Hallo, liebe Leser! Jaja, wer kennt sie nicht, Perlen wie Super Mario Brothers,
auf die wir uns Ewigkeiten vorher gefreut haben, um dann festzustellen,
dass sie irgendwie..... nunja, grottenschlecht sind. Allerdings gibt es
4 entscheidend unterschiedliche Kategorien von Videospiel-Verfilmungen.
Die erste Kategorie ist die "Immer wieder witzig"-Sparte, in die auch Super Mario Brothers
gehört. Diese Filme sind so daneben, dass sie schon wieder komisch sind
und man sie sich trotzdem immer wieder ansehen könnte. Dennis Hopper
als King Koopa oder die seltsam verformten Goombas schreien eigentlich
geradezu nach einer Fortsetzung. Dead or Alive war ebenfalls
jenseits von allem, was gut ist, aber (wie bei den Spielen ja auch)
kann man sich das wegen der leckeren Mädels ruhig mal ansehen.
Kategorie 2 sind die Filme, die wirklich einfach nur schlecht sind. Da hätten wir zum einen Streetfighter,
der tatsächlich abgedreht wurde, ohne einen einzigen Special Move mit
einem vernünftigen Effekt darzustellen. Selbst Kylie als Cammie konnte
da nichts mehr rausreissen. Autobahn Raser war auch von der ganz üblen Sorte und wollte wohl nur auf der Fast & Furious-Welle mitschwimmen. Double Dragon
war ebenfalls ein Griff ins Klo, hat sich aber wenigsten ein wenig an
die Vorlage gehalten. Verfilmungen von Prügelspielen sind aber auch
keine einfache Sache. Und Wing Commander mit seinen Kilrathi
aus der Augsburger Puppenkiste, Freddie Prince Junior als Helden (....)
und komplett ohne Luke Skywalker sollte man sich auch nur ansehen, wenn
man dazu gezwungen wird und keine Möglichkeit hat, sich selbst die
Augen auszustechen. Ebenso kann ich nicht nachvollziehen, warum sich
die Resident Evil-Verfilmungen einer solchen Beliebtheit bei
den Kinogängern erfreuen. Die Zombies sehen aus, als wären sie
lediglich durch einen Sack Mehl gelaufen und die vorhandene Story wird
so stark in Fetzen gerissen, dass nichts mehr übrig bleibt. Vielleicht
liegt es daran, dass die Filme ab 18 sind, was immer wieder Leute
anzieht.
In Kategorie 3 befinden sich die recht gelungen Filmumsetzungen. Wie so
oft, scheiden sich hier natürlich auch wieder die Geister, aber Silent Hill
steht bei mir ganz oben auf der Liste, da hier die unheimliche Stimmung
der Spiele durch Bild und Ton wunderbar eingefangen wurde. Was Tomb Raider
betrifft: Man nehme einfach eine Schauspielerin mit ordentlich großen
Ohren und schon hat man die Atmosphäre nachgestellt. Passt. Dank
zahlreich authentisch dargestellter Special Moves und deutlich besserer
Maske als in Streetfighter, steht auch der erste Teil der Mortal Kombat-Reihe
bei mir auf dieser Liste. Trotz Christopher Lambert als Raiden.
Immerhin hat er der Film auch noch dieses kultige Titellied....
MOR-TAL-KOM-BAT!!
Als letzte Kategorie (und ich bin wirklich der Meinung, dass sie eine
eigene Kategorie verdienen) gibt es die Uwe Boll-Filme. Wenn man in
einen Uwe Boll geht, kann man sich sicher sein, einen Film zu sehen,
der mit dem ihm eigenen Titel nicht das geringste zu tun hat. Ich
stelle mir vor, dass die Planungsphase bei Uwe Boll ungefähr so
abläuft: "Hm, ich hab' hier ein Drehbuch..... welche Lizenz hab' ich
denn hier so rumliegen, die vielleicht ungefähr dazu passen würde." Und
dann schnappt er sich die Namen der Hauptfiguren, setzt sie ins
Drehbuch ein und fertig ist Alone in the Dark,
ein Film, der rein gar nichts mit seiner Vorlage zu tun hat. Selbst der
Charakter von Edward Carnby wurde komplett umgeschrieben. Oh, und
"Alone" ist er eigentlich auch nie, denn seine Freundin hängt ja immer
an seinem Mantel. Fraglich ist auch, wie Boll es immer wieder schafft,
Schauspieler zu gewinnen, deren Namen man bereits kennt.
Ich meine: Dass Christian Slater mitmacht, weil er Geld braucht, kann ich ja noch verstehen. Auch Ben Kingsley (Blood Rayne) macht für Geld ja bekanntlich alles (Thunderbirds). Aber wenn in Dungeon Siege
jemand wie Jason Statham mitwirkt, der aktuell angesagt ist
(Transporter, Crank), wundert mich das schon. Vielleicht spielen diese
Schauspieler aber auch absichtlich schlecht, anders kann man sich so
manche Darstellung kaum erklären. Dennoch meine Warnungen an alle noch
reinen Cineasten: schaut euch niemals freiwillig einen Film von Uwe
Boll an. Das soll in manchen Fällen schon tödlich geendet haben.
Mit diesen Worten warte ich darauf, dass Herr Boll mich in den Boxring
bestellt, wo er seine Fähigkeiten im Skill Wortgewandheit auszugleichen
sucht und schaue mir ein paar Filme aus Kategorie 1 oder 3 an. Beim
nächsten Mal drehen wir den Spieß dann um und sinnieren gemeinsam über
die Spiele zu Filmen. Auch ein netter Zeitvertreib.
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