Durch den Visor
Wie in den vorangegangenen Teilen der Prime-Reihe verfolgt man das Geschehen durch Samus Visor. Dank des Helms hat man alle nötigen Informationen direkt auf dem Bildschirm wie etwa Anzahl der verfügbaren Raketen, Füllmenge der Energietanks und sogar der Ladungsstand der Wiimote-Batterien wird angezeigt. Im Laufe des Spiels findet man weitere Visor-Arten wie den bekannten Scan-Visor, mit dem man nicht nur Informationen über Gegner sammelt sondern auch Terminals bedient und Inschriften entziffert. Neu ist der Kommando-Visor, mit dem Samus ihr Schiff rufen kann, um verschiedene Aufgaben zu erfüllen. Jahrelang wurde der Raumer überwiegend zum Speichern und Munitionaufladen verwendet. In Prime 3 darf er bei Rätseln eingesetzt werden, mit schweren Raketen Ziele sprengen oder mit einem Greifhaken große Lasten tragen.

Power Up
Wer sich schon immer gefragt hat, wie Samus es schafft, dass ihr am Anfang eines neuen Teils immer alle Ausrüstungsupgrades fehlen, darf aufatmen. Gegenstände wie der Morphball oder die Varia-Suit müssen nicht mehr umständlich aufgesammelt werden sondern befinden sich von Anfang an in Samus' Besitz. Außerdem ergänzen sich alle neu gefundenen Strahlenwaffen und der Grapple-Beam wird nicht mehr nur zum Schwingen an Verankerungspunkten genutzt sondern mit ihm können nun rostige Gitter eingerissen und Schilde von Gegnern "abgezogen" werden. Natürlich darf man weiterhin 100 Power Ups in Form von Energiecontainern und Missile-Upgrades einsammeln.

Nintendo Revolution
Auch wenn die Konsole letzten Endes Wii getauft wurde, ist Nintendo eine Revolution geglückt. Nach Prime 3 möchte ich nur ungern wieder einen Ego-Shooter mit dem Gamepad oder Maus und Tastatur spielen. Die Steuerung geht einem in Fleisch und Blut über. Mit dem Nunchuk steuert man Samus geradeaus, zurück und mit Sidesteps zur Seite, die Blickrichtung wird mit der Wiimote bestimmt. Damit kann man derart präzise zielen, dass die Entwickler die Kämpfe schwerer gemacht haben und man deshalb sehr genau treffen muss. Das LockOn-Feature der Vorgänger gibt es in abgewandelter Form immer noch. Damit lässt sich der Blick auf einen Gegner feststellen, damit man ihn umspringen oder ihm ausweichen kann, während man auf verschiedene Stellen seines Körper schießt. Der Wechsel zwischen den verschiedenen Visor-Systemen, Raketen oder dem Morphball geht dank eines sehr guten Buttonlayouts leicht von der Hand, .

Du bist die Jägerin
Mit diesem Ausspruch wirbt Nintendo für das Spiel und trifft damit genau ins Schwarze. Durch die Ego-Perspektive und das punktgenaue Zielen fühlt man sich wie Samus. Tastenfelder werden ebenfalls direkt mit dem Finger über die Wiimote bedient und Energiezellen durch geschicktes Drehen entwendet. Auch den Grapplebeam muss man nun durch eine Schwungbewegung auswerfen und mit einem schnellen Ruck einziehen. Außerdem gibt es erstmals auch NPCs, die sich mit Samus unterhalten und interagieren, was eine tolle Atmosphäre erzeugt.

Unendliche Weiten
Prime 3 ist zurzeit das Beste, was die Wii in punkto Grafik zu bieten hat. In den Außenarealen hat man einen hervorragenden Weitblick. Die Gebiete zeigen vom still stehenden Planeten Bryyo, der auf der einen Seite vor Hitze glüht und auf der anderen in tiefstem Eis versinkt, über die militärisch-mechanische Heimatwelt der Piraten bis zum geisterhaften Schiffswrack eines Raumkreuzers alles, was das Spielerherz begehrt. Auch die Gegner sehen super aus und reichen von alten Bekannten aus Metroid 1 bis zu komplett neuen Geschöpfen. Die riesigen Bossgegner sind ebenfalls imposant und nur mit unterschiedlichen Strategien zu besiegen.

Auch im Weltraum gibt es Geräusche
Wie mittlerweile von Metroid gewohnt, wird auch in Prime 3 die Atmosphäre gekonnt mit der passenden Soundkulisse untermalt. Natürlich dürfen auch die bereits bekannten Serien-Melodien und Soundeffekte nicht fehlen. Die deutschen Texte der NPCs werden alle mit einer englischen Sprachausgabe vertont und auch Samus bekommt ganz zum Schluss eine Stimme verliehen.

Wiedergänger
Ein Metroid-Titel zeichnet sich in der Regel auch dadurch aus, dass man an vielen Stellen nur mit bestimmten Gegenständen weiterkommt, die man erst später im Spiel findet. Das meiste Backtracking wird hier nur erforderlich, wenn man alle Energietanks und PowerUps sammeln möchte. Großteile der Planeten sind aber in einem Guss abschließbar.

Freunde
Einen Kritikpunkt gibt es dann aber doch noch. In Prime 3 darf man jede Menge Extras freischalten, die der Spieler mit Credits "bezahlt", die er im Laufe des Spiels sammelt, indem er Gegner und Inschriften scannt oder Bosse besiegt. Dann gibt es da aber auch noch die Freundes-Credits, die man nur bekommt, wenn man einen Freundescoupon einlöst. Diese Coupons erhält man ebenfalls im Spiel, muss sie dann aber an einen Freund schicken, der ebenfalls Prime 3 besitzt. Der kann den Coupon dann einlösen und erhält die Credits. Um selbst welche zu bekommen, muss man also Freunde haben, die einem ihre Coupons schicken. Da Nintendo aber immer noch auf sein Freundescode-Prinzip beharrt, hat man nicht unbedingt - wie bei XBox Live - eine lange Liste mit Freunden auf der ganzen Welt. So muss man sich zur Not auf dubiose Tauschgeschäfte einlassen, denn die meisten Extras benötigen mindestens einen Freundes-Credit zum Freischalten.

Fazit:
Die Story um Samus Aran und das Phazon findet endlich ihren grandiosen Abschluss mit toller Grafik, perfekter Steuerung, prima Sound und einer riesigen Welt. Im Vergleich zu vorherigen Metroid-Titeln ist Prime 3 zwar ein wenig action-lastiger, aber immer noch ein First Person Adventure, da im Vordergrund das Erkunden der Planeten, Sammeln von Informationen und das Lösen von Rätseln stehen. Metroid Prime 3 - Corruption darf in keiner Wii-Spielesammlung fehlen.