Mario & Luigi - Zusammen durch die Zeit
Entwickler:
Nintendo
Publisher:
Nintendo
Genre:
Handheld
USK Freigabe:
Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
39,99 €
Systeme:
DS
Inhalt:
Als Prinzessin Peach erfährt, dass der geniale Erfinder Professor I. Gidd eine Zeitmaschine konstruiert hat, bricht sie sofort zu einer Reise in die Vergangenheit des Pilz-Königreichs auf. Kurze Zeit später kehrt die Zeitmaschine in die Gegenwart zurück, doch statt Prinzessin Peach befindet sich ein gruseliges Alien an Bord. Außerdem treten im Palast mysteriöse Zeitstrudel auf. Mario & Luigi springen in einen dieser Strudel um in die Vergangenheit zu reisen und Prinzessin Peach zu retten. Dabei treffen sie auf sich selbst in ihren Kindheitstagen. Können die Brüder gemeinsam alle Widrigkeiten bezwingen und mit der Prinzessin zurückkehren und die alte Ordnung wieder herstellen?
Meinung:
Tausendsassa Mario absolviert in „Zusammen durch die Zeit“ sein mittlerweile viertes Rollenspielabenteuer. Wer jedoch glaubt, dass sich nun so etwas wie Langeweile ausbreitet, befindet sich im Irrtum. Die Entwickler haben eine solche Fülle an irrwitzigen Ideen in das Spiel gesteckt, dass die belanglose Geschichte überhaupt nicht ins Gewicht fällt und es zu keiner Zeit beim Spieler zu Ermüdungserscheinungen kommt.
Rollenspiel alter Schule
„Zusammen durch die Zeit“ ist im Grunde ein RPG der alten Schule. Man latscht mit den Klempnern durch die isometrisch dargestellte Landschaft, führt Unterhaltungen, untersucht Gegenstände und stellt sich den Bösewichtern im Kampf. So sammelt man Erfahrungspunkte und erlangt neue Fähigkeiten. Außerdem gibt es wie in solchen Spielen üblich einen Shop, in dem man sich mit allerlei nützlichen Dingen versorgen kann. Was man so kauft und findet, kann im „Steckweg 08/20“ verstaut werden. Der Assistent ist so was wie das lebende Inventar und bietet reichlich Platz.
Waffenbrüder
Bis hierher stellt sich „Zusammen durch die Zeit“ als recht gewöhnliches Rollenspiel dar, doch das Besondere an diesem Spiel ist nicht das Was, sondern das Wie. Durch die zwei Bildschirme des DS und der Kombination der Fähigkeiten der Klempnerbrüder und ihrer Baby-Ichs eröffnet sich eine völlig neue Art von Leveldesign und viele abgefahrene Aufgabenstellungen werden so erst möglich. Viele Orte können beispielsweise nur von den Babys erreicht werden und so müssen sich die vier oftmals trennen, um bestimmte Aktionen durchführen zu können oder Vorrichtungen zu aktivieren. Diese Aktionen arten manchmal in ziemlich komplexen Knobeleien aus und nur durch die clevere Kombination der Spezialfähigkeiten der Brüder lassen sich diese lösen. Haben sich die Brüder getrennt, agieren die Babys auf dem oberen Bildschirm, während die ausgewachsenen Klempner ihre Abenteuer auf dem Touchscreen bestehen.
Ein Beispiel für die Brüder-Aktionen, ist die Möglichkeit, die Babys zu plätten, indem Mario und Luigi sich gemeinsam zu einem Ball zusammenrollen und über die Babys walzen. So geplättet können die Babys sehr enge Passagen durchqueren oder sich vom Wind nach oben tragen lassen.
Ring frei für die nächste Runde
Die Kämpfe laufen rundenbasiert ab, so hat man Zeit seine Aktionen zu planen und die Balgereien bekommen einen taktischen Touch. Dazu können gegnerische Angriffe gekontert werden, indem man einen Gegenangriff zum richtigen Zeitpunkt startet. Auch kann der verursachte Schaden erhöht werden, wenn man im richtigen Moment einen Aktionsknopf drückt und mit dem richtigen Timing nehmen auch die auf dem Rücken getragenen Babys an der Action teil.
Alles im Griff
Zuerst glaubt man, dass es sehr schwierig sei alle vier auf einmal zu steuern, doch ganz im Gegenteil. Man hat die Steuerung so einfach wie möglich gehalten und jeden Knopf einem Charakter zugewiesen. Welche Aktion ausgeführt wird, hängt vom Action-Symbol ab, dass gerade angezeigt wird. Außerdem wurde festgelegt, dass stets Mario bzw. Baby Mario die Truppe anführt. Natürlich wurde auch an ein Tutorial gedacht, welches in das Spiel integriert wurde, so dass man die Steuerung nach und nach beigebracht bekommt.
Lach doch mal
Absolutes Highlight ist aber der slapstickartige Humor, der sich durch das ganze Spiel zieht. Fast alles wird mit einem Augenzwinkern vorgetragen und auch eher ernste Naturen müssen über das Klempner-Quartett schmunzeln. Auch die abgefahrenen Endgegner wie der Lolli lutschende Shroob, das Monsterei und die gereizte Frau Thwomp sorgen für durchweg gute Stimmung. Wobei nicht vergessen werden sollte, dass sich hinter der farbenfrohen und humorvollen Präsentation ein komplettes Rollenspiel verbirgt. So lassen sich die Endgegner nur mit einer bestimmten Angriffstaktik besiegen und wer nicht aufpasst, schaut sich die Pilze schon bald von unten an.
Technik
Technisch macht „Zusammen durch die Zeit“ einiges her. Die Bonbongrafik und die schicken Effekte bei den Bosskämpfen wissen die Augen zu verwöhnen und auch akustisch wird einiges geboten. Nur schade, dass der Touchscreen erst sehr spät genutzt wird und das Mikrofon überhaupt nicht zum Einsatz kommt.
Fazit:
„Zusammen durch die Zeit“ ist ein forderndes Rollenspiel, dass mehr zu bieten hat, als die Knuddelgrafik auf den ersten Blick verheißt. Durch das clevere Leveldesign und die abwechslungsreichen Aufgaben wird es mit dem Klempnerquartett nie langweilig. Der abgefahrene Humor, die kniffligen Rätsel und die flotten Kämpfe machen das Sammeln von Erfahrungspunkten fast zur Nebensache. Für DS-Besitzer ein Pflichtkauf!
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Autor der Besprechung:
Oliver Wormuth
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