Genau fünf Jahre ist es her, dass die sexy Powerfrau Joanna Dark auf dem N64 ihren ersten eindrucksvollen Auftritt hatte. „Perfect Dark“ ist mittlerweile eine Legende in der Welt der Videospiele. Die raffinierte und abwechslungsreiche Story gepaart mit dem cleveren Leveldesign und den spannenden Mehrspieler-Modi sorgten für Begeisterung. Auch optisch wurde einiges geboten. Leider etwas zuviel des Guten, denn die Hardware machte bei der detaillierten Grafik schlapp. So ruckelte es mitunter ziemlich heftig, dem Spielspaß und der einhelligen Meinung, dass „Perfect Dark“ einen Meilenstein des Genres darstellt, konnte dies nichts anhaben.

Der große Wurf
Entwickelt wurde „Perfect Dark“ von der Software-Schmiede Rare. Damals gehörten die Jungs noch zu Nintendo, doch 2002 verkauften die Japaner die Truppe an Microsoft. Die millionenschwere Investition hat sich allerdings für Microsoft noch nicht wirklich bezahlt gemacht. Bisher lieferte Rare mit „Grabbed By The Ghoulies“ nur ein durchschnittliches Game ab und stellte mit „Conker Live & Reloaded“ ein Remake ihres Klassikers „Conker’s Bad Fur Day“ fertig, das zwar auch heute noch Spass macht, jedoch durch verschiedene Mängel im Gameplay ebenfalls nicht der ganz große Wurf war. Der soll nun mit den beiden Xbox 360 Starttiteln „Kameo – Elements Of Power“, welches ursprünglich für Nintendos Gamecube vorgesehen war, und „Perfect Dark Zero“, der Vorgeschichte zu Rares legendärem Ego-Shooter, gelingen.

Druck formt Diamanten
Mit diesen Titeln setzt sich Rare selbst stark unter Druck. Denn niemand erwartet etwas geringeres, als die besten Spiele überhaupt. Und Microsoft selbst will natürlich die ultimativen Systemseller, damit die Xbox 360 recht oft über den Ladentisch geht und rasch Verbreitung findet. Dafür wurde „Kameo – Elements Of Power“ immer wieder verschoben, es hieß sogar, eine fertige Xbox-Version sei wieder eingestampft worden, da man diesen genialen Titel unbedingt für die Xbox 360 auf den Markt bringen wolle.

Während der Auftritt der süßen Prinzessin jedoch weitgehend unvorbelastet in das Rennen um die Gunst der Videospieler geht, muss „Perfect Dark Zero“ natürlich gegen das Original aus dem Jahr 2000 bestehen, ganz zu schweigen von den vielen anderen hervorragenden Vertretern des Genres wie beispielsweise „Halo“, welches zu allem Überfluss ebenfalls Microsoft gehört. Es ist nicht leicht, in einem so hart umkämpften Genre neue Akzente zu setzen und die Nummer eins zu werden. Wahrscheinlich wurde Rare deshalb auch von Microsoft für lange Zeit ein Maulkorb verpasst. Die Geheimnistuerei sollte wohl dafür sorgen, dass nicht bereits im Vorfeld die potentiellen Systemseller zerredet bzw. in der Luft zerrissen werden. Mittlerweile hat man aber genügend überzeugendes Material vorzuweisen, um die Fachpresse zu beeindrucken, und auch die technischen Werte sowie Verkaufspreis und Verkaufsstart der Xbox 360 sind längst kein Geheimnis mehr. So wurde das Redeverbot gelockert und viele Details drangen nach draußen.