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Sim Simulator - Teil 186: Autobahnpolizei Simulator 2 (Xbox One)
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Der Landwirtschafts-Simulator ist der mit Abstand bekannteste und erfolgreichste seiner Zunft. Doch Simulator-Spiele im Allgemeinen boomen seit einiger Zeit. Ein Blick auf die monatliche Releaseliste zeigt, dass kein Monat vergeht, ohne dass zumindest ein oder zwei neue Simulatoren erscheinen. Dabei gibt es schon jetzt kaum einen Beruf oder eine Tätigkeit, die noch nicht in einem Simulator für jedermann zugänglich gemacht wurde. Da es bei diesem riesigen Angebot kaum machbar ist, alle Spiele zu testen, möchten wir euch in diesem Special in unregelmäßigen Abständen die neuesten, besten oder auch kuriosesten Simulatoren vorstellen.

Teil 186: Autobahnpolizei Simulator 2 (Xbox One)

Manchmal passieren doch noch Dinge, an die hätte man gar nicht mehr gedacht. Denn nachdem es lange Zeit so aussah, als ob Xboxler auf den Autobahnpolizei Simulator 2 verzichten müssen, überraschte Aerosoft mit der Ankündigung, dass die Simulation doch noch auf der Xbox One erscheinen wird – geschlagene drei Jahre nach dem PC-Release und neun Monate nach der PS4-Veröffentlichung.
Kürzlich war es dann tatsächlich endlich so weit und ein jeder Simulationsfan fragte sich, ob die Xbox One-Version besser da stehen würde, als die vollkommen vermasselte PS4-Version – genügend Zeit, um zumindest ein paar Fehler zu beheben, hatte Entwickler z-software ja schließlich.

Um eines gleich vorwegzunehmen: Nein, die Xbox One-Version ist nicht wesentlich besser geworden als die für die PS4. Im Grunde handelt es sich um das gleiche Spiel, mit genau den gleichen Problemen.
Doch der Reihe nach: Beim Autobahnpolizei Simulator 2 handelt es sich um ein 2017 auf dem PC erschienenes Spiel, dessen Ziel es war, den Alltag der namensgebenden Autobahnpolizei möglichst realistisch widerzuspiegeln. Was die Aufgaben betrifft, hat es das sowohl damals als auch heute sogar ziemlich gut hinbekommen. Denn im Laufe der Spielzeit werden wir zu vielen Szenarien gerufen, die typisch für Einsätze einer Autobahnpolizei sind. Da ist ein LKW gegen einen Brückenpfeiler gefahren, hier gab es einen Auffahrunfall und da liegt ein Gegenstand auf der Fahrbahn. Doch nicht nur die Aufträge selbst wirken sehr realistisch, auch wie wir bei den Einsätzen agieren, fühlt sich zumindest nicht ganz so weit von der Realität entfernt an. Wenn wir an einem Einsatzort angekommen sind, müssen wir die Unfallstelle in der Regel zunächst einmal mit Pylonen absichern. Ist dies erledigt, gilt es, die beteiligten Fahrer zu befragen, deren Führerschein und Fahrscheinpapiere genauer zu begutachten und anschließend den Unfallhergang zu rekonstruieren. Dazu müssen wir Beweise, wie etwa Bremsspuren oder Beschädigungen, finden und anschließend in die richtige Reihenfolge bringen. All das ist wirklich gut gelungen und macht auch eine Menge Spaß.
Selbiges gilt auch für die kleinen Aufgaben zwischendurch. Schließlich passiert auf keiner Autobahn der Welt minütlich etwas und so heißt es, die Zeit zwischen den Einsätzen mit Geschwindigkeits -und Fahrzeugkontrollen zu füllen, wobei wir auch hier nicht nur hinter einem Fahrzeug herfahren, um zu checken wie schnell dieses fährt, sondern auch Fahrzeuge anhalten und deren Zustand (TÜV, Licht, Bremslicht, Reifenprofiltiefe, Verbandskasten, Ladung etc.) sowie den Zustand des Fahrers/der Fahrerin (Alkohol- und Drogentest) zu kontrollieren. Wie gesagt, auch das macht eine Menge Spaß, auch wenn sich die Aufgaben mit der Zeit immer wieder wiederholen – doch so ist eben der Alltag eines Autobahnpolizisten.

Weniger spaßig ist das, was abseits der Einsätze bzw. auf dem Weg zu ihnen passiert. Stellen wir uns vor, wir werden durch Funk zu einem Einsatz gerufen. Normalerweise gilt es nun, schnellstmöglich zum Einsatzort zu kommen, also schalten wir die Sirenen an und düsen über die Autobahn. Dumm nur, dass sich die anderen Verkehrsteilnehmer einen feuchten Kehricht um unsere Sirene kümmern und in Seelenruhe weiter vor sich hinfahren. Für uns bedeutet das also Slalomfahrern und das bei einer Steuerung, die so unintuitiv ist, dass es schon schwer genug ist, damit überhaupt geradeaus zu fahren. Wenn wir es trotzdem irgendwie zu dem Ort des Geschehens geschafft haben, passiert dann das, wovor wohl jeder Autobahnpolizist die größte Angst hat: Wir sind auf der falschen Fahrbahnseite! Wie das passieren konnte? Nun ja, die Karte, mit der wir uns durch unsere Autobahn-Abschnitte manövrieren, zeigt nur den Punkt des Unfalls an, aber leider nicht, in welcher Fahrrichtung dieser liegt. Also heißt es, mehrere Kilometer weiter bis zur nächsten Abfahrt zu fahren und dort die Seite zu wechseln. Leider passiert uns dieses Missgeschick auch nicht nur einmal, sondern regelmäßig, sodass man beinahe glauben könnte, die Entwickler nutzen dies, um die Spieldauer ein wenig in die Länge zu ziehen. Gleiches könnte man auch vom Freischaltsystem denken. Denn bis wir durch unsere Einsätze endlich mal genügend Punkte erworben haben, um uns etwa ein schickes Zivilfahrzeug oder neue Räume in der Polizeistation leisten zu können, dauert es eine gefühlte Ewigkeit. Doch selbst wenn man sich dann endlich etwas kaufen kann, fragt man sich, wofür das nun eigentlich gut war. Klar, ein schnelleres Fahrzeug ist ganz nett, bringt sonst aber keinerlei Vorteile mit sich und die neuen Räume, wie etwa die Asservatenkammer, die man sich mit viel Geduld irgendwann leisten kann, bleiben gar komplett ungenutzt.

Während man über diese spielerischen Unzulänglichkeiten noch hinwegsehen kann, fällt das bei der Technik äußerst schwer. Selbst mit allergrößtem Wohltun lässt sich diese nur als vollkommen altbacken bezeichnen. Wenn man seine Xbox einschaltet und das erste Mal in die schauerlichen Gesichter unseres Alter Egos und unseres Partners (der übrigens die gesamte Spielzeit keinen einzigen Finger rührt!) blicken, glauben wir zunächst, uns ist es irgendwie gelungen, ein altes PS2-Spiel auf der Xbox One zum Laufen gebracht zu haben. Noch schlimmer wird es, wenn wir uns nach draußen bewegen. Nicht nur, dass die beiden wie Holzfiguren herumstaksen, die Umgebung, durch die wir uns bewegen, ist so detailarm und unansehnlich, dass man schon froh ist, wenn man seinen Blick nicht vom Auto abwenden muss – denn das ist zumindest halbwegs ansehnlich ausgefallen. Doch nicht nur die Grafik ist eine Katastrophe, hinzu kommen noch etliche Bugs wie etwa plötzlich vom Himmel fallende Feuerwehrfahrzeuge, LKWs, die sich plötzlich wie von Geisterhand in die Luft bewegen oder Polizisten, die ineinander stehen – um nur mal ein paar der Fehler zu nennen. Immerhin sind die Grafikbugs teilweise so lustig, dass man zumindest herzhaft drüber lachen kann. Dennoch ist es natürlich alles andere als schön, dass die Entwickler es drei Jahre nach der PC-Version und neun Monate nach dem PS4-Release immer noch nicht geschafft haben, diese Bugs zu entfernen, zumal sie ja auch in den beiden anderen Versionen schon enthalten waren und somit alles andere als neu sind.


Fazit:
Liebe Leute von z-software, was habt ihr die letzten Monate getan? Anstatt die zahlreichen Fehler, die bereits die PC- und PS4-Versionen in die Niederungen der Videospielwertungen gezogen haben, zu entfernen, bringen sie einfach nochmal dasselbe Spiel mit all seinen Fehlern für die Xbox One heraus. Und was ist die Folge davon? Natürlich wieder eine Vollkatastrophe! Dabei hat das Spiel so viel Potenzial, was es hier und da ja auch durchschimmern lässt, doch so, wie es sich aktuell präsentiert (und dass sich daran noch groß etwas ändern wird, möchte ich mal bezweifeln), werden nur die hartgesottensten Simulationsfans mit dem Spiel etwas anfangen können. Wirklich sehr schade, nicht nur für das Spiel selbst, sondern auch für den sympathischen Publisher Aerosoft, denen ich wirklich ein etwas besseres Xbox-Debüt gewünscht hätte.
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Special vom: 20.11.2020
Autor dieses Specials: Stefan.Heppert
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