RSS-Feeds
Podcast
https://www.splashgames.de/php/images/spacer.gif
In der Datenbank befinden sich derzeit 3.439 Rezensionen. Alle Rezensionen anzeigen...
Rezensionen Splash! Hits Covergalerie Checkliste

Genji

Entwickler: Game Republic
Publisher: Sony Computer Entertainment

Genre: Action
USK Freigabe: Freigegeben ab 16 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 60 €

Systeme: PlayStation 2

Ausgezeichnet mit dem Splash Hit Inhalt:
Das neue Entwicklerstudio Game Republic debütiert mit einem farbenprächtigen Knall: Unter der Leitung von Ex-Capcom-Mitarbeiter Yoshiki Okamoto entstand das Hack'n'Slay-Spektakel Genji - ein wahrer Augenschmaus für alle Samurai-Fans, die stilvolle Schwertkämpfe zu schätzen wissen. Im Spiel übernimmt man die Rollen des flinken Minamoto-no-Yoshitsune und des kräftigen Mönchs Musashibo Benkei, die im Japan des 12. Jahrhunderts die tyrannische Herrschaft des Heishi-Clans beenden wollen. Denn Yoshitsune und Benkei sind Mitglieder des in alle Winde verstreuten Genji-Clans, der das erste "Opfer" der aufstrebenden Heishi war. Außerdem ringen die beiden Parteien um den Besitz magischer Kristalle namens "Amahagane", die übermenschliche Kräfte verleihen.

Meinung:
Die beiden Helden, die man in Genji steuert, könnten verschiedener kaum sein: Der zierliche Yoshitsune ist der eigentlich Held der Geschichte. Er kämpft mit zwei Schwertern und kann seine Feinde meist allein durch seine Geschwindigkeit lässig ausmanövrieren. Sein Begleiter, der fast zwei Meter große Benkei, ist hingegen deutlich schwerfälliger, schwingt dafür aber bevorzugt Keulen im Telegrafenmast-Format oder riesige Naginatas - wo diese Waffen niedersausen, wächst kein Gras mehr. In den meisten Bereichen ist es allein dem Spieler überlassen, welchen der beiden Kämpfer er ins Feld führen möchte. Und da die gesammelten Erfahrungspunkte beiden Helden gleichzeitig zugute kommen, muss auch der eifrigste Yoshitsune-Nutzer nicht befürchten, irgendwann mit einem zu schwachen Benkei dazustehen, wenn das Spiel dann doch einmal den Einsatz des hünenhaften Mönchs erforderlich macht.

Ausgefeilt und ausgewogen
Apropos Erfahrungspunkte: Die erhält man natürlich durch Besiegen der zahlreichen Feinde. Dabei wird besonders gutes und stilvolles Kämpfen belohnt, denn je länger man eine Angriffs-Kombo durchhält, ohne dass man einen Gegentreffer einsteckt, desto größer wird der Multiplikator für die Erfahrungspunkte. Da lohnt es sich durchaus, sich ein wenig Mühe beim Kämpfen zu geben und gelegentlich auch mal die "Blocken"-Taste zu benutzen. Game Republic gebührt ein großes Lob für das ausgewogene Kampfgefühl: Einerseits hat der Spieler stets das Gefühl, die beiden großartigsten Kämpfer ihrer Zeit zu steuern, denen kaum jemand das Wasser reichen kann, andererseits sind die Gefechte aber auch nicht zu leicht geraten. Diese feine Balance zwischen Herausforderung und Belohnung führt zu einem äußerst befriedigenden Spielerlebnis: Nach jedem Sieg über einen der knackigen, aber fairen Zwischengegner ist man zu Recht stolz auf die eigene Leistung.

Das geistige Auge
Sobald die Helden die Macht ihrer Amahagane-Kristalle anzapfen, steht ihnen das "Kamui" zur Verfügung: Aktivieren sie diese "Kraft des geistigen Auges", wechselt das Spiel in einen Zeitlupen-Modus, und die Gegner greifen schön geordnet an. Dabei wird für einen kurzen Moment ein Icon eingeblendet - wenn man währenddessen den Angriffsbutton drückt, gelingt der Kamui-Gegenangriff. Standard-Feinde sind dann meist auf der Stelle tot, aber auch das Bezwingen der Bossgegner wird damit erheblich erleichtert, da ein Kamui-Angriff ihnen nicht selten ein Viertel der Lebensenergie nimmt. Im späteren Verlauf lässt sich das Kamui sogar dreifach auslösen, was die Zeit noch weiter verlangsamt und so das Timing des Gegenangriffs erheblich erleichtert.

Verborgene Schätze
Kämpfen ist nicht alles in Genji. In allen Arealen sind Kristallsplitter verborgen - für je drei davon kann man die Lebensenergie, Angriffs- oder Verteidigungswerte permanent ein wenig erhöhen. Das Problem dabei: Die Fragmente sind unsichtbar. Die Helden können die Präsenz der Splitter jedoch erspüren, was sich als Vibration des Controllers bemerkbar macht. Außerdem gibt es diverse Schatztruhen, die man zum Teil nur mit Teamwork der beiden Kämpfer erreicht, da lediglich Benkei bestimmte Hindernisse zerschlagen kann, ihm im Gegenzug aber die Sprungkraft fehlt, um einige höhergelegene Bereiche zu erkunden. Zu guter Letzt verbergen auch die Zwischengegner noch Geheimnisse: Greift man sie erfolgreich im Kamui-Modus an, erhält man seltene Rohstoffe, aus denen wiederum neue Waffen und Rüstungen geschmiedet werden können.

Aufwändige Produktion
Genji macht rundum einen äußerst edlen Eindruck. Zuerst fällt da natürlich die spektakuläre Grafik ins Auge: Die Charaktere beider Parteien tragen reich verzierte Gewänder, und jedes Ausrüstungsteil, das man im Statusmenü anlegt, ist auch während des Spiels am Körper der Helden zu sehen. Noch beeindruckender als die Figuren sind allerdings die Umgebungen geraten, die stimmungsvolle Beleuchtung und einen schier unglaublichen Detailreichtum aufweisen können - noch nie sahen Wälder, Grasbüschel und Gewässer auf der PS2 so naturalistisch aus. Auch das Design der Bossgegner verdient eine lobende Hervorhebung: Vor allem das Gefecht gegen die Botenkrähe Yatagarasu und der nahezu surreale Endkampf sind mehr als atemberaubend anzusehen.

Auch die Klangkulisse ist makellos: Extra für die PAL-Version wurde eine englische Synchronisation aufgenommen; der ebenfalls verfügbare japanische Originalton ist aber atmosphärisch und qualitativ weit überlegen. Die Musik wechselt gekonnt zwischen traditionell japanischen Klängen und einem mehr als hollywood-reifen Bombast-Orchestersoundtrack und sorgt stets für die passende Stimmung. Das Titelthema des Spiels gehört dabei sogar zu den schönsten und emotional ergreifendsten Videospiel-Musikstücken der letzten Zeit.

Der Haken an der Sache
Bei aller Klasse hat Genji leider einen gravierenden Nachteil: Es ist viel zu kurz. Selbst Spieler, die sich viel Zeit nehmen, um die wundervolle Spielwelt ausgiebig zu erkunden, die Charaktere ein wenig aufzustufen und alle versteckten Items zu finden, werden nach sieben bis acht Stunden bereits den Abspann sehen. Die Kürze tut auch der an sich ordentlichen (wenngleich alles andere als innovativen) Story, in der es neben der Rache der Genji vor allem um die Jagd nach den mächtigen Amahagane-Kristallen geht, nicht unbedingt gut: In dem Moment, in dem der Plot so richtig an Tempo gewinnt, ist das Spiel leider auch schon wieder vorüber. Ebenfalls bedauerlich ist, dass es nur relativ wenige Schauplätze gibt, denn das erste und letzte der insgesamt drei Kapitel finden am gleichen Ort statt - und auch wenn die anfangs idyllische Gegend beim zweiten Besuch von Spuren der Verwüstung gezeichnet ist, bleibt doch das schale Gefühl, dass man sich in einem sehr begrenzten Areal bewegt. Diese Mängel wirken sich leider auf die Gameplay-Note aus, die sonst noch deutlich höher ausgefallen wäre.

Fazit:
manuel.jpg Kein Zweifel, Genji hätte wesentlich mehr Umfang bieten können (und sollen). Dennoch lohnt sich die Anschaffung - zumindest für Spieler, die einerseits ein Faible für Samuraigeschichten haben und andererseits Games auch als popkulturelles Kunstwerk zu betrachten vermögen. Denn in Sachen Spielbarkeit und vor allem Gesamtästhetik (optisch wie akustisch) setzt der Titel neue Maßstäbe auf der altehrwürdigen PlayStation 2. Auch wenn 60 Euro natürlich verdammt viel Geld für rund acht Stunden Unterhaltung sind: Genji ist jeden Cent davon wert, denn ähnlich faszinierende, erhebende und liebevoll produzierte Spiele findet man leider nur selten.

Genji - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Manuel Tants

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 8.875 Grafik: 9.50
Sound: 9.25
Steuerung: 8.75
Gameplay: 8.00
Wertung: 8.875
  • Hinreißende Grafik
  • Perfekt ausbalancierte Kampf-Action
  • Atmosphärischer Soundtrack
  • Viele verborgene Schätze
  • Japanische Sprachausgabe
  • Zu kurz
  • Nur wenige Schauplätze

Persönlichen Bookmark setzen für diese Seite
Diese Seite als Bookmark bei Blinklist hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei del.icio.us hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Digg hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Fark hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Furl hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Google Bookmarks hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Mister Wong hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei myYahoo hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Netscape hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Newsvine hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Reddit hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei StumbleUpon hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Technorati hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Yigg hinzufügen  
Oder diesen Dienst benutzen: Social Bookmark Button

Rezension vom: 02.11.2005
Kategorie: Action
«« Die vorhergehende Rezension
Age of Empires III
Die nächste Rezension »»
Serious Sam 2
Die Bewertung unserer Leser für dieses Game
Bewertung: 1.25 (8 Stimmen)
Bewertung
Du kannst dieses Game hier benoten. Wohlgemerkt soll nicht die Rezension, sondern das Game an sich bewertet werden! Du hast also dieses Game gespielt? Dann bewerte es hier. Die Benotung erfolgt mit Sternen. Keine Sterne entsprechen der Schulnote 6. Fünf Sterne entsprechen der Schulnote 1.
Schulnote 1Schulnote 2Schulnote 3Schulnote 4Schulnote 5Schulnote 6