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Die Tour de France ist – nach den Fußball-Weltmeisterschaften und den Olympischen Sommerspielen – das drittgrößte Sportereignis der Welt, unter den alljährlich stattfindenden Sportevents ist es sogar die Nummer eins weltweit. Die Tour de France ist aber auch eine Geschichten-Maschine, die seit ihrer Premiere im Jahr 1903 immer neue Helden gebiert, strahlende wie scheiternde. Ihr Erkennungszeichen ist das Gelbe Trikot, das der Beste tragen darf – ein Motiv, das längst ein eigener Mythos ist und das sehr viele andere Sportarten kopiert haben. 21 Etappen müssen die Fahrer auf ihrer Reise durch Frankreich bewältigen, sie kämpfen dabei mit der Hitze und Regen, manchmal mit Hagelschauern, sie rasen auf engen Straßen und kämpfen sich über steile, nicht enden wollende Pässe. Während der über 100 Jahre wurden dabei nicht nur zahlreiche Legenden geboren und Fahrer zu Ikonen, es gab auch eine Menge Skandale und Veränderungen. Stephan Klemm hat sich all diesen Dingen gewidmet und diese in seinem neuen Buch Tour de France – kein Berg zu hoch, kein Weg zu weit niedergeschrieben.
Der Autor, der selber 15 Mal als Reporter bei der Tour de France vor Ort war und unter anderem bereits ein Buch über den früheren deutschen Radsportprofi Marcel Kittel geschrieben hat (Marcel Kittel: Gespür für den Augenblick), hat sich für seinen Band aber nicht nur auf Informationen aus anderen Werken verlassen. Vielmehr hat er auch dieses Jahr die Tour der Leiden selbst begleitet und so Infos aus nächster Nähe gesammelt und zahlreiche Gespräche geführt.
All diese Informationen finden sich dann in den insgesamt 21 Kapiteln (ganz offensichtlich eine Anlehnung an die 21 Etappen, die jede Tour de France umfasst) wieder, wobei die letzte Frankreich-Rundfahrt aber lediglich den krönenden Abschluss bildet. In den 20 Kapiteln zuvor beleuchtet Klemm nämlich nahezu alle Aspekte der Tour de France. Wie ist diese überhaupt entstanden und wer kam auf die Idee? Welcher Aufwand muss betrieben werden, um eine solche Rundfahrt zu organisieren, und wer ist eigentlich für die Ausrichtung verantwortlich? Wer sind die Rekord-Sieger, und welche Fahrer gingen als die tragischen Verlierer in die Geschichte ein? All das und noch vieles mehr wird von Klemm hier ausführlich thematisiert. Das Interessante dabei ist, dass er ebenso vor heiklen Themen keinen Stopp macht. Und so wird ebenfalls das Thema Doping hier ausgiebig besprochen und dem Leser/der Leserin so auch veranschaulicht wird, was die Fahrer alles (illegales) getan haben (und teilweise noch immer tun), um vor dem Triumphbogen in Paris auf dem obersten Podestplatz stehen zu können.
Was ich ebenfalls sehr positiv finde: Der Autor hat sich nicht ausschließlich auf die Tour de France der Herren beschränkt. In einem Kapitel blickt er ebenfalls auf die Rundfahrt der Damen, die Tour de Femmes, und weiß auch hierüber einiges Interessantes zu erzählen.
Das Buch ist aber nicht nur interessant. Trotz der zahlreichen Fakten, die Klemm in seinem Buch niedergeschrieben hat, kommt nämlich auch der Spaß nicht zu kurz. Man merkt ihm seine Begeisterung für das bekannteste und härteste Radrennen der Welt auf jeder einzelnen der insgesamt 606 Seiten an, sodass man selbst mit Freude immer weiter liest.
Fazit:
Edel Sports bezeichnet Stephan Klemms Buch Tour de France – kein Berg zu hoch, kein Weg zu weit als das neue Standardwerk zur Tour de France. Nachdem ich das Buch gelesen habe, kann ich diesem nur zustimmen. So umfassend wie Klemm hat bis jetzt kein deutscher Autor über das größte Radrennen der Welt geschrieben. Von der Gründungsidee bis zum dominanten dritten Sieg von Tadej PogaÄar in diesem Jahr ist in diesem Buch so ziemlich alles interessant vorzufinden, was man über die Grand Boucle wissen muss.
Für Radsportfans ist Tour de France – Kein Berg zu hoch, kein Weg zu weit, somit absolute Pflichtlektüre.
Zu erwerben gibt es Tour de France – Kein Berg zu hoch, kein Weg zu weit für 36,00 € bei Amazon, im herausgebenden Verlag Edel Sports oder im Buchhandel.
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