Fantasy Wars
Entwickler:
Nobilis Games
Publisher:
THQ
Genre:
Strategie
USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
49,95 €
Systeme:
PC
Testsystem:
Pentium 1,6 GHZ, 1GB DDR Ram, 80 GB HDD, ATI Radeon X700 mit 128 MB VRAM
Anforderungen:
PIV 1,5 GHZ, 512 MB RAM, 3000MB HD, 128 MB Grafikkarte
Inhalt:
Die Orks, die sich so lange Zeit untereinander bekämpft
haben, versammeln sich unter der Führung des charismatischen Ugraum. Sie
sind eine Gefahr für das Königreich Eloi, dessen Hoffnung nun auf dem
Sölderführer Derrick Pfeil liegt, einem Prinzen aus einem verarmten
Adelsgeschlecht. Gelingt es ihm, die Orks aufzuhalten, ehe sie ganz Eloi
überrennen?
Meinung:
Auf den ersten Blick weist das Spiel gewisse Ähnlichkeiten mit Blizzards Warcraft-Reihe auf. Die Thematik (Menschen mit Verbündeten gegen Orks) ist ähnlich, aber das ist wohl in vielen Fantasy Spielen so. Auch spielen die Helden im Kampf eine nicht zu unterschätzende Rolle. Ansonsten sind die beiden Spiele so unterschiedlich wie Tag und Nacht. Warcraft ist Echtzeit, Fantasy Wars Rundenstrategie. Ein ziemlich gutes und gelungenes Rundenstrategiespiel sogar. Am Anfang Kernstück des Spiels sind die Kampagnen. Insgesamt gibt es drei Stück: Die der Menschen unter Derrick Pfeil, die der Orks, in der man Ugraum dabei hilft alle Orkstämme zu einer Horde zu vereinen, und die der Elfen. Letztere kann man erst dann auswählen, wenn die beiden Vorherigen durchgespielt wurden - eine Aufgabe, die nicht so leicht zu erfüllen ist.
Bevor man sein strategisches Gespür auf die Probe stellt, sollte man einen Blick auf das Tutorial werfen. Dort werden in Videosequenzen die Grundlagen des Spiels vorgestellt. Anschließend hat man Gelegenheit, das Gelernte aus den Videos anzuwenden. Allerdings sind diese Passagen doch sehr simpel gestaltet und wissen nicht wirklich zu überzeugen. Die Uhr tickt Nun, da man die Steuerung des Spiels verinnerlicht hat, kann man sich auf die Kampagnen stürzen. Jede Kampagne besteht aus Missionen, in denen du eine unterschiedliche Anzahl an Aufgaben erfüllen musst. Du hast jedoch nicht unbegrenzt Zeit. Im Gegenteil, sie sitzt dir ziemlich im Nacken. Du musst innerhalb einer vorgegebenen Anzahl an Runden alle Aufgaben erledigen, ansonsten ist die Mission nicht bestanden. Außerdem ist das zeitliche Budget meist sehr knapp bemessen. In Ruhe umgucken und alle Geheimnisse entdecken, ist nicht so ohne weiteres möglich. Soldaten aller Couleur Die Grundlage für die rechtzeitige Erfüllung aller Ziele ist natürlich deine Armee. Du hast verschiedene Einheiten, die aus der Luft, aus der Entfernung, per Pferd, per pedes oder gar aus dem Hinterhalt angreifen können. Dabei entwickeln sich deine Soldaten im Laufe des Spiels weiter. Sie erhalten Erfahrungspunkte und können gegen Geld spezialisiert werden. So kann sich ein Bauer, die niedrigste menschliche Einheit, zu einem Kundschafter, einer Miliz oder einem Bogenschützen fortentwickeln. Die im Kampf gewonnen Erfahrungspunkte können in zusätzliche Fähigkeiten investiert werden, wodurch deine Soldaten mehr Schaden anrichten und vertragen oder sich auf bestimmten Geländefeldern normal ohne irgendwelche Auswirkungen fortbewegen können. Auf in die Schlacht! Das Gelände muss bei den Kämpfen mit in Betracht gezogen werden. Stehst du auf einem Berg, haben deine Einheiten einen Verteidigungsbonus. Außerdem können Fernkampfeinheiten deutlich mehr Schaden verursachen. Im Gegensatz dazu sind deine Soldaten bei einer Flussüberquerung verwundbarer, was auch daran liegt, dass es ihnen nicht möglich ist, innerhalb eines Zuges das Gewässer hinter sich zu bringen.
Jeder Teil deiner Armee verfügt über einen Bewegungs- und einen Angriffspunkt. Bei den meisten Einheiten ist es so, dass sie ihren Bewegungspunkt sofort aufbrauchen, egal ob sie jetzt das Maximum ihrer Reichweite ausnutzen oder nicht. Dieser Aspekt des Spiels ist nicht ganz gelungen. Zwar besteht später die Möglichkeit, dass Soldaten die Methode „Geteilte Bewegung" erlernen, doch oft wünscht man sich, dass diese oder jene Einheit etwas Bewegung über hätte. Speziell bei Angriffen auf Gegner, die man nicht innerhalb eines Zuges besiegen kann, würde sich so etwas anbieten.
Beim Angriff verfügt jede Einheit über eine bestimmte Anzahl an Lebenspunkten. Vorab kann man erkennen, wie viel Schaden beim Gegner, als auch bei euch verursachen wird. Hält sich der Feind zum Beispiel in einer Stadt auf, bekommt er einen Verteidigungsbonus, befindet er sich jedoch auf einer Brücke oder auf einem Flussfeld, wird er auf Dauer keinen Spaß daran haben. Außerdem gilt es zu berücksichtigen, ob dein Gegner Unterstützung per Fernkampfeinheiten oder aus der Luft erhält, die zusätzlichen Schaden verursachen. Regeneration Hast du nun einen Angriff erfolgreich abgeschlossen, kann es sein, dass deine Soldaten verwundet wurden. Es gibt nun zwei Möglichkeiten, diese zu regenerieren. Entweder lässt du sie auf einem Feld rasten, das sich weit entfernt vom Feind befindet oder du kaufst in einer befreiten Stadt neue Einheiten hinzu, was jedoch auf Kosten der bisher erhaltenen Erfahrungspunkte geht.
Frust! Das Spiel ist schwer! Zwar nicht übermäßig oder unfair schwer, aber es genügt, um einen mehr oder minder ungeübten Spieler zu frustrieren. Denn nach der vierten Mission geht es schwer zur Sache. Deine Feinde sind zahlreicher und agieren gerissener und gefährlicher. Sie fallen dir in den Rücken und suchen sich automatisch die schwächste Einheit aus. Viele Male bricht man das Spiel dann ab, weil gerade ein wichtiger Held oder eine Einheit getötet wurde. Doch genau so oft fängt man wieder von vorne an, weil man es einfach wieder wissen will.
Tag der Abrechnung Hat man alle Ziele der Mission innerhalb des maximalen
Zeitlimits erfüllt, wird abgerechnet. Eure Performance wird bewertet und je
nach Schwierigkeitsgrad, Zeit des Abschlusses und Anzahl der eroberter Städte erhältst du
eine bestimmte Summe an Gold, die du dann in neue Einheiten oder Aufwertungen
alter Einheiten investieren kannst. Prima Aussicht Grafisch weiß das Spiel voll und ganz zu überzeugen. Fantasy Wars ist eine Mischung aus Civilization IV (von oben betrachtet) und Warcraft III (aus nächster Nähe). Die Darstellung der Umgebung wirkt etwas leblos, dafür sind die Einheiten umso besser animiert. Schlachtenlärm Auch in Punkto Sound haben die Entwickler gute Arbeit geleistet. Einheiten stürzen sich mit Gebrüll auf ihren Gegner, Waffenlärm ertönt und Pferdegewieher ist zu hören. Die Musik ist zurückhaltend und drängt sich nicht in der Vordergrund.
Fazit:
Von Fantasy Wars ist man entweder sofort gefangen und stört sich nicht an dem doch etwas heftigen Schwierigkeitsgrad, oder man lässt es links liegen, weil man es für einen Warcraft III Klon hält. Doch Fantasy Wars ist alles andere als ein Klon sondern ein eigenständiges Spiel, das süchtig macht. Das Spiel motiviert vor allem durch die hohe Wiederspielbarkeit. Es ist unmöglich, gleich beim ersten Mal alle Geheimnisse zu entdecken oder alle Missionen innerhalb des goldenen Zeitlimits durchzuspielen. Wer eine echte Herausforderung sucht, sollte zugreifen!
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Autor der Besprechung:
Götz Piesbergen
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