Die Comic-Reihe zu World
of Warcraft bekommt mit Armageddon
ihren vierten Teil spendiert und knüpft an die Geschichte der Vorgänger an. Der
Autor ist wie schon in den ersten drei Bänden Walter Simonson, ebenso ist Mike
Bowden als Zeichner bereits bekannt, dafür kam als zusätzlicher Zeichner mit Pop
Mhan ein neues Gesicht hinzu. Ob auch das Finale der Comics mit Spannung
überzeugen kann, wird sich im Folgenden zeigen. Optik und Verarbeitung im
Hardcover lassen zumindest schon einmal keine Wünsche offen.
Als ob die Völker in Azeroth nicht schon genug zu tun
hätten mit dem Angriff des Lichkönigs vom kalten Kontinent Nordend. Jetzt
droht auch noch eine weitere Gefahr, geführt von einem Oger namens Cho’gall,
dem Gründer des Schattenhammerklans. Zurückgezogen in der uralten Tempelanlage
von Ahn’Qiraj plant er seinen Meister, den alten Gott C’Thun, von seinen
Fesseln zu befreien und Azeroth ins Chaos zu stürzen. Dafür benötigt er jedoch
ein konkretes Opfer: den jungen Med’an, Sohn der Halborkin Garona und der
toten Magierlegende Medivh. Mit allen Mitteln versucht er, den Jungen in die Finger
zu kriegen, und richtet dabei verheerende Schäden in der Menschenstadt Theramore
an.
Um den Aufstieg von C’Thun zu verhindern, wird den Völkern
alles abverlangt. Sämtliche Magier sind gefragt, allen voran Jaina Prachtmeer,
die die stärksten Zauberer sowohl aus den Reihen der Horde als auch der
Allianz zusammentrommeln lässt, um den Rat von Tirisfal neu zu gründen.
Med’an reist dafür mit seinem Großonkel, dem Draenei-Paladin Maraad, in die
Scherbenwelt, um dort in der Hauptstadt Shattrath nach Khadgar zu suchen. In
der Nacht vor der Abreise sieht Med’an in seinen Träumen erstmals Bilder seines
Vaters Medivh, der ihn zum Turm und gleichzeitig seiner Ruhestätte Karazhan
ruft. Med‘an wurde sein Vater nämlich nie offenbart. Obwohl er einer der
mächtigsten Zauberer und Beschützer Azeroths war, war er es auch, der von
Dämonen besessen die Welt beinahe zerstörte.
In Shattrath angekommen, muss Khadgar leider ablehnen. Seine
Anwesenheit in der Stadt wird bitter benötigt, daher entbehrt er
stellvertretend die arkane Magistrix Dalynnia Wrathscar. Auf der Rückreise kann
der junge Halborc dem Ruf seines Vaters nach Karazhan nicht widerstehen und
erfährt dort schließlich die wahre Geschichte seines berühmten Erzeugers.
Zwischenzeitlich sucht der Rest der Truppe die stärksten Magier aller Völker
auf und schließlich vereint Jaina Prachtmeer einen Zwerg, einen Tauren, einen
Orc und sogar einen technikverliebten Gnom zum neuen Rat von Tirisfal. Geführt
soll das Bündnis vom jungen Med’an werden. In ihm wird, mithilfe
eines Rituals im mystischen Nether, die Kraft aller gebündelt, um gegen Cho’gall anzutreten.
In einem Showdown in den Ruinen von Ahn’Qiraj kommt es zum alles entscheidenden Kampf. An spektakulären Bildern mangelt es dabei in
keiner Szene. Auch kleine Wendungen hat die Geschichte gegen Ende parat und
bleibt damit bis zuletzt spannend. Ob der schreckliche Gott C’Thun von
seinen Fesseln gelöst werden kann?
Hier folgend findet ihr die vorigen einzelnen Teile vom
Panini Verlag:
Band 1: FREMDER IN EINEM FREMDEN LAND
Erstveröffentlichung: 13.11.2017
Band 2: IN DEN KLAUEN DES TODES
Seitenanzahl: 168
Erstveröffentlichung: 13.11.2017
Band 3: ANGRIFF DER GEISSEL
Seitenanzahl: 160
Erstveröffentlichung: 22.05.2018
Fazit
An der Qualität des Buches sowie der Zeichnungen hat sich gegenüber den Vorgängern nichts
geändert. Gut, ich muss gestehen, dass ich auch nichts Anderes erwartet habe. Die
Bilder jedes Schauplatzes sind absolut gelungen und setzen jeden Ort, jeden
Charakter und vor allem Kämpfe toll in Szene. Die Erzählung wurde diesmal
nicht wie üblich in Kapitelform aufgebaut, sondern verläuft durchgehend. Doch
aufgrund der knappen Länge von 148 Seiten und der packenden Geschichte wird
man ohnehin nicht viele Pausen brauchen. Ansonsten dienen Ortswechsel gut, um
das Buch (kurz!) zur Seite zu legen.
Als Abschluss kann ich Band 4 des Comics Armageddon absolut jedem empfehlen, der
Gefallen an den Vorgängern gefunden hat. Für mich ist dieser Band sogar der beste Teil und ein
würdiges Ende. Trotz einer Zusammenfassung zu Beginn à la „was bisher geschah“ rate ich nicht dazu, direkt mit diesem Teil zu beginnen. Dafür werden die
Charaktere zu wenig vorgestellt und ein gewisses Grundwissen vorausgesetzt. Mit
22 Euro gehört der Comic nicht zu den günstigsten, aber der Preis rechtfertigt
sich allemal durch das robuste Hardcover und die hochwertigen Farbdrucke. Vom Preis sollte man sich also nicht abschrecken lassen.