Ice Age 2 - Jetzt taut's
Entwickler:
Sierra Entertainment
Publisher:
Vivendi Games
Genre:
Adventure
USK Freigabe:
Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
50 €
Systeme:
Wii
Inhalt:
Dass ein erfolgreicher Kinofilm gerne mal zu einem Videospiel umfunktioniert wird, ist bekanntlich nichts Neues - genau wie die Tatsache, dass dabei nur selten etwas Brauchbares herauskommt. Wie es um die Wii-Version des Games zu "Ice Age 2" steht, die fast ein Jahr nach Erscheinen der PS2-Fassung veröffentlicht wurde, erfahrt ihr hier...
Meinung:
Die Story basiert mehr oder weniger auf der des Films: Das Ende der Eiszeit kündigt sich an und alle müssen vor den flutwellenartigen Wassermassen fliehen. Bis auf ein paar Videoszenen hat die Handlung des Spiels allerdings nicht wirklich was damit zu tun. Vielmehr steuert man Eichhörnchenratte Scrat durch eine eigene, parallel stattfindende Story. Keine harte Nuss... "Ice Age 2" ist ein simples Jump & Run, bei dem das Hauptziel darin besteht, in jedem Level möglichst viele Eicheln, Kastanien und Nüsse einzusammeln. Die einzige Herausforderung ist lediglich das Finden des Levelausgangs, was sich aufgrund der Tatsache, dass man fast immer einer vorgegebenen Eichel-Spur folgen kann, aber auch nicht sonderlich schwer gestaltet. Man merkt dem Spiel deutlich an, dass es auf eine ganz junge Zielgruppe zugeschnitten ist. Es geht nicht in erster Linie darum, irgendetwas zu erledigen, sondern vielmehr um das Erlebnis, in der bunten "Ice Age"-Welt mal selbst herumlaufen zu können. Leider hat man sich deshalb auch anscheinend keine große Mühe beim Spieldesign gegeben. Abwechslung? Nein, danke! Die Levels sind zwar schön anzuschauen, das war's aber auch schon. Wirklich Spaß macht das ständige Herumgehüpfe nicht, dafür gibt es einfach zu wenig Abwechslung. Auch die Hauptzielgruppe des Spiels dürfte nach ein paar Levels keine Lust mehr haben. Einer Nussspur hinterherzulaufen, die einem dem Weg weist, ist auf Dauer einfach stinklangweilig. Da helfen die kleinen, sehr kurzen Minigames (Eiskanal-Rutschen, Pinguin-Bowling u.Ä.), die es zwischen den einzelnen Levels gibt, auch nichts mehr. Den Entwicklern war scheinbar auch langweilig, denn solch uninspiriertes und unkreatives Leveldesign begegnet dem geneigten Spieletester nicht oft. Jeglicher Chance, dem Game etwas Ausgefallenes oder Spannendes zu verpassen, wurde konsequent aus dem Weg gegangen. Gilt es irgendeine Aufgabe zu erfüllen (Gegenstände finden etc.), liegt die Lösung buchstäblich mitten auf dem Weg. Man muss weder nach ihr suchen noch sich sonst irgendwie anstrengen. Mittelmaß in allen Bereichen Leider ist auch die Grafik des Spiels bestenfalls mittelmäßig. Immerhin sind die Charaktere aus dem Film liebevoll designt und sofort als solche zu erkennen. Die Spielwelt wird derzeit niemand aus dem Schatten seines Sonnenschirms hervorlocken. Sie dient lediglich als Mittel zum Zweck, optisch richtig schöne Stellen gibt es so gut wie gar nicht. Wenn man bedenkt, was für eine visuelle Wonne die "Ice Age"-Filme sind, ist das dann doch sehr schade. Der Sound ist allerdings noch schlimmer, denn er hat weder etwas mit dem Film noch mit den Levels des Spiels zu tun. Die Musik plätschert einfach vor sich hin und kann zu keiner Zeit Spannung erzeugen. Die fehlenden Originalsprecher sorgen zusätzlich dafür, dass zu keiner Zeit wirklich Filmfeeling aufkommt. Bei der Steuerung merkt man, dass es sich um eine PS2-Portation handelt. Die Wii-Fähigkeiten werden so gut wie nicht ausgenutzt. Als Alibi-Funktion dienen die Scrat-Attacken, die sich durch ein Rütteln oder schnelles Bewegen der Wiimote auslösen lassen. Alles Andere funktioniert per Buttons, die Bewegung erfolgt mit dem Nunchuk, wodurch mehr als offensichtlich ist, dass dieses Spiel ursprünglich für normale Gamepads entwickelt wurde.
Fazit:
Schade! Hier wurde mal wieder die Chance vertan, eine ansprechende Filmumsetzung zu schaffen. "Ice Age 2" ist so mittelmäßig und anspruchslos, dass sich sogar die Zielgruppe der 5- bis 10-Jährigen ziemlich schnell langweilen wird. Weder Grafik noch Sound reizen die ohnehin begrenzten Fähigkeiten der Konsole aus. Auch die Steuerung wurde lieblos von der PS2 übernommen und wird viele enttäuschen, die sich wieder einmal mehr von einer Wii Protierung erhofft haben.
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