2020 gründeten ukrainische Künstler und Entwickler das Indiestudio Triomatica Games. Knapp zwei Jahre später erschien mit Boxville ihr erstes Spiel. Das Puzzle-Adventure überzeugte mit seinem besonderen Charme so sehr, dass es bis heute eine sehr positive Steam-Bewertung vorzuweisen hat. Aufgrund dieses Erfolgs machten sich die Entwickler*innen schon bald darauf an die Arbeit, einen Nachfolger zu schaffen. Nun ist dieser Nachfolger, der ganz schlicht Boxville 2 getauft wurde, sowohl auf Steam als auch auf Konsolen erhältlich.
Das Grundprinzip des ersten Teils wurde auch in Boxville 2 übernommen. Nach wie vor ist es ein schöner Mix aus Puzzle-Adventure und Point-and-Click, in dem einmal mehr Dosen die Hauptrolle spielen. Auch das Suchen nach einem verschollenen Freund spielt wieder eine große Rolle. Während dieser im ersten Teil nach einem Erdbeben verschwand, sorgte jetzt ein fehlerhaftes Feuerwerk für Chaos in der Stadt. Im Zuge dessen ist ebenfalls unser Freund verschwunden. Als Red Can und somit als neue Hauptfigur (im ersten Teil war es Blue Can) müssen wir uns jetzt nicht nur in verschiedene und geheime Orte in Boxville wagen. Sondern müssen auch aus der Stadt hinausreisen, um wieder alles in Ordnung zu bringen und unseren Freund wiederzufinden.
Das Vorgehen bei der Suche ist dabei im ganz klassischen Point-and-Click-Adventure-Stil gehalten worden. Wir klicken uns also durch die Level und interagieren mit verschiedenen Objekten und Figuren. Zudem erwarten uns immer wieder Rätsel und Minispiele, die erledigt werden müssen. Anfangs hält sich deren Schwierigkeitsgrad noch in Grenzen. Mit andauernder Spieldauer werden sie allerdings schwerer, weshalb wir hier und da auch mal unsere grauen Zellen anstrengen müssen. Das Schöne dabei ist aber, dass wir uns nie stressen müssen. Den Macher*innen von Boxville war es nämlich bereits beim ersten Teil ein großes Anliegen, dass man beim Spielen ihres Spiels nicht gestresst wird, sondern sie in Ruhe erkunden und lösen kann. Dieses Credo haben sie ebenfalls im zweiten Teil übernommen.
Wie im ersten Teil kann man sich also auch hier nicht hetzen, sondern kann die Spielwelt auf sich wirken lassen – was ich jedem empfehle. Die handgezeichnete Spielwelt ist nämlich wunderschön anzusehen und wurde mit viel Liebe zum Detail gestaltet. Bei so einer Arbeit wäre es wirklich tragisch gewesen, wenn man hindurch hetzen müsste.
Ein weiterer Punkt, in dem sich Boxville treu bleibt, ist der Verzicht auf eine richtige Sprachausgabe. Stattdessen wird die Geschichte, Emotionen durch Gestik und Mimik der Figuren herübergebracht. Der ein oder andere mag dies sicherlich kritisieren. Ich fand das für meinen Teil sehr charmant und absolut passend zu dem Spiel.
Fazit: Boxville 2 ist ein wundervolles Point-and-Click-Adventure, welches mit seiner charmanten Art und einer liebevoll handgezeichneten Spielwelt überzeugt. Das Gameplay ist ganz klassisch gehalten und stellt uns immer wieder vor Rätsel, die später auch fordernder werden. Als Fan des Genres wird man mit Boxville 2 also viel Spaß haben und die sechs Stunden, die das Spiel im gemächlichen Tempo maximal andauert, sicherlich gut in Erinnerung halten.