
Im August 2024 erschien mit Barad-Dur das letzte große Der Herr der Ringe-Set. Es war nach Bruchtal erst das zweite große Der Herr der Ringe-Set. Während die Fans zwischen dem ersten und zweiten Set über ein Jahr warten mussten, ging es nun wesentlich schneller. Denn nach gerade einmal acht Monaten erschien jetzt bereits das dritte große Set zur beliebten Fantasy-Reihe.
Das dritte XXL-Set verschlägt uns dabei an die Anfänge der Ring-Trilogie. Diesmal erwecken wir nämlich das Auenland zum Leben, oder um genau zu sein, stellen wir hier Bilbo Beutlins “einundelfzigster” Geburtstag in Beutelsend nach, mit der die Der Herr der Ringe-Trilogie angefangen hat. Wer sich an die Szene im Kopf hat (und welcher HdR-Fan wird das nicht) wird sich noch an das spektakuläre Feuerwerk und natürlich den ersten Blick auf und in Bilbos Hobbithöhle zurückerinnern. In dem jetzt verfügbaren Diorama werden wir all dies nachstellen.
Wie bereits ein kurzer Blick auf die Verpackung zeigt, erwarten uns hierbei wieder zahlreiche Details, die sich LEGO und im speziellen Ashvin Visser, der als führender Grafikdesigner für dieses Set verantwortlich war, für das 2017 Teile umfassende Set einfallen ließen. Anfangen wollen wir mit Bilbos Behausung, die selbstverständlich das Herzstück des Sets darstellt. Hier fällt als allererstes sicherlich die ikonische runde Tür ins Auge, die quasi als Sinnbild für eine Hobbithöhle steht und deswegen natürlich auch in dem Set prominent vertreten ist. Wenn man seinen Blick weiter über die Hobbithöhle schweifen lässt, fallen einem noch weitere, zahlreiche nette Details auf. So gibt es zum Beispiel einen schön gestalteten Garten samt Blumen, Kürbissen und der bekannten Bank, sowie die Rasenfläche, die über dem Haus wächst und auf der neben einer Wäscheleine auch ein Baum steht.
Wir sehen aber nicht nur das Äußere der Hobbithöhle. Wenn wir das Set umdrehen, gewährt es uns einen Blick in deren Innere. Wer die Filme und/oder Bücher gelesen hat, weiß, dass so eine Hobbithöhle größer ist, als es von außen den Eindruck macht. Die Behausung von Bilbo Beutlin im Speziellen hat über ein Dutzend Räume, wozu unter anderem eine Küche, ein Gästezimmer und sogar ein eigenes Raucherzimmer gehören. Bei einer solchen Anzahl an Zimmer ist es klar, dass es unmöglich ist all dies in einem Set unterzubringen. Schließlich würde das nicht nur riesige Ausmaße annehmen, sondern auch tausende weitere Steine benötigen, was wiederum in einen horrenden Preis münden würde. In Betracht dessen ist es nur allzu verständlich, dass man sich dazu entschlossen hat, die Hobbithöhle ein wenig zu entschlacken und sie in dem Set nur mit drei Zimmern darzustellen. Die Auswahl fiel dabei auf die Eingangshalle, das Arbeitszimmer und das Wohnzimmer. Kenner werden hierbei sofort hellhörig werden, denn im „Original“ sind diese Räume nicht direkt nebeneinander vorzufinden. So grenzt das Arbeitszimmer in Wahrheit gar nicht an die Eingangshalle. Dass LEGO diese Freiheiten genommen hat, geht aber vollkommen in Ordnung. Denn so konnte man drei interessante Zimmer mit vielen netten Details im Set unterbringen. In der Eingangshalle können wir zum Beispiel, in einer Truhe lagernd, Bilbos Kettenhemd finden. Im Arbeitszimmer liegt hingegen Bilbos Buch, das er aktuell noch schreibt. Denn daneben ist eine Schreibfeder zu finden. Ein besonderes Highlight wartet im Esszimmer. Hier ist nämlich ein Kamin, in dem wir einen Brief verbrennen können. Machen wir dies durch Drehen eines Mechanismus, verschwindet der Brief und stattdessen erscheint der eine Ring.
Bilbos Hobbithöhle ist aber nicht das einzige Gebäude, welches im Set enthalten ist. Daneben gibt es noch zwei kleinere Nebengebäude, wovon eines der Pavillon ist, in dem Mary und Pippin im Film die Drachenrakete starten. Dank des Stoffdaches, das auch schön bedruckt ist, sieht der Pavillon sehr gut aus. Eine schöne Idee ist zudem, dass man den Pavillon quasi vor und nach dem Zünden der Drachenrakete darstellen kann. Wählt man ersteres, kann man die Geburtstagstorte hineinstellen. Wählt man zweiteres, kann man hingegen die Drachenrakete über einen Baum fliegen lassen. Der Baum ist wiederum Teil einer kleinen Bühne, auf der Bilbo seine Rede hält. Wie in echt kann er sich hier auch unsichtbar machen, was wieder durch einen Drehmechanismus ausgelöst wird. Zum Abschluss wartet dann noch der Pferdekarren, mit dem Gandalf zur Feier kommt. Wie im Film ist dieser natürlich auch hier mit reichlich Feuerwerk bestückt. Der Zusammenbau der Höhle sowie den zusätzlichen Gebäuden und der Kutsche verlaufen dank der typischen LEGO-Anleitung selbstverständlich wieder ohne größere Probleme. Was einem dabei sehr positiv auffällt, ist nicht nur, dass der Bau sehr abwechslungsreich ist, sondern auch bekannte Teile auf kreative Art und Weise zweckentfremdet. So wird hier aus einer Vielzahl an Bumerangs ein wundervoll gestalteter Gartenzaun – um nur mal ein Beispiel zu nennen.
Da ein leeres Auenland etwas deprimierend wäre, beinhaltet das Set auch neun Minifiguren. Neben Bilbo, Gandalf der Graue und Frodo, sind hier ebenfalls Samweis, seine zukünftige Ehefrau Rosie, Bilbos Cousin Bauer Stolzfuß und seine Frau sowie Merry und Pippin dabei. Alle Figuren wurden dabei mit vielen Details bedruckt. So gibt es bei Merry und Pippin zum Beispiel jeweils zwei unterschiedliche Gesichtsausdrücke, wobei eines ihren freudigen Ausdruck vor dem Start und das andere den nach dem Start der Drachenrakete darstellt. Passend dazu kann man ebenso ihre Frisuren austauschen, die nach der Explosion wortwörtlich zu Berge stehen. Ein weiteres schönes Detail sind auch die beiden Bein-Varianten von Frodo und Gandalf, damit sie nicht nur herumlaufen, sondern ebenfalls auf dem Pferdekarren sitzen können.


Fazit: Dem neuesten LEGO Icons: Der Herr der Ringe-Set merkt man wieder einmal an, dass hier Fans der Film- und Buch-Trilogie am Werke waren. In Beutelsend stecken nämlich so viele schöne Details, die nur Fans da hineinstecken konnten. Doch auch abseits dieser zahlreichen tollen Details und Eatereggs gefällt mir das Set ausgesprochen gut. Bilbo Beutlins Hobbithöhle wurde gut getroffen, wenngleich sie im Vergleich zum „Original“ wesentlich kleiner ausfällt. Schön sind zudem auch die Nebengebäude und der Pferdekarren, die das Szenario um Bilbos “einundelfzigsten” Geburtstag schön abrunden. Der Herr der Ringe-Fans (oder die es noch werden wollen) werden mit dem LEGO Icons: Der Herr der Ringe – Auenland-Set also sicherlich wieder viel Spaß haben.
|