Wenn ich einer Spieleschmiede
bedingungsloses Vertrauen entgegenbringe, dann ist das Bioware. Das
1995 von Ray Muzyka, Greg Zeschuk, und Augustine Yip gegründete
kanadische Entwicklerstudio lässt mich alle paar Jahre mit der Zunge schnalzen. Ob die komplette
Baldurs Gate Saga, bestehend aus zwei Teilen plus Addons, Neverwinter
Nights, Jade Empire oder wie zuletzt Mass Effect, für
Rollenspieler ist Spielspaß drin, wo Bioware draufsteht. Vor
allem Mass Effect, das für die Xbox 360 2007 und auf dem PC im
Sommer 2008 erschien, setzt allem die Krone auf.
Ein Epos in allen
Belangen! Eine grandiose Geschichte gepaart mit taktischen
Shootereinlagen, klassischer Charakterentwicklung in einem
Sciencefiction Szenario, das Star Wars das Wasser reichen kann. Fans von
Darth Vader und Co mögen es mir verzeihen aber für mich
ist das Mass Effect Universum sogar eine Spur ausgefeilter,
interessanter im Design und vor allem hat es wesentlich mehr
Tiefgang!
Dieser Tiefgang, der vor
allem in der Theorie überzeugte, war ironischerweise
größter Kritikpunkt des ersten Teils! Man wurde mit
Hintergrundinformationen über Aliens und deren Reiche, fernen
unwirtlichen Planeten, ja der gesamten Historie im positiven Sinne
überschwemmt. Aktiv erleben konnte man aber
vieles nicht! Ein fahler Beigeschmack
blieb auf der ansonsten sauberen Weste, der nicht so sehr
ins Gewicht fiel, weil Bioware von Anfang an Mass Effect als
Triologie verkaufte.
Wo man bei anderen Spielentwicklern aufgrund von
Sequelwahn eher die Hände über den Kopf schlägt, ließ
man den Spieler bei Mass Effect anbeißen, für die
kommenden zwei Teile. Damit nicht genug, gibt es zum Spiel zwei
Romane. Abzocke? Oder doch eher Medien übergreifendes
Sciencefiction Spektakel? |