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Black

Entwickler: Criterion Games
Publisher: Electronic Arts

Genre: Action
USK Freigabe: keine Jugendfreigabe gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 59,99 €

Systeme: PlayStation 2, Xbox

Inhalt:
Während andere Ego-Shooter immer komplexer werden, gehen die Entwickler von Criterion Games mit Black einen anderen Weg und führen das Genre zurück zu seinen Wurzeln. Schleicheinlagen, lenkbare Fahrzeuge, eine epische Hintergrundstory, Rätsel, Mehrspieler- und Online-Modi oder ähnliche vom grundsätzlichen Spielprinzip ablenkende Elemente gibt es bei diesem Titel nicht. Stattdessen setzen die „Burnout“-Macher auf schnörkellose, brachiale Daueraction.

Meinung:
Genauso minimalistisch wie das Spielprinzip ist auch die Story von Black: Jack Kellar ist der Mann fürs Grobe, wenn alle anderen Wege zur Bekämpfung von Terrorismus versagen. Mit Waffengewalt und einem gerüttelt Maß an Zerstörungswillen setzt er gemeinsam mit den anderen Antiterrorspezialisten der Black-Einheit dem finsteren Treiben umtriebiger Bösewichter ein Ende. Sein letzter Auftrag, den Jack im Rahmen eines Verhörs rekapituliert und den wir nun Stück für Stück nachspielen dürfen, hatte einen ehemaligen Freund und Kollegen von ihm zum Ziel, der die berüchtigte Terrorzelle „Seventh Wave“ gegründet hat.

Spielalltag im Krisengebiet
Hat man sich für einen von drei Schwierigkeitsgraden entschieden (ein vierter ist freispielbar), geht es auch direkt mit der ersten Mission los. Ihr findet euch in den Straßen des osteuropäischen Städtchens Veblensk wieder, wo ihr euch den Weg zum restlichen Black-Team freischießen müsst. Nach Erfüllung eines Primärzieles wird euch jeweils ein weiteres vorgegeben, bis ihr den Level schließlich abgeschlossen habt und ihr im nächsten Einsatzgebiet aufräumen dürft. Besonders ehrgeizige Naturen versuchen sich zusätzlich noch an der Erledigung der Sekundärziele, die auf den höheren Schwierigkeitsgraden dann zum Pflichtprogramm gehören. Hierbei müsst ihr beispielsweise feindliche Laptops und Safes zerstören oder Geheimpläne des Gegners klauen. Häufig werdet ihr auch von einigen Kameraden auf eurer Zerstörungstour begleitet, diese sind allerdings nur selten eine wirkliche Hilfe. Zwar nehmen sie die Gegner selbständig aufs Korn und schalten auch schon mal den einen oder anderen bösen Buben aus, die Hauptarbeit bleibt aber dennoch immer euch überlassen. In späteren Levels besucht ihr so abwechslungsreiche Gebiete wie einen Friedhof, ein Stahlwerk, eine Irrenanstalt oder eine Werft.

Zähe Burschen
Die sich euch entgegen werfenden Feinde können einiges einstecken. Nicht selten kommt es vor, dass ihr ein ganzes Magazin in euren Gegner ballert, bis er sich endlich dazu bequemt den Löffel abzugeben. Lediglich ein gut platzierter Kopfschuss schafft da schnelle und Munition sparende Abhilfe. Bei hektischen Gefechten mit mehreren Terroristen bleibt für ein genaues Zielen aber meist nicht viel Zeit. Glücklicherweise hinterlassen besiegte Einheiten Kugeln und andere Geschosse, so dass ihr euch über genügend Munitionsnachschub kaum Sorgen machen müsst.

Die Gegner verfügen zwar über keine Fahrzeuge oder stationäre Geschütze, sorgen aber auch so schon für ausreichend Ärger. Während die regulären Feinde mit ihrer Standardbewaffnung noch kein wirklich ernstes Problem darstellen, können Scharfschützen, gut gepanzerte Trupps mit Schrotflinten oder hinterhältige Einheiten mit Panzerfäusten euren jeweiligen Auftrag schneller zum Scheitern bringen als euch lieb ist. Neben aller Action ist somit also auch ab und zu ein vorsichtiges Vorantasten gefragt, damit ihr euch nicht plötzlich in einem fatalen gegnerischen Kreuzfeuer wieder findet. Sollten alle Stricke reißen, schmeißt ihr einfach eine eurer Handgranaten in die nächste Geschützstellung und sorgt damit für klare Verhältnisse.

Blut fließt übrigens keines, aber aufgrund des martialischen Gameplays, der bei Detonationen munter umher fliegenden Körper und der verschiedenen Todesanimationen (bei denen ein erledigter Terrorist auch gerne noch einmal eine Abschiedssalve in die Luft abgibt) hat Black vollkommen zurecht das Siegel „Keine Jugendfreigabe“ bekommen. Das Spiel erscheint bei uns erfreulicherweise vollständig ungeschnitten.

Habt ihr einmal Verletzungen davongetragen, so könnt ihr diese mit den herumliegenden Erste Hilfe-Packs sofort kurieren. Alternativ dürft ihr auch bis zu drei Medikits mit euch führen, die ihr durch einen kurzen Druck aufs Digikreuz aktiviert. Spätestens wenn ihr eure Umgebung nur noch farblos und verzerrt wahrnehmt und sämtliche Geräusche wie durch einen Watteschleier zu euch durchdringen, wird es allerhöchste Zeit für eine ambulante Versorgung.

Scharfe Waffen
Die Entwickler von Black bezeichnen ihr Spiel selbst als „Gun Porn“ und das kann man ruhigen Gewissens so stehen lassen. Die Waffen werden sowohl im Intro als auch im Spiel mit viel Liebe zum Detail präsentiert und besonders die Nachladeanimationen werden explizit in Szene gesetzt. Sobald ihr ein neues Magazin in eure aktuelle Wumme einlegt, sorgt ein netter Grafikfilter-Effekt für eine unscharfe Darstellung der Umgebungsgrafik, so dass euer ganzes Augenmerk ungestört auf den Nachladevorgang gelenkt wird.

Das Waffenarsenal reicht von Pistolen mit Schalldämpfern über Schrotflinten und Maschinengewehren bis hin zu Granatwerfern und Panzerfäusten. Da ihr aber stets nur zwei verschiedene Waffen mit euch herumtragen dürft, steht ihr häufig vor der Qual der Wahl: nehme ich jetzt lieber das Sturmgewehr um die anrückenden Gegnerhorden zu eliminieren oder sorge ich mit dem äußerst sparsam munitionierten Raketenwerfer für Ruhe im Karton?

Immer feste druff
Die Gegner-KI ist leider nicht immer das Gelbe vom Ei. Einerseits nehmen euch die Terroristen aus cleverer Deckung heraus unter Feuer und ergreifen bei von euch geworfenen Granaten hastig die Flucht, andererseits stürmen viele auch einfach blindlings ballernd drauf los und lassen sich von euch geduldig mit Blei spicken. Ab und zu kam es auch vor, dass weiter entfernt stehende Einheiten seelenruhig mehrere Kopfschüsse hinnahmen, bis sie endlich ohne jegliche Gegenwehr die Waffen streckten. Solche kleinen Patzer kommen aber glücklicherweise nicht allzu häufig vor und können auf einer höheren Schwierigkeitsstufe, wenn ihr vollständig ohne Medikits auskommen müsst, sogar eine willkommene kleine Hilfe sein.

Als ebenfalls sehr nützlich entpuppt sich die teilweise zerstörbare Umgebung der einzelnen Schauplätze. Stürmen eure Gegner auf euch zu, solltet ihr euer Augenmerk zunächst auf die geografischen Gegebenheiten lenken, denn explodierende Gastanks oder Fahrzeuge können das anrückende Problem sehr viel effizienter aus der Welt schaffen als eure Bleispritzen.

Feuerwerk für die Sinne
In technischer Hinsicht stellt Black die meisten anderen Konsolen-Shooter locker in den Schatten. Die wunderbar detaillierte Grafik, das ruckelfreie Spielgeschehen und die eindrucksvollen Effekte lassen dem Spieler vor Staunen die Kinnlade runterklappen. Es ist wirklich äußerst sehenswert, was die Entwickler von Criterion aus der PS2 an Leistung herausgekitzelt haben. Schusswechsel mit zahllosen herumfliegenden Partikeln aus Glas, Holz oder Stein, wuchtige Explosionen, Funkenflug und zerstörbare Gebäudeteile sind bei diesem Spiel an der Tagesordnung und teilweise müsst ihr euch nach einem besonders hitzigen Gefecht erst einmal zurückziehen, weil euch nach dem Projektilhagel der aus den Trümmern aufsteigende Rauch oder der Pulverdampf eurer Knarre die Sicht versperrt. Dadurch wird ein besonders intensives Feeling heraufbeschworen, das jeder Action-Fan einmal erlebt haben sollte.

Ebenfalls auf hohem Niveau ist der Sound. Seien es nun die professionell in deutscher Sprache vertonten Zwischensequenzen, die erstklassigen Soundeffekte oder die hervorragende Musik von Michael Giacchino und Chris Tilton: die Geräuschkulisse untermalt das Geschehen auf dem Bildschirm immer optimal und sorgt für jede Menge Atmosphäre. Der Soundtrack wird beispielsweise nur bei besonderen Schlüsselmomenten eingesetzt und kann somit seine dramatische Wirkung voll entfalten. In den eigentlichen Gefechten dominieren dann wieder die donnernden Kampfgeräusche, euer eigener Funkverkehr sowie die Schreie der Gegner. Auch realistische Halleffekte bei Abstechern in Höhlen oder Kanalisationssystemen wurden nicht vergessen.

Schon vorbei?
Leider hat Black bei aller sonst gebotenen Qualität mit ein paar Schönheitsfehlern zu kämpfen. So hat Jack außer Schießen, Laufen und Ducken keine weiteren Bewegungen drauf, was ja grundsätzlich auch nicht verkehrt ist. Ärgerlich wird es nur dann, wenn man einen neuen Abschnitt innerhalb eines Levels betritt und dann nicht mehr zurück kann, weil ein lächerlich niedriger Absatz ein unüberwindbares Hindernis für die Kampfmaschine darstellt. So passiert es leider häufiger, dass man wertvolle Medikits zurücklassen muss, weil man nur drei der nützlichen Utensilien mit sich herumschleppen kann. Wenn dann im gerade betretenen Areal auch noch ein heftiger, an der Gesundheit zehrender Shoot-out mit den bösen Buben ansteht, kann das schon einmal ein verfrühtes Game Over bedeuten.

Etwas nervig sind die Zwischensequenzen, die sich erst dann abbrechen lassen, wenn ihr einen Level bereits geschafft habt und diesen noch einmal spielen wollt. Habt ihr eine Mission noch nicht gemeistert, dürft ihr euch bei jedem Neustart die entsprechende Verhörszene wieder und wieder reinziehen, was spätestens im dritten Anlauf langweilt.

Leider wird euch dies auch öfter passieren, denn die Levels bieten nur sehr wenige Checkpoints und sind für einen Ego-Shooter teilweise schon ziemlich lang. Während die erste Mission bereits nach 10 Minuten abgefrühstückt ist, können spätere Aufträge schon mal bis zu einer Stunde Spielzeit in Anspruch nehmen. Der Spielstand darf nur nach Beendigung einer Mission gesichert werden, eine Zwischenspeicherfunktion gibt es nicht.

Während die Levels ungewöhnlich umfangreich sind, ist das Spiel an sich relativ kurz geraten, denn die mageren 8 Abschnitte sind nach knappen 6 Stunden durchgezockt. Danach bleiben euch bloß noch die höheren Schwierigkeitsgrade, mit denen ihr dann zum Beispiel Silberwaffen frei schaltet. Für einen Vollpreistitel ist das schon ziemlich happig und stellt auch eindeutig das größte Manko des ansonsten rundum gelungenen Titels dar.

Fazit:
sven.jpgAufgrund der beschriebenen Mängel schrammt Black zwar haarscharf an einem Hit vorbei, für Action-Fans ist der Titel aber dennoch äußerst empfehlenswert. Das Spiel ist spannend, kurzweilig und wartet mit einer atemberaubenden Technik auf, so dass man sich als Hauptdarsteller in einem perfekt choreographierten Actionfilm wähnt. Wer auf Komplexität, Innovation und überflüssigen Ballast im Ego-Shooter-Genre pfeift sowie über die recht kurze Spieldauer hinwegsehen kann und einfach eine deftige, ordentlich krachende Actionpackung sucht, der liegt bei Criterions neuem Streich goldrichtig. Schöner und eindrucksvoller wurde Zerstörung selten inszeniert.

Black - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Sven Last

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 8.4375 Grafik: 9.00
Sound: 8.75
Steuerung: 8.50
Gameplay: 7.50
Wertung: 8.4375
  • Top-Präsentation
  • Action pur
  • Einfach packend
  • Ziemlich kurz
  • Speichermöglichkeit nicht optimal
  • Keine Innovation oder Abwechslung

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Rezension vom: 15.03.2006
Kategorie: Action
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