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Kurz vorgestellt: The Silver Case 2425

Suda51 war schon immer ein komisches Kerlchen. Den meisten dürfte er bekannt sein für abgefahrene Hack'n'Slash-Action-Titel wie Killer 7, Killer is Dead oder die No More Heroes-Reihe. Seine Anfänge macht er aber - neben ein paar Wrestling-Spielen - mit Horror-Adventures, zu denen 1999 auch The Silver Case gehörte. Im Westen wurden wir damit erst unter dem HD Remaster 2016 konfrontiert. Aufgrund guter Verkaufszahlen erhielt auch der Nachfolger The 25th Ward 2018 ein Remake und beide Teile sind nun auch für die Switch in einem Bundle namens The Silver Case 2425 erhältlich. In der 24th Ward jagt eine Spezialeinheit einem Serienkiller hinterher. Unser Protagonist wird Teil der Einheit, nachdem er selbst nur knapp den Fängen von Killer Kamui Uehara entkommen konnte und fortan machen wir uns auf, Kamui und von ihm "inspirierte" Killer ausfindig zu machen.

Auf der Jagd
The Silver Case ist grundsätzlich eine Visual Novel und man merkt vor allem dem ersten Teil sein Alter doch recht deutlich an. In einer First Person-Ansicht begeben wir uns durch die Welt und interagieren mit Personen und Objekten, um Gespräche zu führen und manchmal eine kleine Aufgabe zu lösen. Die Geschichte selbst ist sehr komplex und dankenswerterweise sehr gut ins Englische übersetzt worden. Allerdings können sich Gespräche durchaus ziehen, da japan-typisch viele Informationen etliche Male wiederholt werden. Das ist besonders auffällig in den Nebenkapiteln, in denen wir die Geschichte aus den Augen von Reporter Tokio Morishima erfahren. Hier gibt es zwischen den Textpassagen weniger Gameplay als in der Hauptstory und wir erfahren selten wirklich neue Informationen.

Optik
The Silver Case schafft es aber, dieses simple Gameplay in eine interessante Optik zu verpacken. Um die Geschichte zu erzählen, werden verschiedenste Techniken genutzt, die von handgezeichneten, blutigen Tatorten bis zu Live Action-Filmszenen reichen. Die Charaktere haben ebenfalls ihre individuellen Designs und alles wird in Panels dargestellt, sodass man das Gefühl hat, einen Motion Comic zu lesen.

Remaster/Remake
The 25th Ward spielt sich grundsätzlich ähnlich, hat aber auch ein paar Änderungen vorzuweisen. Zunächst handelte es sich hierbei ursprünglich um einen Mobile-Titel, weswegen wir es eher mit kürzeren Episoden zu tun bekommen. Außerdem haben wir es hier nicht nur mit einem Remaster des Originals zu tun, sondern mit einem tatsächlichen Remake, das die mobilen Wurzeln fast vergessen lässt. Vor allem optisch kann The 25th Ward nochmal eine Schippe drauflegen und mit kontrastreicheren Bildern, die deutlich mehr Schwarz und Weiß nutzen, um Farbakzente zu setzen, überzeugen.

Nicht komplett
Man muss jedoch auch betonen, dass die Sammlung nicht gerade komplett ist. Moonlight Syndrome erschien vor The Silver Case und beinhaltet bereits das Setting und einige Charaktere, während Flower, Sun, and Rain zwischen den Titeln dieser Collection angesiedelt ist und ebenfalls ein paar Überschneidungen enthält, die teilweise drastische Auswirkungen auf Charaktere haben. Zumindest textliche Zusammenfassungen dieser Geschichten wären in dem eh schon textreichen Ensemble recht nützlich gewesen.

 



Fazit:
An The Silver Case 2425 werden vor allem Fans von Horror/Mystery-Visual Novels ihren Spaß haben. Die persönlichen Eigenarten von Suda51 sind spürbar, aber niemand sollte hier ein Action-Spektakel eines No More Heroes erwarten. Wer sich auf die Geschichten einlässt, bekommt spannende Kost in einer interessanten Aufmachung serviert, auch wenn leider die thematisch verbundenen Titel Moonlight Syndrome und Flower, Sun, and Rain komplett fehlen.



Special vom: 25.07.2021
Autor dieses Specials: Kai Wommelsdorf
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