The Legend of Zelda: Phantom Hourglass
Entwickler:
Nintendo
Publisher:
Nintendo
Genre:
Handheld
USK Freigabe:
Freigegeben ab 6 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
37 €
Systeme:
DS
Inhalt:
Phantom Hourglass knüpft direkt an das Ende von The Wind Waker
an. Link und Tetra haben Ganondorf besiegt und wieder auf den Grund des
Meeres verbannt. Zusammen mit ihrer Piratenmannschaft segeln sie nun
durch das große Weltmeer auf der Suche nach einem neuen Land, das sie
als ihr neues Hyrule aufbauen können. Zuvor will Tetra jedoch ein
Geisterschiff suchen, das die Gewässer unsicher machen soll. Das Schiff
taucht natürlich kurz darauf auf und die neugierige Tetra wird an Bord
erst einmal gefangen genommen. Link, mutig wie eh und je, versucht sie
zu retten, fällt dabei ins Wasser und kommt erst wieder auf einer
fremden Insel zu sich. Mit Hilfe einer kleinen Fee versucht er nun, das
Geisterschiff ausfindig zu machen und Tetra zu befreien.
Meinung:
Ich war schon ein wenig skeptisch, als ich hörte, dass Link komplett mit dem Stylus zu steuern sein würde, aber ich
muss zugeben, dass es die Entwickler hervorragend hinbekommen haben. Mit einfachem Halten lässt man Link über die Karte laufen und mit kurzen Strichen das Schwert schwingen. Punktgenaues
Treffen eines Gegners resultiert in einer kräftigen Sprungattacke und kleine Kreise im Laufen bewirken eine Rolle. Das größte Plus fährt die Steuerung aber bei
den Items ein.
Die Flugbahn des Boomerangs kann um jede gewünschte Ecke, im Zickzack und wieder zurück festgelegt werden, Pfeile treffen punktgenau ihr Ziel und erst
die Bomben.... wer in früheren Titeln versucht hat, Bomben an einen bestimmten Punkt zu werfen, wird sich erinnern, dass dieser Versuch oft daneben ging und
die Bombe irgendwo weitab landete. Das gehört nun der Vergangenheit an, denn Link wirft seine Bombe genau dorthin, wo
man sie mit dem Stylus anzeigt. Auch die Krabbelminen, die früher eher unkontrolliert an Wänden entlang liefen, folgen nun genau dem auf der
Karte festgelegten Pfad.
Notizblock Die Karte, die permanent auf dem oberen Bildschirm zu sehen ist, solange keine Zwischensequenz oder ein riesiger Bosskampf
stattfindet, wird mittels B-Knopf auf den Touchscreen geholt, um sich jederzeit Notizen auf ihr zu machen. Dieses Feature wird oft vom Spiel verlangt,
sodass man nicht nur Schalterreihenfolgen oder Wegbeschreibungen aufmalt, sondern oft verschiedene Punkte auf der Karte verbinden muss, um einen
gemeinsamen Schnittpunkt der Linien zu finden. Allerdings gibt es in den Tempeln und auf den Inseln deutlich unterschiedliche Rätsel, die hin und wieder
die selten genutzten Features des DS verlangen. So zum Beispiel, wenn man sein DS zuklappen muss, um einen Abdruck auf der Karte zu erhalten.
Besonders schwer sind die Rätsel allerdings meist nicht.
Anfänger-Zelda Ich werde das Gefühl nicht los, dass mit Phantom Hourglass neue Zelda-Fans gewonnen werden sollen. Der Schwierigkeitsgrad
hält sich in Grenzen und Tempel sind Magelware, was das Spiel nicht gerade umfangreich gestaltet. Hinzu kommt, dass die ansonsten recht
zeitaufwändigen Quests wie die Suche nach allen Herzteilen oder Flaschen komplett fehlen. Link besitzt von Anfang an 2 Plätze für Tränke und Herzen gibt es
nur noch nach erfolgreichen Bosskämpfen oder direkt in kompletten Containern im Laden oder bei Minispielen. Ein neues, nicht unbedingt geglücktes Feature,
ist der Tempel des Seekönigs. Diesen muss man im Verlauf des Spiels diverse Male durchlaufen und dabei jedes Mal von vorne(!) anfangen, bis man kurz vor
Schluss einen Wegpunkt entdeckt, der Teleportieren ermöglicht. Zwar kann man mit neuen Items die oberen Räume des unterirdischen Tempels oft drastisch
abkürzen, allerdings ist man dennoch gezwungen, immer wieder die gleichen Hindernisse zu überwinden. Hinzu kommt, dass dieser Tempel auf Zeit gespielt
wird.
Die Phantomsanduhr Die titelgebende Phantomsanduhr ermöglicht es Link in dem lebensenergiesaugenden Tempel unbeschadet zu
forschen. Die Sache hat nur einen Haken: in der Uhr ist zu Anfang nur Sand für 5 Minuten. Das steigert sich zwar im Verlauf des Spiels auf bis zu 25 Minuten,
allerdings gibt es im Tempel Gegner, die bei Berührung direkt 1 Minute der Zeit abziehen. Läuft der Sand ab, verliert Link seine Energie und es heisst "Game
Over". Weiteren Sand gibt es in Tempeln, die auf anderen Inseln versteckt sind. Um diese zu erreichen, ist Link auf die Hilfe des Freibeuters Linebeck
angewiesen, der ein kleines Schiff besitzt. Dieses darf mit diversen Teilen aus unterschiedlichen Sets ausgerüstet werden, die man unterwegs finden kann. Das
hat hauptsächlich einen optischen Nutzen, kann bei geschickter Kombination allerdings auch eine Verlängerung der Schiffspunkte bedeuten. Auf See ist es
nämlich gefährlich und jeder Treffer, den man von feindlichen Schiffen oder Ungeheuern einsteckt, zieht ein Herz ab, bis am Ende das Schiff sinkt.
Anker lichten Da ein Großteil der Geschichte wieder einmal auf dem Wasser verbracht wird, hat das Schiff auch besondere Beachtung
bekommen. Die Route, die der Segler abfährt, legt man selbst auf der Karte per Stylus fest. Das Schiff fährt anschließend selbst und Link kümmert sich um
die Bordkanone. Diese trifft Gegner wieder einmal punktgenau, wenn man auf sie tippt. Auf diversen Schatzkarten sind Schätze verzeichnet, die man bergen kann. Zu diesem Zweck ist der aus Wind Waker bekannte Greifarm wieder mit von der Partie, allerdings muss man zum Bergen
eines Schatzes nun ein Minispiel absolvieren, bei dem man den Haken zwischen Minen hindurch auf den Grund des Meeres und wieder an die Oberfläche
maneuvrieren muss. 34 Schatzkarten gilt es zu finden, allerdings sind alle gefundenen Schätze vollkommen zufälliger Natur. So kann es schon einmal vorkommen,
dass man dreimal hintereinander das gleiche Schiffsteil an Land zieht.
Ach wie niedlich Grafisch hält sich Phantom Hourglass an The Wind Waker, ist ja schließlich auch derselbe Link. Es wird zwar kein Cel-Shading
verwendet, der Stil ist aber der gleiche, sodass man bekannte Gesichter wiedersieht. Dank der niedlichen Optik darf man sich auch über
jede Menge Gags freuen, z.B. wenn Link nach einer langen Wirbelattacke mal wieder total schwindelig wird. Die Umgebungen sind sehr hübsch und abwechslungsreich
gestaltet, sodass man neben den obligatorischen Feuer- oder Eistempeln auch mal die Dee-Ess-Insel besuchen darf, die ihrem Namen entsprechend geformt ist.
Auch am Sound gibt es nichts zu meckern. Die mittlerweile bekannten Töne, die Link von sich gibt, sind ebenso enthalten wie die klassischen Melodien, aber
auch ganz neue Stücke.
Fazit:
The Legend of Zelda: Phantom Hourglass ist ein würdiger Vertreter der Zelda-Reihe. Auch wenn das Spiel ein wenig einfach und kurz daher kommt, bietet es
dennoch eine interessante Story abseits der Zelda/Ganondorf/Triforce-Geschichte und macht, nicht zuletzt wegen der super gelösten Steuerung, einfach nur
Spaß. Da es nicht so düster wie Twilight Princess ist, kommt auch der Humor nicht zu kurz und man wird für sein Geld sehr gut unterhalten.
Neueinsteiger sowie Zelda-Profis sollten unbedingt zugreifen.
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Autor der Besprechung:
Kai Wommelsdorf
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