Space Siege
Entwickler:
Sega
Publisher:
Sega
Genre:
Action
USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
46,95 €
Systeme:
PC
Testsystem:
Core2Duo E2180, 2024MB Ram, Ati Radeon HD3870 512MB, Win XP
Anforderungen:
2,6 Ghz Prozessor, 512MB Ram, 3GB Festplatte, 128Mb Garfikkarte mit Shader 2.0, Win XP
Inhalt:
Die Menschheit befindet sich auf der Flucht. Die Erde wurde von den Kerak angegriffen. Ein Kolonieschiff, die Armstrong kann die Barriere durchbrechen und entkommen, doch nicht ohne ein paar ungebetene Gäste in Form einer Kapsel voll von bösen außerirdischen Aggressoren mitzunehmen. Chris Taylor, Schöpfer von Titeln wie Dungeon Siege und Supreme Commander, der als einer der einflussreichsten Spieleentwickler gilt, liefert mit seinem neusten Werk ein Weltraum Action RPG ab.
Meinung:
Als Sargeant Seth Walker wird man direkt nach dem Andocken der Kerak Sonde ins Spielgeschehen geworfen. Die Aliens greifen vehement an, haben in diesem als Einführung dienenden Abschnitt allerdings keine Chance gegen uns. Nach kurzer Zeit schlägt der Bordcomputer - Pilot genannt - Nervengas ins Schiff zu leiten. Hierzu werden die menschlichen Insassen an Bord in einen Kälteschlaf versetzt. Doch wie das so ist in Science Fiction Spielen, geht natürlich etwas schief und so erwacht man in einem verwüsteten Schiff. Zunächst irrt man noch alleine durch die Gänge der Armstrong, bekommt aber recht schnell einen Hilferuf.
Die wenig interessante und vorhersehbare Story wird im Verlauf des Spiels durch eine Reihe von Funksprüchen, Gesprächen mit anderen Überlebenden und Audiologs, ähnlich wie in System Shock 2 oder Bioshock, weitererzählt. Die Audiologs, bei den genannten Titeln absolut atmosphärisch und perfekt gemacht, bieten bei Space Siege solide Kost. Die Sprecher erreichen, wie im Rest des Spiels eher unteren Durchschnitt. Dadurch wird leider einiges an Potential verschenkt.
Halbgarer Genre Hybrid
Schon nach kurzen Spielzeit wird klar, dass sich die Frage, welches Genre man mit dem Spiel eigentlich bedienen möchte nicht so leicht beantworten lässt. Die Steuerung funktioniert wie bei einem typischen Action-Rollenspiel, a la Diablo. Mit der Maus klickt man auf eine Stelle der Karte und unser Held bewegt sich dorthin. Gegner werden mit der rechten Maustaste aufs Korn genommen. Die Kamera ist hierbei frei um den Helden herum bewegbar und lässt sich auch zoomen.
Leider kann man den Kamerawinkel nicht einstellen, wodurch die Übersicht leidet.
Trotzdem fühlt man sich beim Spielen die ganze Zeit an gute alte 2D Shooter, wie Alien Breed erinnert. Auch ein Vergleich mit Killzone auf der PSP ist in Sachen Persepektive durchaus angemessen. In diesen Spielen steuert man seine Figur allerdings direkt, wodurch man einfach mehr Kontrolle hat. Man ertappt sich oft dabei, dass man seinen Helden mit den WASD Tasten, welche für die Kamera verwendet werden, steuern möchte.
Die Ausweichbewegung ist allerdings gelungen. Mit der E Taste hechtet Seth in Richtung Mauszeiger. Nach kurzer Eingewöhnung weicht man relativ leicht den Geschossen der Gegner aus.
Charakterausbau Die Rollenspielelemente in Space Siege halten sich sehr in Grenzen. So gibt es keine Ausrüstung, sondern lediglich ein paar Waffen, die man im Spielverlauf findet. Die lassen sich genau wie der Held mit Upgradepunkten, die tote Feinde fallen lassen, an bestimmten Stationen verbessern. Werden Aufgaben im strikt linearen Spielablauf erfüllt, erhält man auch Fertigkeitspunkte, die man in einem einfachen Fertigkeitsbaum verteilen darf.
Mensch oder Cyborg
Im Verlauf des Spiels stößt man auf Cyborgteile, die man sich einverleiben kann, was einige Attribute verbessert. Auch bestimmte Fertigkeiten werden damit zugänglich. Leider verliert Seth aber dadurch seine Menschlichkeit. Im Endeffekt führt dieser interessante Ansatz zu zwei verschiedenen Enden, die allerdings am Spielverlauf nichts ändern.
Aliens und anderes böses Gesindel
Die Kerak stellen sich Seth in verschiedenen Formen und Farben in den Weg. Nach kurzer Zeit muss man sich auch noch mit verrückt gewordenen Cyborgs und Sicherheitssystemen der Armstrong rumschlagen. Besonders fordernd sind die Kämpfe dabei nicht. Die Fertigkeiten, die man im Laufe der Zeit erlernt, sorgen für nette Unterstützung, aber meist reicht es einfach auf den Feind drauf zu halten und bei Bedarf ein Medpak einzunehmen. Leider ist die Artenvielfalt der Kerak nicht sonderlich groß und so trifft man recht schnell auf immer die gleichen Feinde.
Nach einiger Zeit findet man einen Roboter, der so lange an unserer Seite kämpft bis er zerstört wird. Über eine einfach Petsteuerung, vergleichbar mit World of Warcraft, befehlen wir unserem Helfer Ziele anzugreifen oder Spezialfähigkeiten einzusetzen.
Kleine Unzulänglichkeiten
Das Interface wirkt aufgeräumt und bietet Zugriff auf alle wichtigen Funktionen. Unverständlich ist das Fehlen einer Minimap, die übers Spiel gelegt werden kann. So muss man immer auf die Karte wechseln, um sich zu orientieren und zu sehen, wohin man als nächstes gehen muss. Einen Pfeil, der die Richtung zum nächsten Missionsziel anzeigt, wäre nicht schlecht gewesen, auch wenn man im Grunde dank der Linearität des Spiels nichts verpassen kann. Leider kann man auch die Steuerung nicht anpassen, denn in der deutschen Version wurde vergessen die Y mit der Z Taste zu vertauschen. Das ist insofern umständlich, da Y die praktische Funktion zum Aufsammeln aller im Umkreis herumliegenden Upgradeteile bietet und man meist die linke Hand auf den WASD Tasten zur Kamerasteuerung hat.
Technik von Gestern Die Grafik bietet ein paar hübsche Schatteneffekte, kann ansonsten aber kaum als aktuell bezeichnet werden. Besonders die Texturen sind schlecht. Leider wurde auch auf stimmungsvolle Beleuchtung verzichtet, wodurch das Szenario insgesamt wenig bedrohlich wirkt. Anders die Physik. Viele Objekte im Spiel werden durch Beschuss oder Berührung durch die Gegend geschleudert und können damit auch effektiv gegen den Feind eingesetzt werden.
Die Klangkulisse ist einigermaßen gelungen, wenn auch die Hintergrundsmusik ziemlich austauschbar ist.
Fazit:
Mit Space Siege liefert uns Chris Taylor ein Simpelspiel, welches - obwohl grundsolide gemacht - einfach zu durchschnittlich ist. Eine deutlichere Besinnung auf ein Genre, meiner Meinung nach dem Shootergenre, hätte dem Spiel sicherlich nicht geschadet. Auch die Atmosphäre hätte bedrohlicher ausfallen dürfen. Beklemmung, wie z.B. auf der Rickenbacker aus System Shock 2 kommt auf der Armstrong nie auf.
Das Spiel als Totalausfall zu bezeichnen wäre falsch, aber es kommt einfach in allen Belangen nicht über den Durchschnitt hinaus. Auf jeden Fall vor dem Kauf die Demo anspielen.
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Autor der Besprechung:
Sebastian Köller
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