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Patapon 2

Entwickler: Sony Computer Entertainment
Publisher: Sony Computer Entertainment

Genre: Strategie
USK Freigabe: Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 35,99 €

Systeme: PSP

Ausgezeichnet mit dem Splash Hit Inhalt:
Obwohl der Unterhaltungsriese in den vergangenen Monaten trotz der Wirtschaftskrise solide bis spektakuläre Gewinne vermelden konnte, schien es Anfang 2009, als würde auch Sony den Gesetzen des Marktes nicht davonlaufen können: Im Ernstfall trifft es immer die Kleinsten. Denn in diesem Jahr war, abgesehen von obskuren Gerüchten hinsichtlich eines möglichen Nachfolge-Modells, bisher wenig Neues zum Thema PSP aus Tokio zu hören. Sicher, andere Publisher präsentierten weiter Titel für die Handheld-Konsole, aber Sony hielt sich merklich zurück.
Doch alle entsprechenden Sorgen waren verfrüht, Anfang März stieg auch der Mutterkonzern selbst wieder ins Handheld-Rennen ein. Dabei ist die Wahl der ersten Sony-Veröffentlichung 2009 eine echte Überraschung. Denn Patapon 2, das Sequel zu einem der letztjährigen Videospiel-Glanzlichter, ist mit Sicherheit kein Selbstläufer, zumindest ökonomisch gesehen.

Meinung:
Denn obwohl Kritiker und Nerds weltweit sich schon hinsichtlich der großartigen Qualität des Vorgängers einig waren, fielen die Verkaufszahlen von Patapon verhalten aus. Der Grund dafür lag auf der Hand: Sowohl optisch als auch inhaltlich hatte Patapon mit dem finanzkräftigen Mainstream außer zwei Buchstaben nicht viel gemein. Will heißen: Patapon war ein Nischenprodukt, wie es im Buche steht.

Never change...
Löblicherweise lag das den Sony-Verantwortlichen aber nicht zu schwer im Magen und sie drängten die Entwickler von Pyramid, die sich neben Patapon auch die LocoRoco-Teile auf die Fahne schreiben dürfen, für den Nachfolger nicht zu großartigen Änderungen. In Folge dessen unterscheidet sich Patapon 2 auf den ersten Blick praktisch nicht vom ersten Teil.

… a simple team
Wie gewohnt kontrolliert der Spieler über vier Buttons eine Armee von kleinen Strichmännchen und führt sich durch verschiedene Schlachten. Der Clou dabei ist, dass die Steuerung eher indirekt läuft. Jedem der Knöpfe ist ein Ton zugeordnet und je nach Tonfolge verhalten sich die kleinen Kämpfer. Dabei folgt alles einem festen Rhythmus: Nach hinsichtlich Kombination und Takt korrektem Befehl singen die Patapons diesen nach und warten dann auf den nächsten Befehl, alles im 4/4-Takt. Schon ein falscher Einsatz bringt die Abteilung Attacke aber gehörig ins Straucheln.

Wunder gibt es immer wieder
Und das wortwörtlich. Zusätzlich zu den netten grafischen Effekten, die das ungewollte Stoppen des Trupps begleitet, verhindert ein Fehler im Rhythmus aber auch das Aufsteigen in den Fever-Modus. Der tritt nach fünf erfolgreichen Befehlen ein, lässt die Patapons besser kämpfen und ermöglicht nicht zuletzt das Wirken von Wundern. Davon gibt es in Patapon 2 ganze 16 Stück. Dumm nur, dass immer nur eines in jede Schlacht mitgeführt werden kann.

Zu den Waffen
Zum Glück haben die Patapons aber auch noch ihre weniger magischen Utensilien dabei. Und davon mehr als genug. Entsprechend seiner Klasse kann jeder der liebenswürdigen Zyklopen mit verschiedenen Waffen ausgerüstet werden, die im Verlauf des Spiels immer besser werden. Wenn man denn die richtigen Beutestücke findet. Entsprechend gewappnet, präsentieren sich die Patapons, aller niedlichen Optik zum Trotz, als schlagkräftige Armee mit Fußsoldaten, Bogenschützen und Speerwerfern. Erst wenn etwas Spielzeit verstrichen ist, erkennt der Spieler, dass diese Grundeinheiten aber noch nicht das Ende der Fahnenstange bedeuten. An der hängen weiter oben nämlich noch allerhand sinnvolle Verstärkungen wie Reiter, Nachkampfbrecher, Musiker und Zauberer, die zwar teurer, aber eben auch mächtiger als das Kanonenfutter sind.

Jäger und Sammler
Apropos teuer: Bezahlt wird in Patapon 2 mit einer ominösen Währung namens „Kaching“ sowie verschiedenen Naturalien. Da sich letztere aber nur auf dem Schlachtfeld sammeln bzw. erjagen lassen, wartet vor den meisten Schlachten, die die Story voran bringen, ein längeres Aufrüsten auf den Spieler. Dazu schickt er die Patapons wiederholt in Jagd- (alt) und Hindernis-Level (neu), die nach jedem erfolgreichen Abschluss schwieriger werden, aber eben auch die kostbaren, weil nötigen Materialien bieten. Bis auf wenige Ausnahmen fängt die konstante Motivationskurve des Spiels diese Wiederholungen aber auf, ohne Langweile aufkommen zu lassen.

Zurück nach Hause

Verwertet wird die Beute in der Hauptstadt der Patapons, Patapolis. Neben zahlreichen, wild feiernden Patapons warten hier gleich mehrere Möglichkeiten auf den Spieler. Zum Einen lassen sich hier mittels verschiedener Minigames – die Pyramid-Jungs spielen offensichtlich gerne Guitar Hero - weitere Materialien erkämpfen. Zum Anderen bietet der Mater-Baum die Möglichkeit, im Kampfe gefallene Patapons wiederzubeleben, wenn man im Kampf ihren Kopfschmuck eingesammelt hat.

Rollenspieler vor
Außerdem lassen sich hier neuerdings aber auch die eigenen Kämpfer auf höhere Stufen bringen. Denn nur so sind die Patapons den erstarkenden Gegnern immer gewachsen. Mittels eines klassischen Talent-Trees stehen dem Spieler pro Truppengattung circa 15 Möglichkeiten zur Verfügung, die individuelle Stärken und Schwächen bereithalten. Hinsichtlich seiner taktischen Möglichkeiten muss ich Patapon also wirklich nicht verstecken.

An fremden Ufern
So gerüstet rückt in den über 60 Schlachten wieder die Story in den Mittelpunkt, die direkt an den Vorgänger anschließt. Schon in diesem hatten die Patapons das traumhafte Erdende zu erreichen versucht, nur um nach heldenhaften Kampf gegen die Zigotons einen Schiffbruch zu erleiden und an einem fremden Ufer strandeten. Und natürlich warten hier neue Feinde (die Karmen) und ebensolche Verbündete auf das geschundene Grüppchen. Dank der Visionen ihrer Priesterin und den Trommelsignalen des Spielers sind aber all das nur kleine Hindernisse auf dem Weg nach Erdende.

Held wider Willen
Ganz entscheidenden Anteil daran hat aber auch der Held, der bald nicht ganz freiwillig zu den Patapons stößt. Er stellt die zentrale und komplexeste Neuerung von Patapon 2 dar und fügt sich dennoch perfekt ins Spielkonzept ein. Auf den ersten Blick nur ein besonders starker Soldat, vermag der Held verschiedene Klassen anzunehmen, die über jeweils eigene Spezialattacken verfügen. Die sind alle überaus mächtig, können aber nur im Fever-Modus ausgeführt werden. Wie alle guten Helden ist auch der Patapon-Heros natürlich unsterblich und steht nach kurzer Verschnaufpause wieder auf den dünnen Beinen. Sollte während dessen aber der Rest der Armee ebenfalls den Weg alles Irdischen gegangen sein, steht auch ein Held auf verlorenem Posten.

Vokabeln lernen
Auf dem wähnt sich anfangs sicher auch mancher Spieler. Denn Patapon 2 hält sich nicht lange mit einem Tutorial auf, sondern schmeißt den Spieler direkt ins Gefecht. Während das aber noch problemlos gemeistert ist, nimmt das Spiel konstant und Schwierigkeit zu, so dass bald einige Aufmerksamkeit verlangt wird. Gerade die unzähligen Fantasie-Worte, die die Patapon-Welt beschreiben, sorgen speziell zu Anfang für einige Verwirrung. Patapon, Yaripon und Don-DonDon wollen eben erst einmal verinnerlicht werden und auf dem Weg dorthin hilft nur eines: Ausprobieren.

Gnade vor Recht
Zum Glück haben die Entwickler so etwas aber offensichtlich vorausgesehen und anders als im ersten Teil verschiedene Schwierigkeitsstufen eingebaut. So bewirkt die einfachste Stufe  („für Rhythmusgestörte“) vor Allem, dass das Spiel hinsichtlich kleiner rhythmischer Aussetzer nicht so brutal wie der Vorgänger reagiert. Hält sich der Takt-Fauxpas in Grenzen, erscheint ein Warn-Symbol auf dem Display, das wieder verschwindet, wenn der nächste Einsatz sitzt. Misslingt aber auch der oder passt das Trommeln gar nicht, beginnt der Tanz um das Fever von Neuem.

Duett
So richtig Spaß macht Tanzen aber bekanntlich nur im Team und entsprechen haben die Entwickler die Bitten der Spieler des ersten Teils erhört und einen Multiplayer-Modus im Nachfolger implementiert. Hierbei können bis zu vier Spieler ihren Helden in gemeinsamen Abenteuern steuern, die sich immer um seltsame Rieseneier drehen, die im Solo-Spiel gefunden werden. Das reicht zwar nicht an die intensive Atmosphäre im Spiel allein heran, wird aber über die attraktiven Belohnungen interessant. Theoretisch kann man dieser auch alleine versuchen zu erkämpfen, faktisch ist das auf höheren Stufen aber unmöglich. Da Patapon 2 Game-Sharing unterstützt, sollte die Suche nach Hilfe aber recht einfach sein.

Augenweide...
Jede Betrachtung des Spiel verfehlt aber ihr Ziel, wenn sie nicht auf dessen Optik eingeht. Denn auch wenn Patapon 2 spieltechnisch auf Akustik setzt, sorgt gerade die künstlerische Gestaltung des Spiels für ungläubiges Staunen. In denkbar einfachen Mustern, Farben und Formen, die sich immer am eingängigen Grunddesign der Patapons orientieren, transportiert Patapon 2 ungleich mehr Charme und Ästhetik als fast jedes Grafikspektakel auf dem Markt. Zugegeben, man kann den Stil des Spieldesigns genau so hassen wie lieben, doch jeder Betrachter mit nur etwas Sinn für Kunst wird spätestens auf den zweiten Blick erkennen, wie unglaublich aufwändig das Spiel gestaltet ist.

… und Ohrenschmaus
Doch all das wäre Fassade, könnte der Sound als entscheidendes Spielelement nicht mit der Spieleoptik mithalten. Aber sowohl die grundsätzlich perfekt passenden Soundeffekte – egal, ob es Schreie, Geräusche oder sonstwas sind - , als auch der grandiose, weil minimalistische Soundtrack tragen ihren Teil dazu bei, dass beide Patapon-Teile nichts anderes als ein viel zitiertes Fest für die Sinne sind.

Fazit:
max_linkObschon sich die neuen Features von Patapon 2 locker an einer Hand abzählen lassen, ist Pyramid das seltene Kunststück gelungen, einen ersten Teil zu übertreffen, wenn auch nur knapp. Zwar fehlt dem Titel der Zauber, der eben nur dem Anfang innewohnt, die wenigen Neuerungen ergänzen aber das Spiel sinnvoll. Vor Allem der Tatsache, dass Pyramid die kleinen, kaum wahrnehmbaren Ecken und Kannten des Vorgängers hat verschwinden lassen, ohne den einzigartigen Charme des Spiels insgesamt aus den Augen zu verlieren, gebührt  Respekt. Sie sorgt dafür, dass Sonys erste PSP-Veröffentlichung 2009 nicht anderes ist als der perfektere Nachfolger zu einem perfekten Spiel.

Patapon 2 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Max Link

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 9.3125 Grafik: 9.25
Sound: 9.25
Steuerung: 9.25
Gameplay: 9.50
Wertung: 9.3125
  • Grandioses Spieldesign
  • Praktisch fehlerlose Spieldynamik
  • Sehr umfangreich
  • Teilweise sich wiederholende Aufgaben

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Rezension vom: 16.03.2009
Kategorie: Strategie
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