Civilization IV
Entwickler:
2K Games
Publisher:
2K Games
Genre:
Strategie
USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
49,95 €
Systeme:
PC
Testsystem:
Pentium 1,6 GHZ, 1GB DDR Ram, 80 GB HDD, ATI Radeon X700 mit 128 MB VRAM
Anforderungen:
Minimalanforderungen: P4 1,2 GHZ, 256 MB Ram, 1,7 GB freier Festplattenplatz, 64 MB Grafikkarte
Inhalt:
Du bist, sagen wir mal, Friedrich der Große, Anführer des
deutschen Volkes. Deine Aufgabe ist es, dein Volk von 5000 v. Chr. bis 2050 n.
Chr. zu führen, zu lenken und zu leiten. Und zwar möglichst so, dass du am Ende als eindeutiger Sieger
dastehst. Nur, du wirst nicht alleine sein auf diesem Weg. Zehn andere Völker
wollen ebenfalls am Ende der Zeit die Spitzenposition einnehmen. Kannst du siegen?
Meinung:
Der Name Civilization steht für eine gewisse Tradition. Kein Spiel sonst ist so eng mit dem Genre des rundenbasierten Strategiespiels verbunden. Mit Teil IV kommt jetzt die neueste Ausgabe der Serie auf den Markt. Die Macher von Firaxis Games haben das Spiel tüchtig überarbeitet, zumindest vom Optischen her. Aber darüber später mehr.
Im Spiel führt ihr eine Nation aus der Steinzeit bis in die Moderne. Ihr erforscht Technologien, die euch neue Gebäude, Einheiten, Rohstoffe, Wunder und diplomatische Möglichkeiten eröffnen. Dabei haben die Gebäude unterschiedliche Auswirkungen auf euer Volk. Mit Bibliotheken und Universitäten z.B. habt ihr Einfluss auf die Forschungsgeschwindigkeit. Kasernen ermöglichen es, eure Einheiten ohne Kampferfahrung etwas aufzuwerten. Der Bereich "Wunder" wartet mit einer Neuerung auf: Es gibt neben den "normalen" Weltwundern nun auch die Nationalen Wunder, die allen Nationen zur Verfügung stehen. Das heißt, wenn eine Nation ein Nationales Wunder entwickelt hat, kann eine andere Nation dieses nationale Wunder ebenfalls bauen. Eine weitere Neuheit sind große Persönlichkeit, die unter bestimmten Bedingungen entstehen. Diese Persönlichkeiten können Gebäude errichten, euch bei der Entwicklung von neuen Technologien helfen, goldene Zeitalter auslösen oder sich als Super-Spezialist ansiedeln.
Die größte und wichtigste Neuerung ist der Aspekt der Religion! Firaxis Games hat das Kunststück fertig gebracht, Religion als einen wichtigen Aspekt ins Spiel einzubringen, ohne eine bestimmte Glaubensrichtung zu bewerten oder zu bevorzugen. Im Laufe des Spiels könnt ihr euch für eine von sieben Religionen entscheiden und diese in der Welt verbreiten. Der Vorteil? Eine Stadt, in der sich eure Religion verbreitet hat, und die nicht zu eurer Nation gehört, ist dann für euch sichtbar. Ebenso beeinflusst die Religion die Stimmung eurer Gegner. Eine "falsche" Religion kann es erschweren, eine Allianz mit dem Gegner aufzubauen, während eine übereinstimmende Religion für massig Pluspunkte sorgt.
Ansonsten hat sich vom Spielprinzip her nichts verändert. Wie üblich gilt es, sich auf einer Karte, die ihr den eigenen Wünschen anpassen könnt, auszubreiten und eure Städte durch Modernisierungen in der Umgebung (Minen, Felder, Plantagen) größer werden zu lassen. Siegen könnt ihr auf unterschiedliche Art und Weise. Einerseits dürft ihr natürlich wieder ein Raumschiff bauen. Alternativ könnt ihr einen diplomatischen Sieg erringen oder nach und nach alle eure Gegner besiegen. Manche der 18 Völker sind jedoch für bestimmte Siegbedingungen besonders geeignet. Mit Dschingis Khan siegt ihr zum Beispiel am besten durch Eroberung.
Steuerung Das Spiel lässt sich prima per Tastatur und Maus steuern. Wenn ihr eine Einheit angewählt habt, könnt ihr ihr mit Rechtsklick Bewegungs- und Angriffsbefehle erteilen. Absolute Cracks verwenden natürlich die vielen Tastatur-Shortcuts, die es im Spiel gibt. Mit den Bild-auf- und Bild-ab-Tasten könnt ihr hinaus- oder hineinzoomen.
Grafik Die Grafik wurde komplett überarbeitet. Das Spiel ist jetzt vollständig in 3D gehalten, und man kann stufenlos zoomen. Ihr wollt wissen, was ihr alles in eurer Stadt gebaut habt? Zoomt einfach in eure Stadt und ihr erkennt die Gebäude, die ihr errichtet habt. Ihr wollt absolute Übersicht haben? Zoomt heraus, bis ihr zur zweidimensionalen Kartenperspektiven kommt, die euch die gesamte Welt zeigt. Alles bewegt sicht, alles ist super detailliert. Eure Bauarbeiter hämmern während der Spielpause weiter, und wenn ihr ganz nah rangeht, erkennt ihr auch die Gesichtszüge eurer Figuren. Auch bei den Gegnern genügt es, auf ihre Reaktionen, auf ihre Gesten und ihre Mimik zu
achten, um zu wissen, wie sie zu euch stehen.
Sind sie über eine Eurer Aktionen verärgert, zeigen sie das deutlich. Grüner Rauch über euren Städten signalisiert, dass es den Bewohnern nicht so gut geht, während schwarzer Rauch Unzufriedenheit signalisiert. Es ist alles auf einen Blick ersichtlich. Allerdings dürfte die tolle Grafik auch der Grund dafür sein, dass Systeme, die gerade mal die Minimalanforderung erfüllen, stark ausgelastet sind. Da empfiehlt es sich, das Spiel zu patchen. Denn nach dem Update wird euer System weniger stark beansprucht, und man erhält obendrein zwei weitere Schwierigkeitsgrade sowie eine zusätzliche Spielgeschwindigkeit.
Sound Der Sound des Spiels ist unauffällig, aber recht gelungen. Jede Aktion hat ein eigenes Geräusch, und wenn euch eure Einheiten in der jeweiligen Volkssprache fragen oder eure Befehle bestätigen, kann man sich ein Grinsen nicht verkneifen. Hier haben sich die Macher wirklich besondere Mühe gegeben. Die Musik nimmt man anfangs überhaupt nicht wahr - bis man irgendwann plötzlich eine vertraute Melodie erkennt. Denn Firaxis Games hat unter anderem Stücke von Beethoven und Mozart ins Spiel integriert.
KI Die Intelligenz der Computergegner hängt stark vom gewählten Schwierigkeitsgrad ab. Auf den einfachen Spielstufen ist es nicht schwer, einen technologischen Vorsprung auszubauen und so eine Dominanz zu entwickeln. Da verhält sich die KI lammfromm. Das ändert sich in den höheren Spielstufen allerdings. Denn da wird das Spielen eine wahre Herausforderung.
Fazit:
Kauft euch Civilization IV! Aber nur auf eigene Gefahr, denn das Spiel macht süchtig. „Noch eine Runde“- „Bin gleich fertig“ - „Wie, es ist schon so spät?“ Diese Situation werdet ihr beim Spielen oft erleben. Mal wollt ihr den Bau eines Wunders abwarten, mal seid ihr gerade im Krieg mit einem Gegner. Die Zeit vergeht rasend. Vielleicht ist das auch der Grund, weshalb man sich oben in der Ecke des Spielscreens die aktuelle Uhrzeit einblenden lassen kann. Civilization IV bietet super Grafik, super Sound und jede Menge Spielspaß. Kaufen und patchen! Und jetzt entschuldigt mich bitte. Ich bin gerade dabei, als Dschingis Khan die Welt zu erobern.
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Autor der Besprechung:
Götz Piesbergen
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