Lost Planet: Extreme Condition
Entwickler:
Capcom
Publisher:
Capcom
Genre:
Action
USK Freigabe:
Freigegeben ab 16 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
EUR 35,45 €
Systeme:
PlayStation 3
Inhalt:
Vor über einem Jahr sorgte Lost
Planet unter den XBox Anhängern für helle Freude.
Einmalige Kulisse, grandiose Action und das in einer selten da
gewesenen HD Pracht! SplashGames war begeistert und vergab den
Hitstempel! Ein paar Monate später brachte der Eisplanet jeden
High End-PC ins Schwitzen und Gamer ins Staunen - in grafischer
Hinsicht noch besser, überzeugte Lost Plant auch auf dem PC. Nun
will Lost
Planet auch auf Sonys Flaggschiff für Furore sorgen. Billige Portierung
oder hat Capcom die Zeit genutzt und serviert uns einen eisigen
Oberknaller?
Meinung:
An der Story wurde schon mal nicht
gefeilt! Lost Planet wirft einen auch auf der PS3 sofort ins Geschehen! Da wird nicht lange gefackelt, ein Tutorial gibt’s
schonmal gar nicht, passt auch nicht ins Konzept. Lost Planet
versorgt den geneigten Spieler rund um die Uhr mit Action. Action
heißt, bevor man so richtig weiß, was Sache ist, kämpft
man gegen ein riesiges Ungetüm namens Grünauge. Der ist
mächtig sauer, man selbst natürlich chancenlos, und so
springt einem der eigene Vater in die Bresche! Vater stirbt - fertig
ist die Motivation der Rache, um die eine mehr oder weniger flaue
Geschichte, mit netten Filmsequenzen untermalt, erzählt wird.
Typisches Stilmittel ist natürlich der Gedächtnisverlust
des Protagonisten, der sich an fast nichts erinnernd, mitten in der
eisigen Wüste von Yuri, Rick und Luka aufgesammelt wird.
Gelegentliche Flashbacks sorgen für Dramatik.
Hauptaugenmerk des gesamten Spiels bleibt aber die Action. Und die
hat es in sich!
Action Non- Stop Aus der Third Person Perspektive wird
auf alles geballert, was einem in der trostlosen Weite des Eisplaneten
vor die Linse läuft. Zum besseren Zielen darf man in eine Schulterperspektive
oder sogar Egoansicht wechseln. Das geht, genauso wie die übrige
Steuerung, problemlos von der Hand.Ob Schneepiraten, denen aufgrund
der Kälte wohl die KI stellenweise eingefroren ist, oder
Unmengen an verschiedenen Akriden, selten wandelt man alleine durch
den Schnee. So langweilig die Schneepiraten, um so besser sind die
Akriden gelungen. Langsam und vierbeinig, madenartig mit dicker
Panzerung oder einfach nur gigantisch groß, die Palette der
Artenvielfalt ist enorm. Allerdings glänzen die meisten
Widersacher eher durch ihre Masse statt Klasse.
Masse?! Viele Gegner erfordern schweres
Geschütz! Und so verwundert es auch nicht, dass man Waffen und
Munition an jeder Ecke findet. Neben den ganzen Standardwaffen sind
es vor allem die Vital Suits, die für mächtig Laune sorgen.
Diese mechartigen Kampfanzüge sind individuelle bestückbar,
äußerst unterschiedlich in ihrer Handhabung und allesamt
die Könige des Schlachtfeldes. Die Action stimmt also auch auf
Sonys Konsolenflaggschiff! Doch nun mal Butter bei die Fische – was
ist dann noch dran an der PS3 Version?
Alles beim Alten? Eigentlich sollte einem die perfekt in
Szene gesetzte frostige Welt um Lost Planet aufgrund der Präsentation
und dem Gameplay vor Begeisterung Gänsehaut bereiten. Doch
anders als auf dem PC oder der Xbox jagt einem eher die mangelhafte Optimierung der PS3 Fassung den ein oder anderen kalten Schauer über den
Rücken! Ganze 12 Monate mehr hatte Capcom für das Spektakel
auf Sonys Konsole, eigentlich Zeit genug dem Titel eine kleine
Frischzellenkur zu verpassen.
Weit gefehlt - die PS3 Fassung ist
nicht einmal auf Augenhöhe. Teilweise matschige Texturen aus der
Nähe, zuviel Blooming in der Weitsicht. Klar, Schnee blendet,
nur wenn derartig mit Lichtreflexionen gespielt wird, artet das in
Farbbrei ohne Texturen aus. Leichtes Kantenflimmern und eine gewissen
Unschärfe runden das Bild negativ ab. Hier verschenkt Lost
Planet eindeutig Potenzial, schließlich gehörte das Spiel
auf Microsofts Konsole zu den grafischen Blockbustern!
Auch spielerisch gibt es Abstriche! Als
PS3 Spieler kann man die einsammelbaren Münzen getrost liegen
lassen. Für Xbox Spieler Langzeitmotivation und Gamerscorehäppchen, bietet
Capcom dem PS3 Sammler rein gar nichts. Überarbeitete KI,
zusätzliche Spielinhalte? Fehlanzeige! Zu guter letzt ist der
eingeblendete deutsche Untertitel an Verpixelung nicht mehr zu
unterbieten. Soviel zum Thema HD und Auflösung!
Onlinefreude Zum Schluss das Positive - online macht
Lost Planet, auch wenn die Langzeitmotivation fehlt, ungeheuren Spaß. Die
Server sind, wenn auch zu 80% von Japanern, gut besucht. Einziges Manko sind die
dürftigen Belohnungen für das Sammeln von Erfahrungspunkten - außer ein
paar alternativen Kleidungsstücken bietet Lost Planet nichts. Da zeigt ein Battlefield
oder Call of Duty eindeutig wie heutzutage ein Multiplayermodus
aussehen muss!
Fazit:
Lost Planet sieht man sein Alter an! Es
beeindruckt in technischer Hinsicht nur noch stellenweise und kann
mit aktuellen PS3 Highlights nicht mehr mithalten. Noch trauriger ist
das Capcom es versäumt hat die Fehler, wie die teilweise
dümmliche KI der Xbox und PC Version auszumerzen. Schlimmer
noch, in Sachen Beleuchtung und Grafikeffekten ist die PS3 Version sogar schlechter. Schade,
denn der Rest stimmt nach wie vor! Arcadelastiges Dauerballern, eine
wundervoll in Szene gesetzte Eiswüste und die gigantischten Bosskämpfe aller Zeiten, machen Lost Planet auch
auf der PS3 zum Actionkracher. Wer über die technischen
Schwächen hinwegsehen kann, darf getrost die Reise ins Eis
wagen!
|