Ghostrider
Entwickler:
2K Games
Publisher:
Climax Studios
Genre:
Action
USK Freigabe:
Freigegeben ab 16 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
39,95 €
Systeme:
PlayStation 2
Inhalt:
Der Ghostrider ist einer der dunkelsten und geheimnisvollsten
Marvel Comichelden und deshalb prädestiniert für ein stylisches,
düsteres Actionspektakel.
Johnny Blaze, ein Motorradstuntfahrer und Frauenschwarm, geht einen Pakt
mit dem Teufel ein, um seinen krebskranken Vater zu retten. Wer mit
dem Teufel handelt, zieht allerdings in der Regel den Kürzeren. So verscherbelt Johnny
seine Seele und der Vater stirbt trotzdem. Der Teufel macht Jonny zum
Ghostrider, seinem persönlichen Seeleneintreiber auf Erden. Doch der Betrogene benutzt seine Kraft, um den Teufel
selbst zu bekämpfen und genau hier setzt das Spiel an.
Meinung:
Die Motivation des Riders und sein innerer Kampf interessierte die Entwickler des Games genauso wenig wie die Filmemacher. Und so bleibt die Story um den Rider von Anfang an extrem schwach, da hilft die passende Storyerzählung in Comicbildern auch nicht weiter. Nichtkenner des Ghostridercomics dürften bisweilen sogar überhaupt nichts verstehen, da die Storyinhalte nicht gerade mit viel Hintergrundinfos aufwarten.
Das kenn ich doch... Das erste Level dient zugleich als
Tutorial. Passend zum Spielgeschehen werden Infos zu Schlagcombos,
Seelen aufsaugen oder Specialmoves eingeblendet. Man hat einen Harten und einen leichten Punch und kann durch unterschiedliche Kombinationen nette Combos starten. Natürlich kämpft der Ghostrider nicht mit Fäusten sondern schwingt stylisch seine feurige Kette.Von besiegten Gegnern sammelt man die Seelen auf, mit denen sich der Rider in Sachen Kampfkraft, Ausdauer und Specialmoves upgraden lässt. Leider wird dem geneigten Spieletester schnell klar, dass der Kettenschwinger nicht nur ein übelgelaunter Hitzkopf sondern ein dreister Dieb ist. Denn vom
Interface wie Hitpointanzeige und Seelenbehälter bis hin zur Kampfanimation ist alles von
God of War abgekupfert. Statt der beiden Schwerter schwingt der Ghostrider eben seine Kette und statt in Athen rennt man in der Hölle rum.
Doch die Macher von Ghostrider wollten verständlicherweise
mehr als einen Kratos Klon! Schnell bediente man sich eines anderen
großen Genrevertreter: Devil may Cry! Wer stylisch und abwechslungsreich kämpft wird mit Extrapunkten belohnt und wie auch schon in Devil My Cry werden am Ende eines Levelabschnitts Punkte für die Anzahl der besiegten Monster, der Spielzeit und des Styles vergeben. An sich eine nette Mischung, blöd nur, dass die Originale über das wesentlich bessere Gameplay verfügen.
Die Einöde Gut geklaut ist halb gewonnen, wenn
denn der Rest stimmt. Tja und der stimmt nun leider gar nicht. Die
Gegner KI ist bis auf die Bosskämpfe extrem stumpf, die Levels
gehen von der Optik gerade noch so durch, was man von der Story
leider nicht behaupten kann. Auch die Kamera ist nicht ausgereift und lässt oft den Schwierigkeitsgrad ungewollt in die Höhe schnellen. Da hätte Climax wesentlich mehr bringen müssen.
Einzig die Animation des Riders und einige nette Specialmoves wissen zu überzeugen.
Ich gebe Gas Immer wenn der Rider auf sein Höllenbike steigt, dreht die Action kurzzeitig richtig auf! Man braust eine mit
Monstern, Abgründen und Hindernissen gespickte Strecke entlang
und teilt wild um sich schlagend mit seiner Kette Hiebe aus. In bester Bikermanier reißt man das
Vorderrad in die Höhe und springt so über
Abgründe. Nehmen die Monster überhand, packt der Rider seine Kanone aus und pustet die Widersacher ins virtuelle Nirvana. Leider sind die Momente, in denen das Spiel buchstäblich Gas gibt, viel zu selten.
Fazit:
Das große Problem von Ghostrider: Wer abkupfert, muss sich auch zwingend mit den Titeln vergleichen
lassen! God of War sowie Devil my Cry sind nun mal die ganz
Großen im Actiongenre und liegen in Sachen Präsentation,
Story und Leveldesign um einige Motorradlängen vorn. Wenn man das
erste Mal mit seinem Bike über den Asphalt donnert, merkt man,
dass hier mehr drin gewesen wäre. So schenkt uns Climax leider
nur einen langweiligen Kratosklon, bei dem sich Comickenner die Haare raufen.
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