„European Assault“ soll der WWII-Ego-Shooter-Reihe „Medal of Honor“ zu neuem Glanz verhelfen. Nach dem unrühmlichen Ausflug in den Pazifik geht es nun wieder in das alte Europa. Zwar widmet sich der neueste Teil weniger bekannten Schlachten, doch wird auch diesmal wieder sehr viel Wert auf historische Genauigkeit gelegt. Dazu kommen neue Spielelemente, die frischen Wind in das Ganze bringen, sowie aufpolierte Grafik und verbesserte KI.
1942 – Die deutsche Kriegsmaschinerie fegt unaufhaltsam über Europa und doch glimmt auch in dieser dunklen Stunde ein Funken Hoffnung. Die alliierten Streitkräfte sind sich bewusst: Wenn sie versagen, wird der Faschismus endgültig siegen.
Der Spieler übernimmt die Rolle von Lieutnant William Holt, der vom OSS (Office of Strategic Services – Vorgänger der heutigen CIA) angeheuert wird, um wichtige Informationen über die Ziele der deutschen Wehrmacht zu sammeln. Für die in Rückblenden erzählte Geschichte wurde der renommierte Hollywood-Drehbuchautor John Milius verpflichtet, der beispielsweise das Drehbuch für „Apocalypse Now“ schrieb.
Die erste Neuerung ist der Bruch mit der Linearität. In „European Assault“ bilden die Hauptschauplätze zwar den roten Faden und können nicht ausgelassen werden, doch die Nebenschauplätze kann man links liegen lassen. So entsteht nicht gleich das Gefühl, wie Vieh durch einen Tunnel getrieben zu werden. Allzu viele Freiheiten werden dem Spieler entgegen früherer Meldungen aber nicht gelassen. Schließlich stehen die meisten Spieler der Freiheit, die ihnen beispielsweise in Morrowind oder GTA gelassen wird, eher hilflos gegenüber. Um Verwirrung (Was soll ich jetzt machen?) und dem damit einhergehenden Frust vorzubeugen, haben die Entwickler die Zügel etwas angezogen. Trotzdem nett, dass sich durch erledigte Bonusaufgaben besondere Ausrüstungsgegenstände dazu verdienen lassen.
Um dem ausgelutschten Spielprinzip noch den nötigen Pfiff zu geben, wurden einige neue Spielelemente integriert. Beispielsweise wird man nicht von den Kameraden mit runtergelassener Hose und dem Schwanz in der Hand auf dem Schlachtfeld stehen gelassen. Nein, die Jungs stehen einem nicht nur bei, sondern folgen auch noch Befehlen des Spielers. Diese Befehle beschränken sich zwar auf simple Richtungsangaben, doch ist diese taktische Note sicherlich eine Bereicherung für das Spiel. Richtig koordiniert kann der Gegner so nämlich wunderbar in die Zange genommen werden.
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