Hallo, liebe Leser!

Der Start der Playstation Portable in Europa steht direkt vor der Tür, was mir die Gelegenheit gibt, ein wenig über die Äußerungen des Sony-Vize zu sinnieren, der wieder einmal eine überhebliche und feindliche Einstellung an den Tag gelegt hat.

Phil Harrison, seines Zeichens Vizepräsident von Sony Computer Entertainment, nutzte ein Interview mit MCV über den europäischen PSP-Launch, um Nintendo "ein wenig" anzugreifen. Ich möchte seine Äußerungen nachfolgend aufschlüsseln.. "Die Idee einer Handheld-Rivalität mit Nintendo ist irrelevant. Diese Angelegenheiten sind nicht in unserer Planung. Es wäre kein fairer Vergleich; fair gegenüber Nintendo, wie ich betonen muss. Das klingt vielleicht arrogant, ist aber die Wahrheit."

Nunja. Dass das NintendoDS der PSP in Japan deutlich den Rang abgelaufen hat, steht wohl außer Frage. Während die Startmenge der PSP weit hinter den erhofften Verkäufen lag, ging das DS weg wie warme Semmeln. Beim großen Hoffnungsträger USA hat das DS ebenfalls die Nase vorn. Klingt komisch, ist aber so. Wie sich die PSP in Europa verkauft, ist natürlich noch offen, aber das DS hat einen guten Vorsprung. Es wird aber noch witziger.

"Nintendo kennt seine Zielgruppe, weil sie sie mittlerweile stark eingeschränkt haben: und sie wird so ziemlich durch die Fähigkeit von Jungs und Mädchen Pokémon zu lieben." Da haben wir sie also wieder, die alte "Nintendo ist doch für Kinder"-Karte. Sony wird nie langweilig, die auszuspielen. Das Witzige hieran ist nur, dass es für das DS noch kein Pokémon-Spiel gibt. In Japan wird wohl irgendwann 2006 eines namens Pokémon Diamond erscheinen, aber wer in aller Welt hat denn die ganzen DS' gekauft? Womöglich all' die anderen Spieler, die gerne Titel wie Meteos, Another Code, Advance Wars: Dual Strike, Jump Superstars, Kirby's Canvas Curse und Mario64 spielen. Auch Nintendogs hat einen riesigen Anstieg der DS-Verkäufe verursacht. Bedenkt man nun noch die von Harrison erwähnte Gruppe von Pokémon-Liebhabern, die 2006 dann ihren Titel bekommen, kann man wohl einen weiteren Sprung im Verkauf erwarten. Wie gesagt, der kommt aber erst noch.

"Nintendos Zielgruppe erweitert sich auf lange Sicht wohl auf die älteren Teens, während die PSP die mobilen 30er anpeilt." Ja, klar, weil die "mobilen 30er" auch alle noch keine Mp3- oder Mediaplayer für ihre Musik und Filme haben. Dafür brauchen sie natürlich noch die PSP, die das Ganze dann natürlich besser kann. Persönlich kann ich mir die "30er" auch eher mit einem Touchpen für das DS in der Hand als einer PSP vorstellen.

"Mit dem DS stieg Nintendo aus dem Wettbewerb aus und ging den Weg eines Features mittels Touchscreen, aber ich fürchte, dass es nicht über die Auswirkungen eines netten Gimmicks hinwegkommen wird." Was zu übersetzen ist mit: "Das DS hat einen innovativen Touchscreen, der für viele interessante Einfälle gesorgt hat, aber die PSP hat die tolle Power einer PS2 und ist deswegen besser." Zugegeben, die Spiele sehen ganz nett aus, aber der Touchscreen bringt frischen Wind in die angestaubte Spielewelt und alles, was ich für die PSP gesehen habe, sind weitere Versionen von PS2-Spielen.

Ich gebe zu, dass mich die PSP wenig mitreisst, was hauptsächlich daran liegt, dass mir die Spiele überhaupt nicht zusagen und ich der Meinung bin, dass mir als Spieler die anderen Funktionen wenig nutzen, da ich dafür auch andere Geräte habe, die den Dienst besser erfüllen. Mein Mp3-Player fasst weitaus mehr Songs als die PSP aufnehmen kann und hat eine längere Batterielaufzeit und auf Filme im Briefmarkenformat kann ich getrost verzichten. Außerdem wurden die Spieletitel, auf die ich mich freute, wie Metal Gear Solid beispielsweise, mit unnötigen Gameplayänderungen wie dem Kartenkampfsystem versehen, sodass mir jeglicher Ansporn fehlt. Und dann stoßen mir diese unberechtigten Äußerungen eben ein wenig säuerlich auf.

Also, Entschuldigung falls sich jemand in seinen Vorlieben verletzt sieht, aber die PSP muss mir erst noch beweisen, dass sie dem DS den Rang so leicht ablaufen kann, wie Herr Harrison es darstellt. In diesem Sinne verabschiede ich mich.

Euer Kai