Ghost Recon: Advanced Warfighter 2
Entwickler:
Ubisoft
Publisher:
Ubisoft
Genre:
Action
USK Freigabe:
keine Jugendfreigabe gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
47 €
Systeme:
PC, Xbox 360
Testsystem:
AMD 64 3000+, 2*512MB A Data PC500 RAM, GeForce 6800 GT 256MB Ram
Anforderungen:
2GHz, 1GB RAM, ATI 9700-9800 / X700-1950, NVIDIA 6er,7er,8er- GeForce Reihe
Inhalt:
Die Arbeit geht weiter für Ghost Team-Leiter Scott Mitchell. Ohne Auszeit, ohne einen Gedanken an Ruhe oder das für diesen Job geltende Feindwort „Familie“, begibt sich Captain Mitchell mit seinen Männern an die Grenze zwischen den USA und Mexiko. Dort wollen ein paar Terroristen Atomwaffen deponieren. Schon während der Kuba-Krise hatten die USA keine Lust auf Nuklearwaffen vor ihrer Haustüre, jetzt gilt es, dies erneut zu verhindern. Diesmal allerdings mit viel Aktion und jeder Menge Schusswechsel.
Meinung:
Wer den ersten Teil von Advanced Warfighter gespielt hat, wird sich im zweiten Teil schnell zurecht finden und darf das optional angebotene Tutorial, was kaum mehr als ein Schießstandtraining ist, überspringen.
Rambo hat ausgediehnt Alle anderen Baller-Fans sollten aber tunlichst das Tutorial spielen. Denn Advanced Warfighter 2 ist kein gewöhnlicher First Person Shooter. Hier liegt das Hauptaugenmerk auf taktischem Vorgehen und weniger auf One-Man Power. Nur wer die enorme Vielfalt an Hilfsmitteln, wie z.B. Drohnen, MULE, die Karte und die taktischen Befehle, mit denen man sein Ghost-Team befehligt, verinnerlicht, der hat auch eine Chance in den Missionen. Ein Vorgehen wie Sylvester Stallone in seinen besten Rambo-Zeiten ist hier kontraproduktiv. Die vier Schwierigkeitsgrade sind gut ausbalanciert und bieten für Anfänger wie Profis anspruchsvolle Unterhaltung.
Action mit Hirn Mit diesem Vorwissen kann man sich perfekt vorbereitet in die Missionen stürzen. Die sind abwechslungsreich und unterschiedlich aufgebaut. Nachdem man sich einen der Absetzpunkte ausgesucht hat, wird von dort erstmal die Lage sondiert. Danach positioniert man seine Ghosts und sorgt für Rückendeckung. Zuletzt schaltet man nach und nach die Terroristen aus. Zwischendurch sprengt man meist Artillerie, Brücken o.ä. in die Luft.
Diese Vorgehensweise wiederholt sich ständig. Das artet zwar nicht in Langeweile aus, ein wenig mehr Innovation hätte man aber doch erwarten können. Stellenweise kommt Frust auf, wenn man kurz vor einem Checkpoint das Zeitliche segnet, weil eine Handvoll Terroristen aus dem Nichts zu kommen scheint. Trotzdem ist das Spiel nie unfair, denn Advanced Warfighter schimpft sich nicht umsonst Taktik-Shooter. Hier ist Hirnschmalz und strategisches Vorgehen gefordert. Wer nicht bis zuletzt konzentriert zur Werke geht, sieht das Gras von unten wachsen.
Vergleich zur Xbox Ein großer Unterschied ist die taktische Karte. Die erlaubt PC Nutzern neben Befehlsvergabe und Fahrzeugunterstützung, auch Wegpunkte für das Ghost-Team, die Drohnen oder das MULE zu platzieren. Das MULE verhält sich im Gegensatz zur Konsolenversion wie gedopt. Zäune, Kisten und ähnliches werden vom dem Transporter einfach umgefahren. Was sich anfangs positiv bemerkbar macht, relativiert sich schnell wieder. Denn so oft wie das MULE seine Umgebung zu Kleinholz verarbeitet, bleibt es auch irgendwo stecken. Dort verharrt es dann eine ganze Weile. Jegliche Befehle, um es freizusetzen funktionieren nicht. Hier ist es an Ubisoft, diese Fehler wegzupatchen.
Gelungene Steuerung Viele Spielehersteller von schnelleren Action-Titeln, sollten sich bei Ubisoft eine Scheibe abschneiden. Die Steuerung ist einfach rundum gelungen. Es gibt viele schnell erreichbare Handlungsmöglichkeiten, die ein extrem präzises und flottes Handeln ermöglichen. Da die PC-Fassung mit der Maus bedient wird, gibt es hier natürlich kein lächerliches Auto-Aiming. Gerade beim Niederstrecken der Gegner muss man den "kleinen Nager" gut unter Kontrolle haben. Nur präzise Schüsse bringen die Widersachen zu Fall. Einfaches Sturmabwehrschiessen bleibt ohne Erfolg.
Optik mit Schönheitsfehlern Viele grafische Details und eine mitreißende Soundkulisse wissen zu überzeugen. Die Grafik der PC Umsetzung erreicht leider nicht ganz das Niveau des Xbox 360 Vorbildes. Ein paar misslungene Texturen und optische Fehler lassen das Spiel auf der Konsole schöner erscheinen.
Um die Grafikpracht in vollen Zügen zu genießen, benötigt man leider enorme Hardware Ressourcen. Die übersteigt sogar Spiele wie S.T.A.L.K.E.R., was bei dem Gebotenen nicht ganz nachzuvollziehen ist.
Multiplayer Um über das Internet den Mehrspieler-Modus betreiben zu können, muss man über einen GameSpy-Account verfügen. Diesen kann man komfortabel im Spiel erstellen. An Spielvarianten gibt es die gewohnte Palette - Deathmatch, Belagerung und der für solche Spiele bekannte Coop-Modus. Im Multiplayer funktioniert alles tadellos und wurde sauber programmiert.
Fazit:
Nicht immer kann ein zweiter Teil überzeugen…besonders wenn der Vorgänger herausragend war. Aber Ubisoft hat einmal mehr bewiesen, dass sie es verstehen, prima Fortsetzungen zu entwickeln.
Advanced Warfighter 2 bietet eine stets interessante und abwechslungsreiche Singleplayer-Kampagne, gepaart mit durchdachter und gut präsentierter Technik. Die Steuerung kann man fast schon als innovativ bezeichnen. Grafik und Sound sind auf aktueller Höhe und lassen kaum Raum für Kritik. Ghost-Fans müssen zugreifen! Alle anderen – ab in den Laden!
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Autor der Besprechung:
Rainer Suhr
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