Der zweite Band der World of
Warcraft-Comicreihe hört auf den Titel „In den Klauen des Todes“. Wie schon im
ersten Band ist der namenhafte US-amerikanische Autor und Zeichner Walter
Simonson für die Story zuständig. Für die Bilder des Comics waren diesmal Mike
Bowden und Jon Buran verantwortlich. Die Handlung schließt unmittelbar an die
des Vorgängers an und beschreibt die Rückkehr des legendären Königs von
Sturmwind Varian Wrynn. Im ersten Teil war dieser noch als kämpfender Gladiator
„LoGosh“ zur Unterhaltung der Orcs, Trolle und anderen Völkern der Horde
bekannt.
Schon zu Beginn des
Abenteuers gibt uns der Comic ein Rätsel auf. Während in Sturmwind die Ankunft
von Varian gefeiert wird, kommt ein Schiff im Hafen von Menethil (eine Anlage
der Allianz) an. An Bord dieses Schiffs ist das Gladiatorentrio aus dem ersten
Band: LoGosh, der Nachtelf Broll und die Blutelfe Valeera. Das macht schon zu
Beginn stutzig, wie kann LoGosh bzw. Varian an zwei Orten sein?
In der Burg von Sturmwind
hat der König zwar ein schönes Wiedersehen mit seinem kleinen Sohn und
Thronfolger Anduin, doch vielmehr fokussiert ist er auf Lady Katrana Prestor,
die zusammen mit Bolvar Fordragon als Beraterin für den jungen Anduin zuständig
war. Selbst die anstehende Bedrohung der Dunkeleisenzwerge lässt ihn kalt,
daher werden Anduin und Bolvar auch zunehmend misstrauisch. Auch Magni
Bronzebart, der König von Eisenschmiede, der Festung der Zwerge, der für Varians
Rückkehr nach Sturmwind gereist ist, traut der ganzen Sache nicht.
Unterdessen wird die Gruppe
in Menethil bereits vom Zwerg Thargas Ambossar, auf Befehl von Magni, erwartet. In
der Taverne werden sie von einem Hinterhalt der Defias-Bruderschaft überrascht,
doch mit dem Zwerg gelingt ein rascher Sieg. Valeera allerdings wird mit böser
Teufelsmagie verflucht und kämpft im Fortlauf der Geschichte zunehmend damit.
Auf dem Weg zurück nach Eisenschmiede werden sie von Dunkeleisenzwergen
angegriffen, diese halten angeblich auch Thargas Bruder Hjalmar gefangen.
Bei der Suche nach Hjalmar
finden sie heraus, dass die Dunkeleisenzwerge den Thandolübergang, eine
wichtige Brücke der Zwerge, zerstören wollen. Das Bauwerk kann zwar gerettet
werden, doch leider müssen sie den Verlust von Hjalmar beklagen. Auch Magni
trifft nach seiner Abreise aus Sturmwind auf die Truppe am Thandolübergang und
begleitet sie mit dem Zeppelin zur Zwergenstadt. Nach einer Unterredung werden
erstmals die schwarzen Drachen für das mysteriöse Verhalten Varians in
Sturmwind verdächtigt. Außerdem wird eine Befreiungsaktion des menschlichen
Offiziers Marschall Windsor geplant, der in den Schwarzfelstiefen gefangen
gehalten sein soll.
Der Verdacht der Drachen
wird im späteren Verlauf der Geschichte bestätigt. Genauer gesagt ist ein
Verräter in den Reihen der Menschen von Sturmwind, der beim Aufeinandertreffen
der beiden Doppelgänger entlarvt wird. Doch nicht nur irgendein Drache hat
seine Finger im Spiel, sondern ein sehr bekannter Bösewicht aus dem Warcraft-Universum steckt hinter dem ganzen Übel. Den Namen will ich an dieser Stelle
noch nicht verraten, so viel sei zum Ende noch gesagt: Anduin gerät in
ernstzunehmende Gefahr und das Rätsel der beiden Varian Wrynns wird am Ende
gelöst.
Fazit:
Der zweite Teil der Comic-Reihe hat die Geschichte rund um den
Gladiatoren LoGosh spannend weitererzählt. Es wird zwar zu Beginn der Inhalt
des ersten Bandes kurz zusammengefasst, doch es empfiehlt sich zuvor den
Vorgänger zu lesen. Theoretisch könnte man aber auch mit der Fortsetzung
einsteigen, ohne wesentliche Fakten zu vermissen.
Anfangs wirkt die doppelte Existenz von König Varian Wrynn ein wenig komisch.
Es wird allerdings zu keinem Problem in der Erzählung, sondern vielmehr gibt es
der Geschichte erst die nötige Spannung. Wie schon im ersten Teil ist es für
mich als Spieler von World of Warcraft faszinierend, die schönen Zeichnungen
und die Gestaltung der Szenen zu sehen. Die Kenntnis des Spiels ist hingegen an
keiner Stelle notwendig, denn die grafische Umsetzung ist durchwegs gelungen und
das Fantasy-Szenario toll dargestellt. An der Qualität des Hardcover-Buches von
Panini gibt es, wie schon beim ersten Band, absolut nichts zu bemängeln. Ich
freue mich persönlich schon, den dritten Teil „Angriff der Geissel“ in die
Finger zu bekommen.