Rock Band (Wii)
Entwickler:
Harmonix
Publisher:
Electronic Arts
Genre:
Action
USK Freigabe:
Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
50 €
Systeme:
Wii
Anforderungen:
Drum-Controller, USB-Mikrofon oder Fender Gitarren-Controller benötigt!
Inhalt:
Mit Rock Band begann Mitte des Jahres eine neue Ära der Musikspiele. Als komplette Band konnte man abgefahrene Tracks performen und es im kleinen Kreis so richtig krachen lassen. Kamen bisher nur Xbox- und PS3 Besitzer in den Genuss der Wohnzimmer-Gigs, gesellt sich nun auch Nintendos kleiner Spaßkasten dazu.
Meinung:
Rock Band ist das bislang spaßigste Multplayer-Musikspiel. Statt sich wie Singstar und Guitar Hero nur auf einen Teil einer Band zu beschränken, sind hier alle (notwendigen) Parts enthalten. Der Sänger brüllt ins Mikro, der Gitarrist schrammelt drauf los, der Drummer haut auf die Kacke und der Bassist gibt dem Rhythmus den nötigen Pepp.
Singstar und Axtmörder Das funktioniert dank passender Instrumente, die alle separat erhältlich und unbedingt zum Spielen notwendig sind! Für den Sänger tut es fast jedes USB-Mikrofon, dessen Preisspanne sich in der Regel zwischen 20 und 70 Euro bewegt. Für Gitarre und Bass wird ein Gitarren-Controller benötigt. Dumm nur, dass Guitar Hero-Gitarrren – anders als auf der Xbox 360 – NICHT mit Rock Band kompatibel sind. Hier muss also auf jeden Fall die Fender-Gitarre gekauft werden, ansonsten läuft hier nichts. Da es auch kein Headset (wie z.B. bei der 360) gibt, muss man hier zwangsläufig zu einem USB-Mikro greifen. Die Version ist also von vornherein die teuerste Variante.
Dumme Kunden? Auf den ersten Blick mag einem der Preis von 90 Euro für das Drum-Set vielleicht noch normal vorkommen. Doch die Tatsache, dass man außer Rock Band bisher kein Spiel damit spielen kann, und – was noch viel mehr ins Gewicht fällt – derselbe Controller in den USA für umgerechnet ca. 32 Euro zu haben ist, lässt diesen Preis in einem ganz anderen Licht erscheinen. Das komplette Instrument-Set, das Mikro, Gitarre und Drums enthält, kostet 140 Euro. Wenn man noch einen Bassisten will, kommen wegen der zweiten Gitarre noch mal 80 Euro drauf. Dann muss man noch die Kosten des Spiels hinzurechnen und ist letztendlich bei 270 Euro angelangt – alles nur für ein bisschen Plastik, um es mal überspitzt zu formulieren. Dafür bekommt man beispielsweise eine Wii samt Spiel. Eine mittelklassige E-Gitarre ist für den Preis auch allemal drin. Zum Vergleich: In den USA kostet das ganze weitaus weniger. Das ist Kundenabzocke auf unterstem Niveau und in keiner Weise zu rechtfertigen.
Rock on! Spaß macht die Sache natürlich allemal – trotz des hohen Preises. Wirft man einen genauen Blick auf all die Klassiker, wird schnell klar, dass Rock Band seinem Namen alle Ehre macht.
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Leider bietet die Wii-Version keinerlei Download Content, was die an sich recht hohe Zahl der Songs (67) im Vergleich zu den anderen Versionen eher mager aussehen lässt und somit noch mehr Unverständnis hinsichtlich der Preispolitik hervorruft. Stattdessen ist ein separates Songpack erhältlich.
Music TV In Sachen Sound ist Rock Band auch auf der Wii sehr gut, wenngleich die Sound-Qualität nicht ganz mit den Powerkonsolen von Microsoft und Sony mithalten kann, zumal nur Stereo unterstützt wird.
Für optischen Hochgenuss sorgt auch hier die Videoclip-Ästhetik, die Guitar Hero III mit vielen Effekten, schnellen Schnitten und coolen Perspektiven wie Kinderkram aussehen lässt. Grundlegende Unterschiede im Vergleich zu den Pendants auf der 360 und der PS3 gibt es nicht, außer dass die Wii nur zu 480p fähig ist und die Grafik generell undetaillierter ausfällt. Auch in Sachen Editor und Online-Multiplayer wurde hier kräftig gespart.
Fazit:
Während man auf den Powerkonsolen trotz der fragwürdigen Preispolitik locker den Hitstempel vergeben kann, ist das bei der Wii-Version leider nicht mehr drin. Ein halbes Jahr haben wir auf die Version gewartet und dennoch nur eine Umsetzung auf PS2-Level bekommen, die trotz der Tatsache, dass die Wii onlinefähig ist, keinen Online-Multiplayer bietet und nur einen stark eingeschränkten Editor aufweist. Zusatzsongs sind nur über separate Discs erhältlich, obendrein blecht man im Vergleich zur 360-Version mehr Geld für die Instrumente. Bei allem Spaß, den das Spiel bietet: hier war eindeutig mehr drin.
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Autor der Besprechung:
Alexander Voirin
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