
Ärgerlich ist eine Kollision immer, aber dank einer tollen Idee der Entwickler, dem Tiger-Effekt, darf man die Zeit ein wenig zurückdrehen und seinen Fahrfehler korrigieren. Falls man diesen kleinen Helfer einmal zu spät aktiviert hat oder er sich noch nicht wieder aufgeladen hat, so kann man sich zumindest an dem gelungenen Schadensmodell von SCAR erfreuen. Das Fahren beeinträchtigt der sichtbare Schaden nicht. Sind aber alle vorhandenen Schadenspunkte weg, so kommt dies einem Totalschaden gleich und man muss das Rennen erneut starten. Abkürzungen über Gras oder Schotter sollten nur sehr vorsichtig genommen werden, denn das kostet ebenfalls Schadenspunkte.
Rollenspiel im Rennspiel
Die Punkte die man bei einem Level-Aufstieg bekommt sind auf neun verschiedene Fahrerfähigkeiten verteilbar. Dies hat z.B. eine Auswirkung auf die Kondition, den Tiger-Effekt, das Handling oder die Beschleunigung. Vor allem sollte man viele Punkte in die Kondition stecken, denn wenn einem der Gegner im Nacken hängt sinkt schnell die eigene Konditionsleiste. Bei Null angekommen, sieht man nur noch im Tunnelblick die Strecke und das eigene Herz pocht lauter als das Motorgeräusch. Da in SCAR die Autos nicht getunt werden dürfen, sollte auch die Beschleunigung und das Handling nicht vernachlässigt werden. Das sind die einzigen Möglichkeiten schneller zu sein als seine Gegner.
Ebenso wichtig wie eure Fähigkeiten als Fahrer ist eure Ausrüstung. Helm, Anzug, Handschuhe und Schuhe verbessern eure Eigenschaften enorm. Meistens muss man eine Zeit lang warten, bis man neue Klamotten anziehen darf, denn die Ausrüstung ist an bestimmte Level-Grenzen gebunden.
Please, start your engine!
SCAR ist und bleibt nun mal ein Rennspiel und darin liegt der eigentliche Spaß des Spieles. Man startet grundsätzlich als Letzter und muss sich gegen sieben Kontrahenten durchsetzen. Bei ausgeschalteten Hilfen, wie ABS oder Traktionskontrolle kommen auch erfahrene Rennfahrer ins Schwitzen. Selbst mit der Tastatur hat man die Alfas nach kurzer Übung gut im Griff. Gleiche Vorraussetzungen für Alle: Jeder startet in demselben Alfa Romeo, wodurch alleine die Fahrer Eigenschaften und die Ausrüstung den Unterschied machen. Wer den Dynastie-Modus absolviert hat, der kann auch weiterhin Rennen fahren, um weitere Erfahrungspunkte zu sammeln und somit weitere Strecken frei zuschalten.
Multiplayer
Gefahren wird ausschließlich an einem PC im Splitscreen. Duelle im Netzwerk oder gar Online sind nicht möglich. Einzig das Hochladen von Ghosts für das Zeitrennen ist möglich. Hier fällt SCAR im Vergleich zu anderen Spielen recht mager aus.
Grafik und Sound
Hier punktet SCAR wieder: Die Strecken überraschen mit wunderschön gestalteten Hintergründen. Stadtkurse, sowie die Rennstrecken (Hockenheim-Ring) wurden originalgetreu nachgebaut und bestechen durch viele kleine Details. Kernige, knackige und imposante Motorgeräusche unterstreichen das positive Bild von Squadra Corse Alfa Romeo.
Fazit:
Endlich kommt mal etwas frischer Wind in das angestaubte Rennspiel-Genre. SCAR verbindet perfekt Rollenspiel-Elemente mit einem gelungenen Rennspiel. Die Streckenauswahl ist passend mit Stadtkursen wie Florenz oder Mailand und Rennstrecken wie Hockenheim. Der Fuhrpark von 25 Alfa Romeos kann sich zwar sehen lassen, aber die Beschränkung auf diesen einen Hersteller gefällt nicht jedem. Alles in allem sollten sich Rennspiel-Liebhaber dieses Schmankerl nicht entgehen lassen!
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Autor der Besprechung:
Rainer Suhr
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