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Zockerwerkzeug: The C64
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Mit The C64 versucht sich Retro Games nun innerhalb von eineinhalb Jahren bereits zum zweiten Mal am beliebten 80er-Klassiker. Inwiefern sich dieser von der vorher erschienenen Mini-Variante unterscheidet und wie nahe es am Original ist, haben wir für Dich getestet.

Bereits im Frühjahr 2018 wollte Retro Games den Fans klassischer Spielkonsolen etwas Gutes tun und brachte im Zuge der „Mini“-Welle den C64-Mini heraus. Doch was bei SNES, Mega Drive und Co. gut geklappt hat, fand beim 80er Jahre Heimcomputer wenig Anklang. Die Fans kritisierten nicht nur den ungenauen Controller, sondern auch die fehlende Tastatur. Nun heißt es oft, dass sich Spielefirmen nicht darum kümmern, was ihre Kunden sagen, doch Retro Games beweist genau das Gegenteil. Die Briten haben sich die Kritik offenbar sehr zu Herzen genommen und brachten Ende 2019 eine neue C64-Variante heraus. Diesmal allerdings nicht in einer kleinen Version, sondern in Originalgröße samt einer funktionierenden Tastatur.
Diese wird nicht nur in verschiedenen Spielen genutzt, sondern, wenn man es denn noch kann, auch um in der original Basic-V2-Oberfläche die altbekannten Befehle einzutippen, wie etwa "LOAD"$",8". Damit aber noch nicht genug. Wer möchte, kann sogar eigene C64- oder VIC 20 BASIC-Programme schreiben und ausführen lassen.
Obwohl dies für Fans wohl die mit Abstand bedeutendste sein dürfte, bietet die große Variante des C64 auch noch andere Neuerungen.

So wurde der bei der Mini-Variante arg kritisierte Controller verbessert und wirkt nun nicht nur wesentlich stabiler, sondern auch agiler. Geblieben sind die zusätzlichen Tasten unterhalb des Sticks, die für eine einfachere Menü-Navigation sorgen. Am Heimcomputer selbst sind ebenfalls ein paar Veränderungen sichtbar. So befinden sich an der Rückseite nun nicht mehr wie beim Mini lediglich zwei, sondern gleich vier USB-Ports. Bis auf die modernen Anschlüsse zur Stromversorgung (per Mini-USB) und dem HDMI-Ausgang, der die Spiele in 720p-Auflösung auf den Bildschirm bringt, ist dies aber der einzige optische Unterschied zum Original. Wenn man den neuen C64 auf dem Tisch stehen sieht, könnte man glatt meinen, das Original vor sich stehen zu haben. Im Inneren befindet sich aber natürlich neue Technik. Über 5,25 Zoll-Disketten läuft hier nichts mehr, stattdessen sind die Spiele bereits alle vorprogrammiert, wobei sich auch hier im Vergleich zur Mini-Version etwas geändert hat und mit Attack of the Mutant Camels, Bear Bovver, Destroyer, Gateway to Apshai, Gridrunner - VIC 20, Hover Bovver, Iridis Alpha, Planet of Death, Psychedelia - VIC 20, Silicon Warrior, Street Sports Basketball, Sword of Fargoal gleich 12 neue Spiele zur Auswahl stehen.

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Die vollständige Titelliste des The C64 sieht somit wie folgt aus:

- Alleykat
- Anarchy
- Attack of the Mutant Camels
- Avenger
- Battle Valley
- Bear Bovver
- Boulder Dash
- Bounder
- California Games
- Chip's Challenge
- Confuzion
- Cosmic Causeway
- Cyberdyne Warrior
- Cybernoid II: The Revenge
- Deflektor
- Destroyer
- Everyone's Wally
- Firelord
- Galencia (Firmware 1.2.0+)
- Gateway to Apshai
- Gribbly's Day Out
- Gridrunner – VIC 20
- Heartland
- Herobotix
- Highway Encounter
- Hover Bovver
- IO
- Impossible Mission
- Impossible Mission II
- Iridis Alpha
- Jumpman
- Mega Apocalypse
- Mission A.D.
- Monty Mole
- Monty on the Run
- Nebulus
- Netherworld
- Nodes of Yesod
- Paradroid
- Pitstop II
- Planet of Death
- Psychedelia – VIC 20
- Ranarama
- Robin of the Wood
- Silicon Warrior
- Skate Crazy
- Speedball 2 – Brutal Deluxe
- Spindizzy
- Steel
- Street Sports Baseball
- Streets Sports Basketball
- Summer Games II
- Super Cycle
- Sword of Fargoal
- Temple of Apshai Trilogy
- The Arc of Yesod
- Thing on a Spring
- Things Bounces Back
- Trailblazer
- Uridium
- Who Dares Wins II
- Winter Games
- World Games
- Zynaps

Obwohl also sowohl viele Genres als auch zahlreiche Klassiker vertreten sind, wird mit der Auswahl wohl dennoch kaum jemand zufrieden sein. Dafür haben es nämlich einfach viel zu viele unbekannte Spiele in die Auswahl geschafft, wohingegen echte Klassiker wie etwa Testdrive, Turrican, Pirates!, Giana Sisters, Maniac Mansion oder auch Bubble Bobble schmerzlich vermisst werden. Dies mag mit Lizenzproblemen bzw. deren Kosten zu tun haben, dennoch wäre es wünschenswert gewesen, wenn sich tatsächlich ein Best-of auf dem neuen alten Brotkasten befinden würde.

Wer auf die Klassiker gar nicht verzichten kann, kann diese aber dennoch relativ problemlos spielen. Wer die Originale besitzt, kann im Internet zahlreiche Foren finden, in denen die alten Spiele bzw. deren Daten einfach heruntergeladen werden können. Spielt man sie so auf einen USB-Stick und schließt diesen an den C64 an, lassen sich so auch Spiele spielen, die nicht vorprogrammiert sind. Das funktioniert in den meisten Fällen tadellos.

Direkt vom Hersteller aufgespielt ist der Karussel-Modus. Dieser stellt eine einfacher zu bedienende und vor allem optisch wesentlich ansprechendere Variante der Spieleauswahl dar. Denn im Gegensatz zur bereits erwähnten Möglichkeit, alles per BASIC-Befehl zu starten, lassen sich im sogenannten Karussel-Modus alle Spiele samt Cover und kleiner Infobox anzeigen und bequem per Controller durchscrollen. Das ist wirklich sehr komfortabel und sollte vor allem all diejenigen erfreuen, die auch ohne Kenntnisse über die BASIC-Befehle die alten Spiele genießen wollen.
Das ist aber nicht die einzige komfortable Funktion, mit der Retro Games den neuen The C64 ausgestattet hat. Ebenso komfortabel ist auch die Speicherfunktion, die es einem erlaubt, seinen Spielstand jederzeit abzuspeichern. Ein Spiel auf Gedeih und Verderb durchspielen zu müssen, wie es früher der Fall war, ist nun also nicht mehr nötig. Wenn man denn will, kann man einfach am nächsten Tag oder irgendwann später das Spiel genau dort fortfahren, wo man es verlassen hat. Das ist wirklich eine sehr sinnvolle Verbesserung, die wohl selbst die allergrößten Puristen gerne nutzen.

Apropos Puristen: Für die bietet The C64 noch eine schöne Funktion an. Wer möchte, kann nämlich in den Systemeinstellungen ganz einfach zwischen verschiedenen C64-Modellen wechseln und so zwischen einer 50Hz oder 60Hz-Darstellung entscheiden. Wer das volle Retro-Feeling haben möchte, kann zudem auch noch unterschiedliche Bildformate auswählen und sogar die Scanlinien des alten Röhrenfernsehers emulieren.


Fazit:
Mit dem C64-Mini verärgerte Retro Games noch zahlreiche Fans des alten Brotkastens. Mit der neuen Version beweisen sie aber eindrucksvoll, dass sie auf die Kritik gehört haben. Nicht nur, dass diese dank Originalgröße nun wesentlich besser aussieht, sie verfügt nun auch endlich über eine funktionierende Tastatur sowie einen vernünftig verarbeiteten Joystick. Das einzige, was den Spielspaß nun noch trübt, ist die Auswahl an vorprogrammierten Spielen, die doch einige Klassiker vermissen lässt. Doch dank des Internets lässt sich auch dieses Problem leicht lösen, wodurch der neue The C64 für alle Retro-Fans sicherlich ein absoluter Volltreffer sein dürfte und die 119 Euro, die die neue Variante des kultigen Heimcomputers kostet, gerne bezahlen werden.
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Special vom: 16.01.2020
Autor dieses Specials: Stefan.Heppert
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