Zack & Wiki
Entwickler:
Capcom
Publisher:
Nintendo
Genre:
Adventure
USK Freigabe:
Freigegeben ab 6 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
50 €
Systeme:
Wii
Inhalt:
Dank der Wiimote ist Nintendos Heimkonsole eigentlich wie geschaffen für Point & Click-Adventures. Aber mit Nintendos Controller kann man ja noch viel mehr machen.
Daher ist Zack & Wiki - Der Schatz von Barbaros auch nicht "nur" ein Point & Click-Adventure.
Meinung:
Titelheld Zack eifert Guybrush Threepwood nach und möchte ein berühmter Pirat werden. Und was braucht ein echter Pirat? Schätze natürlich. Zusammen mit dem
goldenen Affen Wiki, der sich in eine Glocke verwandeln kann, geht er auf Schatzsuche. Doch die Konkurrenz in Form der Rose Rock-Bande schläft nicht und
schießt unser Duo zu Anfang des Spiels aus allen Wolken. Günstigerweise landen die beiden direkt in der Nähe einer großen Schatztruhe, in der der
sprechende Totenschädel des Piratenkapitäns Barbaros steckt. Jener wurde in 17 Teile zerstückelt und möchte gerne wieder zusammengesetzt werden. Als Belohnung
verspricht er Zak ein legendäres Piratenschiff. Klar, dass Zack auf den Handel eingeht.
Adventure in Leveln Die Kisten mit den Körperteilen sind in thematisch abwechslungsreichen Gebieten versteckt, die wiederum in
einzelne Level mit je einer Kiste unterteilt sind. Zu Anfang steht ein Gebiet mit 2 Leveln zur Auswahl, die restlichen darf man sich freispielen. Am Ende
eines Gebietes wartet ein Bosskampf auf das Duo, um eine Karte zu erhalten, die das nächste Gebiet aufschließt.
Palimpalim Der Weg zur Kiste wird durch allerlei knifflige Rätsel versperrt, für deren Lösung man oft mehr als einmal um die Ecke
denken muss. Woran man sich zuerst gewöhnen sollte, ist die Tatsache, dass Zack mit Wikis Hilfe Gegner in Gegenstände verwandeln kann. Bimmelt man in der Nähe
einer Figur mit der Glocke, verwandelt sich die Figur in ein passendes Item. Ein Tausendfüßler wird beispielsweise zu einer Säge und ein Maulwurf lässt sich
in einen Bohrer umfunktionieren. Zack kann maximal einen Gegenstand mit sich führen, weshalb man genau aufpassen muss, wo man welches Items ablegt, um sich
selbst nicht den Weg zu verbauen.
Der Tod als ständiger Begleiter Jeder erfolgreiche Schritt zur Lösung eines Rätsels wird mit Punkten belohnt. Die Höhe der Punkte
hängt zum einen davon ab, wie viele gescheiterte Lösungsversuche man schon an diesem Objekt gestartet hat und zum anderen, wie elegant die Lösung ist,
denn oft können Rätsel auf verschiedene Arten gelöst werden. Allerdings sollte man nicht wild alles ausprobieren, denn Zack ist ziemlich wagemutig, was
häufig in seinem frühzeitigen Ableben resultiert. Das macht aber nichts, denn die Level kann man wieder von vorne beginnen oder ein Platinumticket
verwenden. Diese drehen die Zeit ein wenig zurück, bringen aber in der Schlusswertung Abzüge in der B-Note.
Sägen, Schwingen, Klingeln Gesteuert wird nur mit der Wiimote. Mit dem Cursor zeigt man auf Orte oder Gegenstände, mit denen Zack
interagieren soll und schon geht er auf Knopfdruck dorthin und führt kontextuelle Handlungen aus. Er hebt einen Stein hoch, schaut sich eine Maschine an
und sammelt Gegenstände auf. Mit den Gegenständen muss der Spieler aber selbst interagieren. Soll zum Beispiel ein Hebel betätigt werden, hält man die Wiimote wie
eben jenen Hebel und zieht einmal daran. Bei der Säge wird der Controller vor und zurück bewegt. Die Glocke erklingt immer dann, wenn man die Wiimote
schüttelt. Eine schier endlose Zahl an Verwendungsmöglichkeiten wurde eingebaut und sorgt nicht nur für Abwechslung. Manches Rätsel besteht darin,
herauszufinden, wie ein Gegenstand richtig benutzt wird. Die meisten Bewegungen werden problemlos erkannt und ausgeführt, lediglich der spätere Schwertkampf
kann ein wenig hakelig werden.
Von Seehasen und Rosenräubern Die Cel-Shading-Grafik sieht super aus, auch die verschiedenen Level wurden abwechslungsreich gestaltet. Das Design der
meisten Figuren rangiert von "niedlich" bis "ulkig". Selbst die riesigen Bossgegner fallen in diese Kategorien. Die Geschichte wird in Zwischensequenzen in
Spielgrafik erzählt und setzt vor allem auf musikalische Untermalung mit stimmungsvollen Hintergrundstücken. Eine Sprachausgabe fehlt, stattdessen
lassen die Figuren bei jedem Textblock ein Soundfile vom Stapel.
Hilfe gefällig? Ziemlich schnell wird klar, dass trotz der bunten Grafik der Titel keinesfalls ein Kinderspiel ist. Sehr früh zeigen die
Rätsel, dass sie es ganz schön in sich haben. Wer partout nicht weiterkommt, kann sich im Laden eine
Orakelpuppe kaufen, die bei einmaliger Benutzung einen Tipp zum aktuellen Level abgibt. Aber auch diese Aktion bringt Abzüge in der Endwertung. Die auf der
Verpackung angegebenen 40 Stunden Spieldauer sind also keinesfalls übertrieben. Das Ende der eigentlichen Story wird man
zwar nach 15 bis 20 Stunden zu sehen bekommen, allerdings gibt es eine große Liste an auffindbaren Gegenständen und den Drang, die eigenen Punkte zu
verbessern. Außerdem werden nach dem Abschluss der Story in fast jedem Level geheime Kisten freigeschaltet, die nur bei bestimmten Ereignissen innerhalb des
Levels erscheinen.
Die Schatzsuche Ein Großteil der übrigen Spielzeit wird damit verbracht, einen Kumpel aus Zacks Piratenbande auf Schatzsuche zu
schicken. Dafür wird eine Karte nach und nach aufgedeckt. Auf jedem Feld findet der Schatzsucher 1-5 Kisten, die verschiedene Sammelobjekte enthalten, die in
Büchern im Hauptquartier aufbewahrt werden. Darunter befinden sich Designskizzen, Hintergrundmusiken und Charakterinformationen. Hin und wieder findet er
auch einen Hinweis, wie man ein Ereignis für eine geheime Kiste auslöst. Diese sind allerdings viel zu selten und ziehen das Spiel künstlich in die Länge.
Fazit:
Zack und Wiki - Der Schatz von Barbaros avancierte vom Nischenprodukt über den Geheimtipp bis hin zum Pflichttitel für alle Rätselfreunde. Die Grafik
ist super, der Sound stimmig und eine so perfekte Wiimote-Steuerung stellt sonst nur Nintendo selbst auf die Beine. Verschiedene Lösungswege, das Streben
nach einem Highscore und etliche freischaltbare Objekte werden den Spieler lange Zeit an die Schatzsuche fesseln. Rauchende Köpfe sind beim hohen
Schwierigkeitsgrad allerdings vorprogrammiert. Das macht jedoch nichts, denn wenn Zak das Zeitliche segnet, wird das witzig in Szene
gesetzt. Dank abwechslungsreicher Level und fordernden Bosskämpfen kommt niemals Langeweile auf.
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