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Let's Watch: Meteor Man
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Let_s_watch


meteor_man_coverMeteor Man
wollte 1993 auf den Superhelden-Zug aufspringen. Das ist bekanntermaßen nicht ganz gelungen, aber immerhin darf sich der Film nun über seine Blu-ray-Premiere freuen. Denn am 29. September brachte just bridge Entertainment den Film erstmals auf eben genau diesem Medium heraus.

Er hat nette Eltern, gute Freunde und sein Job macht ihm Spaß. Doch das Leben von Jefferson Reed ändert sich schlagartig, als er von einem Meteoriten getroffen wird. Aus dem schüchternen Lehrer wird ein Superkämpfer mit übermenschlichen Fähigkeiten. Alles kein Problem, wenn dem Helden beim Fliegen nicht immer so schlecht werden würde…

Filmkritik
Bereits lange bevor man auch nur an das Marvel Cinematic Universe dachte, begeisterten Superhelden die Kinos. In den späten 80ern/frühen 90ern sorgten vor allem Superman und Batman für klingelnde Kinokassen. Genau wie heute versuchten auch schon damals Filme ohne lizenzierte und durch Comics weltberühmt gewordene Superhelden etwas vom Kuchen abzubekommen. Ein Film, der genau dies versuchte, war der 1993 erschienene Meteor Man. Mit einem mit 30 Millionen US-Dollar gar nicht so knapp bemessenen Budget, wollte Robert Townsend, der nicht nur den Job als Produzenten und Regisseur, sondern auch gleich noch als Hauptdarsteller übernahm, einen eigenen Superhelden kreieren.
Das Ergebnis war aber mehr als ernüchternd. Anstatt eines spannenden Superhelden-Actionspektakels bekam man eine sehr schlechte C-Movie-Variante davon präsentiert, die weder durch eine gute Story (die hier wirklich vollkommen lächerlich und vorhersehbar ist), noch durch irgendwelche guten Actionsequenzen oder zumindest ansehnliche Kostüme begeistern konnte. Stattdessen fragte man sich (und tut dies auch heute noch), wofür das ganze Budget bitte ausgegeben wurde. Die Actionsequenzen wirken lächerlich und die Kostüme sehen teilweise total absurd aus. Wenn man das alles zum Beispiel mit dem 1989 erschienenen Film Batman vergleicht, der auch nur 5 Millionen US-Dollar mehr Budget zur Verfügung stehen hatte, wirkt das, was man hier zu sehen bekommt, schon beinahe unverschämt.
Dazu zählt leider auch die schauspielerische Leistung. Dabei ist der Cast alles andere als schlecht besetzt. So sind etwa Eddie Griffin (Malcolm & Eddie), James Earl Jones (die Originalstimme von Darth Vader), Marla Gibbs (El Camino: Ein Breaking Bad-Film), Tommy Lister (Das fünfte Element) und ein damals noch hoch angesehener Bill Cosby teil des Casts. In Erinnerung bleiben ihre Darbietungen aber genauso wenig wie die von Robert Townsend selbst, wenngleich man zu dessen Ehrenrettung sagen muss, dass es durchaus auch schlimmer hätte werden können. Nichtsdestotrotz war auch seine Arbeit nicht gerade eine, mit der er sich für Größeres qualifizieren konnte.

Wie bei so vielen schlechten Filmen der damaligen Zeit hat sich aber auch Meteor Man trotz aller Mängel und Kritik über die Jahre eine gewisse Fanbase angeeignet und gilt für viele als Kultfilm (was für just bridge Entertainment wohl auch ein Argument war, den Film nun erstmals auf Blu-ray rauszubringen). In der Tat, wenn man es sich mal durch den Kopf gehen lässt, würde er tatsächlich gut in die Tele 5-Filmreihe „SchleFaZ“ passen, in der sich ja viele sogenannte Kultfilme aus der Zeit wiederfinden.

Bild & Ton
Das Bild der Blu-ray ist ordentlich, wenngleich man dem Film sein Alter ansieht. Schärfe und Detailgrad sind nicht ganz so gegeben, wie man es von den meisten aktuellen Filmen gewohnt ist und auch die altersbedingte Körnung ist sicherlich nicht optimal. Dafür können die Farben aber noch immer überzeugen und erstrahlen richtig. Schön dabei ist, dass der Kontrast nie zu übertrieben wirkt und der Schwarzwert ebenfalls gut ist und dunkle Stellen nur hin und wieder etwas gräulich wirken.
Beim Sound hat man die Wahl zwischen dem englischen Originalton oder der deutschen Synchro-Fassung, wobei die Originaltonspur in Dolby Digital 5.1 und die deutsche Synchro in DTS_HD MA 5.1 aus den Boxen kommt. Der Unterschied zwischen beiden ist allerdings nur marginal. Beide bieten einen guten Raumklang und einen ebenso gelungenen Einsatz des Basses. Auch die Abmischung ist in beiden Fällen gut gelungen, wobei die englischen Dialoge aber doch ein klein wenig verständlicher sind.

Bonusmaterial
Als Extras gibt es leider nur den original Kino-Trailer aus dem Jahr 1993 und ein Wendecover. Dabei wäre ein Making-of oder zumindest ein Interview, in dem Robert Townsend noch einmal auf Meteor Man zurückblickt, sicherlich ganz nett gewesen. Leider muss man auf so etwas aber verzichten.

Fazit:
Dass Meteor Man die Ehre zuteil wird, auf Blu-ray zu erscheinen, dürfte wohl ganz alleine an seinem Kultstatus, den er bei gewissen Filmfans genießt, liegen. Denn ganz ehrlich, rein vom Filmischen würde man ihn jetzt nicht vermissen, wenn er nicht noch auf Blu-ray herauskommen würde. Die Story ist ziemlich lahm, die Special Effects lächerlich und die Kostüme teilweise vollkommen absurd.
Wie gesagt, genießt er aber Kultstatus, weshalb sich sicherlich auch einige über die Blu-ray-Veröffentlichung freuen. Schade nur, dass sie dabei gänzlich auf interessante Extras verzichten müssen, die sich hier wirklich angeboten hätten. Dafür bekommen sie aber ein ordentliches Bild und einen guten Sound, der den Trash-Film-Abend zumindest technisch ganz ansprechend erscheinen lässt.


Originaltitel: The Meteor Man
Darsteller: Big Daddy Kane, Bill Cosby, Bobby McGee, Cynthia Belgrave, Don Cheadle, Eddie Griffin, James Earl Jones, Marilyn Coleman, Marla Gibbs, Robert Guillaume, Robert Townsend, Roy Fegan
Regisseur(e): Robert Townsend
Veröffentlichung: 29. September 2020
Studio/Verleih: just bridge Entertainment
Spieldauer:100 Minuten
Altersfreigabe: Freigegeben ab 16 Jahren

Wer jetzt Interesse daran hat, sich Meteor Man zu kaufen, der kann dies u.a. über Amazon machen. Den Film gibt es dabei ab 9,27 Euro.

Copyright: © just bridge Entertainment
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Special vom: 08.10.2020
Autor dieses Specials: Stefan.Heppert
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