NBA 2k9
Entwickler:
Take 2 Interactive
Publisher:
Take 2 Interactive
Genre:
Sport
USK Freigabe:
keine Jugendfreigabe gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
59,95 €
Systeme:
PC, PlayStation 2, PlayStation 3, Xbox 360
Inhalt:
Nicht nur im Weihnachtsgeschäft, sondern auch im Konsolensport ist die Phrase „Alle Jahre wieder…“ mittlerweile ein geläufiges Statement. Im regelmäßigen 12-Monats-Zyklus treten die wichtigsten Teamsports wieder gegeneinander an und kämpfen um die Krone im jeweiligen Sektor. Gerade bei EA Sports sind die Resultate dieses Jahr rosiger denn je: Mit den Eishockey- und Fußballsimulationen hat man sich ganz locker den Spitzenplatz gesichert, und auch der Football-Ableger ist weiterhin die unangefochtene Nummer eins. Lediglich im Basketball-Zirkus steht die Entscheidung noch aus. Und ausgerechnet hier steht die EA-Vorherrschaft auf wackligen Füßen…
Meinung:
Bereits im Vorjahr setzten die Entwickler bei Take 2 die Messlatte für den digitalen Korbball immens hoch an. Spektakuläre Animationen, ein unglaublich authentischer Spielfluss, eine anständige KI und vor allem die zahlreichen Nebenoptionen machten NBA 2K8 zur Genre-Referenz und gleichzeitig zu einem der besten Sportspiele überhaupt. Dennoch hat man sich im Designerstudio nicht zur Ruhe gesetzt und selbst die kleinsten Schönheitsfehler konsequent ausgemerzt. Aber auch an der Mechanik wurde weiter herumgefeilt, um die neueste Auflage zur bislang realistischsten Basketball-Simulation aller Zeiten zu entwickeln.
Feingefühl gefragt Eine der wesentlichen Verbesserungen besteht im Feintuning der Steuerung. Ähnlich wie beim Konkurrenztitel NHL 09 kann man hier mittlerweile fast sämtliche Bewegungen über die Sticks ausführen und dabei besonders beim Wurf das letzte bisschen Präzision erfühlen. Natürlich erfordert dies eine Menge Übung, da die Steuerung wirklich sehr sensibel reagiert, doch je intensiver man sich mit dem Handling auseinandersetzt, desto realistischer ist auch das Spielgefühl. Gerade bei Spezialmanövern wie Alley Oops oder taktischen Finten steigert sich dadurch das Repertoire der Bewegungen am Ball und macht insbesondere die Offensivarbeit zu einem enorm abwechslungsreichen, sich ständig erneuernden Vergnügen.
Größerer Einfluss im Defensivverhalten Ein berechtigter Kritikpunkt an den letzten beiden Vorgängern war das kritische Defensivverhalten und die in diesem Bereich nur mäßig ausgeprägte KI. Während man zuletzt noch vorwiegend von Fehlern und vom Ungeschick des Gegners profitierte, kann man heuer viel zielstrebiger ins Geschehen eingreifen und das Spiel der angreifenden Mannschaft mit dem richtigen Auge fürs Detail auch lesen. Die Anzahl der Steals pro Game steigt daher deutlich, fordert die Offensivleute jedoch bei der Auswahl der Assists. Das stete Hin und Her wird somit maßgeblich unterbrochen, da die Mitspieler sich noch umfassender ins Spielgeschehen einklinken. Und das wiederum färbt auf das noch höhere Tempo ab, welches ein weiterer positiver Aspekt der aktuellen Version ist.
Atmosphäre pur Der Punkt, der NBA 2K9 weiterhin maßgeblich von der Konkurrenz abhebt, ist die tolle Atmosphäre in den einzelnen Hallen. Dies beginnt bereits bei den lebhafteren Publikumsanimationen und dem Einfallsreichtum im Stadion- und Zuschauerdesign und überträgt sich wirklich prächtig auf den wuchtigen Sound, der in der Tat mit der Atmosphäre in der weltbesten Liga zu vergleichen ist. Hinzu kommt die spektakuläre Action, die in der Nahperspektive richtig schön eingefangen wird. Monster-Dunks und besondere Blocks kommen hier schön zur Geltung und werden auch aus dem Publikum mit praller Begeisterung aufgenommen. In Sachen Atmosphäre macht diesem Spiel kein Basketball-Konkurrent etwas vor. Besser geht’s wirklich kaum mehr!
Lebendige Weiterentwicklung Eines der wichtigsten Features der neuen Fassung ist definitiv das Living Rooster, ein Modus, der dem DNA-Feature in NBA Live angepasst wurde. Per Online-Anbindung werden hierbei im Laufe der Saison Leistungen und Teamstärken berücksichtigt, neu modifiziert und selbst Transfers innerhalb der Liga berücksichtigt. Zwar ist es noch relativ früh, dieses Extra zu bewerten, da die Saison gerade erst gestartet ist. Allerdings stellen Take 2 ihren Kollegen von Electronic Arts schon vorab in den Schatten; zusätzliche Kosten für die regelmäßigen Updates fallen in NBA 2K9 nämlich nicht an – für viele sicherlich ein Grund mehr, sich für den Nachzügler zu entscheiden.
Erfrischendes Bonusprogramm Wie auch in den Vorjahren bleibt es dieses Mal auch nicht bloß bei den herkömmlichen Modi wie dem Freundschaftsspiel oder der Saison bzw. wahlweise den Playoffs. Mit The Association ist wiederum ein zusätzliches Manager-Spiel integriert, welches ganz unabhängig von der jeweiligen Saison gesteuert werden kann und sich zu einem echten Bonus-Highlight entwickelt. Da die Statistik-Menüs hier noch einmal richtig schön aufgepeppt wurden und man einen riesigen Einblick in die Hinterzimmer des Courts bekommt, entwickelt sich dieses Modus relativ schnell zum Kernstück des Spiels, nicht zuletzt wegen seiner gewohnten Optionsvielfalt. In weiteren Menüs kann man spektakuläre Dunkings inszenieren oder bestimmte Spielsituation abrufen und simulieren, um dadurch vor allem ein noch besseres Taktik-Verständnis zu entwickeln. Bekannte Werte eben, die man an der NBA 2K-Serie zu schätzen gelernt hat.
Größtenteils unverändert Im Großen und Ganzen jedoch hat sich im neuen Ableger der Take 2-Reihe nichts Wesentliches verändert. Die Spielmodi wurden beibehalten, und auch die bereits viel gepriesene Optik ist ein elementarer Bestandteil, den man wieder lieben lernt. Die Umbrüche sind lediglich in vielen kleinen Details auszumachen, beispielsweise in der Verbesserung der Defensiv-KI, hinsichtlich der Atmosphäre oder eben im aufgefrischten Handling. Die wenigen Schönheitsfehler des letzten Jahres wurden nun beinahe völlig ausgemerzt. Es bedarf eben nicht dringend neuer Spielmodi, um Fortschritte zu erzielen. Das hat NBA 2K9 an dieser Stelle wirklich deutlich unterstrichen.
Fazit:
Mit dem letzten Sporttitel in der jährlichen Konkurrenz dürfen die
Entwickler im Hause Take 2 jetzt doch noch einmal aufatmen. Mit den
vielen Verbesserungen im Gameplay und den detaillierten Menüs hat man die Konkurrenz auf der Zielgeraden noch abgefangen und zumindest beim Konsolen-Korbball
weiterhin die Nase vorn. NBA 2K9 setzt die gute Tradition der
Serie fort, überzeugt mit sehr authentischem Simulationsgefühl und
überragender Präsentation. Dazu kommt noch ein packendes Online-Angebot
für gleich zehn Personen, welches in dieser Form wirklich
außergewöhnlich ist. Fraglos lohnt sich daher auch die Investition –
ganz egal, ob man den Vorjahrestitel schon besitzt oder nicht.
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Autor der Besprechung:
Bj�rn Backes
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