Die Sims 2: Haustiere
Entwickler:
Electronic Arts
Publisher:
Electronic Arts
Genre:
Strategie
USK Freigabe:
Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
49,95 €
Systeme:
DS, Game Boy Advance, Gamecube, PC, PlayStation 2, PSP, Wii
Inhalt:
Nach zahlreichen Add-ons und der Eroberung sämtlicher Spieleplattformen, machen die "Sims" jetzt auch Nintendos Wii unsicher. In unserem Review erfahrt ihr, ob sich das Wii-"Simsen" lohnt oder ob man lieber weiterhin auf den PC zurückgreifen sollte.
Meinung:
Welches Game gibt es nun schon seit fast 10 Jahren, hat weder ein wirkliches Ziel noch einen echten Sinn und ist trotzdem mittlerweile zu einem der erfolgreichsten Spiele aller Zeiten geworden? Klar, das können nur EAs "Sims" sein.
Wer wollte nicht immer schon mal wissen, was die Bewohner des 1989 erschienenen Klassikers "Sim City" so alles treiben? Im Jahr 2000 war es dann so weit und wir durften uns erstmals in den Sim-Häusern heimisch machen. Was genau die Faszination an dem Spiel ausmacht, kann wohl niemand ganz genau sagen. Schließlich passiert während des ganzen Endlos-Szenarios eigentlich gar nichts.
Die Sims leben ihr Leben gemütlich vor sich hin, müssen sich mit Arbeitssuche, Schlafen, Essen, Putzen und all dem anderen Kram herumschlagen und haben auch sonst ausschließlich alltägliche Probleme. Vielleicht ist gerade das das Besondere - als Normalo mit dem wirklichen Leben fertig zu werden, ist im Endeffekt wohl eine größere Herausforderung, als mit Ritterrüstung und magischen Fähigkeiten versehen gegen eine Schar von mittelalterlichen Monstern anzutreten. Vermutlich ist das Spiel auch deshalb besonders bei Mädchen sehr beliebt, die ja sonst in der Regel eher zurückhaltend sind, wenn es um Videogames geht.Heim und Garten Mit "Haustiere" wurde nun der neueste Teil der "Sims"-Reihe für Nintendos Wii umgesetzt. Dabei handelt es sich ursprünglich um ein Erweiterungspack für die PC-Version von "Die Sims 2". Darin liegt auch einer der großen Nachteile bei dieser Art Spiel begraben. Während man bei der PC-Fassung beliebig viele Add-Ons später dazukaufen und installieren kann, muss auf Konsolen immer ein komplettes, eigenständig funktionierendes Spiel angeboten werden, da dort nichts installiert wird, sondern alles direkt vom Datenträger läuft.
Insofern ist es klar, dass man mit einigen Einschränkungen in Bezug auf den Umfang rechnen muss. Das fängt schon bei den Einrichtungsmöglichkeiten des eigenen Hauses an. Klar, es gibt immer noch eine ordentliche Auswahl, aber die schier unendliche Vielfalt der PC-Fassung kann man natürlich nicht erwarten. Trotzdem lassen sich immer noch tolle Häuser entwerfen, ganz nach Belieben des Spielers. Alle meine Tiere Wie der Titel des Spiels schon andeutet, ist das Besondere an diesem "Sims"-Teil, dass man diesmal nicht nur seine eigene Familie patchworken darf, sondern sich auch noch um die vierbeinigen Haushaltsmitglieder kümmert. Nachdem man sich die gewünschte Personenkonstellation erstellt hat (wobei auch hier die Designmöglichkeiten wieder eingeschränkt sind), macht man sich also auf ans Kreieren der vierbeinigen Gefährten. Das, was der Titel "Haustiere" verspricht, kann er allerdings nicht ganz halten. Vielmehr hätte es die "Cats & Dogs"-Edition heißen müssen.
Fische oder Hamster kann man sich zwar später über das Einrichtungsmenü noch nachkaufen, eine wirkliche "Haustier"-Auswahl sieht aber anders aus. Fans von Leguanen, Chamäleons, Schlangen, Papageien, Hängebauchschweinen und Ähnlichem werden hier nicht auf ihre Kosten kommen. Ok, es muss ja nicht ganz so ausgefallen sein...
Immerhin hat man die Auswahl aus 15 Katzen- und 22 Hunderassen. Nach der Entscheidung für eine davon, bestimmt man noch die Ohrlänge, Schnauzengröße, Kopfform etc. Zusätzlich sind natürlich noch jede Menge Einstellungen fürs Fell zu treffen. Wenn der Persönlichkeitscheck hinter sich gebracht ist (doof, verspielt, intelligent etc.), kann man seinem Vierbeiner auch noch Brille, Shirt und Hut verpassen. Na ja, wer's mag. That's Life Was bringen nun die virtuellen Haustiere dem Sim-Alltag? Das gleiche, wie auch echte Haustiere im echten Leben. Freude und Stress, Spaß und Anstrengung. Der Kniff ist hier, ein gesundes Mittelmaß aus Berufs-, Sozial und Haustierleben zu finden. Denn natürlich darf man seine kleinen Freunde nicht vernachlässigen, sonst machen sie sich eines Tages vom Acker. Ansonsten ist die "Bedienung" für alle, die "Catz", "Dogz" oder "Nintendogs" kennen, nichts Neues.
Futter und Wasser muss bereitstehen, jede Menge Spielzeug gekauft und - was sonst - immer wieder mit den Rackern herumgetobt werden. Interessant sind aber die hier erstmals stärker betonten negativen Eigenschaften. Wer nicht will, dass seine Wohnung von Katzenklauen zerkratzt wird und keine Lust darauf hat, sein Bett mit dem Hund zu teilen, sollte etwas Zeit in die Erziehung investieren. Just a walk in the park Wo die Konsolenfassung an anderen Stellen Einschränkungen hat, gibt es aber auch einen Vorteil. Denn den Stadtpark - das wahre Tierparadies - gibt es dort exklusiv. Jede Menge Geschäfte mit Spielzeug und Leckereien warten auf euch. Oder wie wäre es mit der Tierpension oder dem Hunde-Spa? Im Stadtpark bezahlt man übrigens nicht mit der üblichen Sim-Währung, sondern mit sogenannten Hundepunkten. Diese erhaltet ihr, wenn ihr ein bestimmtes Bedürfnis eures Haustiers erfüllt, beispielsweise durch Spielen mit ihm, baden u.ä. Ansonsten lässt sich Sim-Geld auch an einem Automaten 5:1 gegen Tierpunkte wechseln... Wii steuert man seine Haustiere? Bei der Steuerung hat ganz klar nach wie vor die PC-Fassung die Nase vorn. An die Intuitive Maussteurung wird so schnell kein Controller heranreichen können. Aber auch in Anbetracht dessen, hätte die Wiimote-Kontrolle besser ausfallen können. Auswählen lassen sich zwei Steuer-Varianten. Die erste simuliert die bekannte Cursor-Version. Man wählt per Wiimote-Cursor aus, welche Gegenstände ein Sim benutzen und was er damit machen soll. Hört sich zwar ganz praktisch an, ist aber leider letztlich ziemlich umständlich zu realisieren.
Schon besser ist da die zweite Möglichkeit, die es euch erlaubt, euren Sim direkt per Wiimote und Nunchuk zu steuern. Dies gestaltet sich deutlich angenehmer, denn nun könnt ihr euch frei bewegen und selbst zu Items hinlaufen etc. Das Problem dabei ist allerdings, dass es für die verschiedenen Aktionsmöglichkeiten offensichtlich kein festes Schema gibt. Manchmal wählt man Dinge per Analogstick, dann wieder per Steuerkreuz oder per Wiimote, im schlimmsten Fall mit allem zusammen. Das ist ziemlich enttäuschend, denn wer will sich schon für jeden Gegenstand einzeln merken, mit welcher Tastenkombination man ihn jetzt benutzen kann? Technik Optisch machen die "Sims 2" nicht wirklich viel her. Das Spiel sieht nicht schlecht aus. Aber im Vergleich zu den alten Konsolenfassungen hat sich nichts getan. Da ließe sich aus Nintendos Wii deutlich mehr herausholen. Der Sound ist allerdings sehr gelungen. Die Haustiere klingen stellenweise sehr realistisch und auch die Musik kann überzeugen. Vor allem natürlich die Umsetzung bekannter Songs in Sim-Sprache (z.B. von den Pussycat Dolls), die es so vorher noch nicht gab.
Fazit:
"Die Sims 2 - Haustiere" ist für alle geeignet, die noch kein Sim-Spiel besitzen. Durch die eingeschränkte Auswahl an Design-Möglichkeiten wird man nicht von der schieren Masse der PC-Optionen erschlagen. Außerdem macht der Stadtpark Spaß, den es konsolenexklusiv gibt. In Anbetracht der mittelmäßigen Grafik und der sehr umständlichen Steuerung wird man aber im Endeffekt doch eher zur PC-Version greifen. Die hat zusätzlich auch den Vorteil, dass sie sich durch beliebig viele Add-ons erweitern lässt, während man auf der Konsole immer eine eigenständige Spielfassung zum Vollpreis erwerben muss.
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Autor der Besprechung:
Jano Rohleder
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