Auf dem Amiga war Wings! von Cinemaware ein absoluter Hit, der auch heute noch zu den absoluten Klassikern der Heimcomputerära zählt. Inzwischen gibt es Cinemaware wieder, und man möchte alte Klassiker wieder neu aufleben lassen. Defender of the Crown erschien vor einer Weile auf Mobilgeräten und nun hatte man sich Wings! vorgenommen, und es inzwischen auf Steam veröffentlicht. In Zusammenarbeit mit Publisher Kalypso entstand auch eine Retailfassung, welche auch das Original enthält.
In Sachen Gameplay ist das neue Wings! dem Klassiker absolut treu geblieben. Man erstellt einen Piloten, der einen Doppeldecker im ersten Weltkrieg fliegt. Das Ziel: Im Rang aufsteigen und nicht sterben. Denn geschieht letzteres, muss man einen neuen Piloten erstellen. Die Anpassung beschränkt sich aber lediglich auf den Namen und zwei Punkte, die man in seinen Stats setzen darf.
Damals:
Es gibt drei Missionstypen: Dogfight, Bombardierung und Beschuss von Bodenzielen. Die Bombardierung sieht man dabei von oben, den Bodenbeschuss aus isometrischer Sicht und den Dogfight in 3D. Man kann die Missionen alle als kleine Happen bezeichnen. Auch ist der Ablauf nie gleich, wenn man z.B. einen neuen Piloten anfängt. Zu den Missionen gehören auch passende Tagebucheinträge, die stilecht in Form von Stummfilmtafeln eingeblendet (und dennoch gesprochen werden – mit gelungener Stimme). 230 Missionen gibt es insgesamt, weswegen man so schnell nicht alles gesehen hat.
Wings ist dabei definitiv auf Arcade-Action ausgelegt. In den Dogfights muss man z.B. aber dennoch aufpassen, dass man nicht zu viel ballert und dadurch das Geschütz ausfällt. In den Bombardierungsmissionen genügt es dagegen, auf seinen Schatten zu achten, um Ziele zu treffen – hier kann man übrigens auch das MG des Flugzeugs verwenden. Im Kampf gegen Bodenziele kann man hingegen oft schlecht abschätzen, ob man die Gegner noch trifft oder nicht – im Gegensatz zum Dogfight ist man bei den 2D- bzw. Iso-Missionen nämlich schon etwas eingeschränkt in Sachen Bewegungsfreiheit.
Heute:
In Sachen Gameplay hat sich also nichts geändert, das Spiel ist so gut wie eh und je und dem Original damit sehr treu geblieben. Schwach dagegen wirkt allerdings die Grafik. Zwar läuft alles flüssig ab, der 3D-Grafik mangelt es aber an Details, weswegen das neue Wings nicht nach einem Spiel aussieht, das auf der Höhe der Zeit liegt – was beim Original damals anders war.
Fazit: Fans des Originals sollten sich das Remake unbedingt mal ansehen, besonders die Retail-Fassung, die ja auch die Originalfassung als Bonus enthält. Der Preis der Download-Version ist mit 15 Euro allerdings etwas hoch angesetzt, zumal die Retailbox für etwa 20 Euro nicht nur das besagte Original, sondern auch Postkarten und einen Anstecker enthält. Für Wings-Fans also gar keine Frage, zu welcher Version man greift.