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Stromausfall: In 80 Zügen um die Welt
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Größere Reisen sind noch immer so gut wie gar nicht bzw. höchstens in einem sehr geringen Umfang möglich. Wer dennoch in die Ferne schweifen möchte, muss sich aktuell also noch immer Alternativen suchen. Eine solche Alternative ist kürzlich im Verlag Edel Books in Form eines Reiseberichts von Monisha Rajesh erschienen.

Die britische Journalistin Monisha Rajesh reiste vor einigen Jahren mit dem Zug durch ganz Indien. Seit dieser Reise, bei der sie Land und Leute kennenlernte, hat der Zug sie nicht mehr losgelassen. Wieder zurück in London dauerte es nicht lange und sie ertappte sich dabei, wie sie auf Brücken Züge beobachtete, sich eine Fahrkarte kaufte, um an einem schönen Nachmittag eine kleine Ausfahrt zu unternehmen oder wie sie nachts wach lag und dem fernen Hornsignal eines Zuges in der Dunkelheit lauschte. Es war offensichtlich - sie war vom Zugfieber infiziert. Die einzige Möglichkeit, dieses zu lindern, war es, zurück auf die Schienen zu kehren. So war es klar, dass sie früher oder später eine weitere, größere Zugreise unternehmen würde. Wobei größere etwas untertreiben ist, denn was sie in der Folge plante, war so ziemlich das größte, was man als Zugreisender unternehmen kann - eine komplette Weltreise mit dem Zug. Die Monate der Planung verstrichen und eigentlich war vorgesehen, dass sie die meiste Zeit allein unterwegs sein würde. Doch die Sorgen ihres Freundes wurden immer größer, zumal sie bereits auf der Indienreise, die sie allein unternahm, unschöne Erfahrungen gemacht hat. So beschlossen beide, dass sie nicht nur die ersten Wochen, sondern die gesamte Reise gemeinsam in Angriff nehmen würden. Was sie und ihr Freund dabei alles erlebt haben, hat Monisha Rajesh in ihrem Buch In 80 Zügen um die Welt - Mein 70.000 Kilometer langes Abenteuer auf Schienen niedergeschrieben.

Wie man sich unschwer vorstellen kann, ist es nicht ganz einfach, alle Erlebnisse, die man während eine solch langes Reise erlebt, in einem Buch zusammenzutragen - auch wenn dieses 400 Seiten dick ist. So ist es nur allzu verständlich, dass die Autorin hier nicht auf jede einzelne Etappe und jeden einzelnen Halt eingehen konnte. Nichtsdestotrotz hätte ich mir hier und da dennoch ein paar mehr Berichte gewünscht. Über ihre Reise durch Europa schreibt sie zum Beispiel kaum etwas, lediglich ihre Eindrücke aus Lourdes und aus Mailand, wo sie sich von einer Wäscherei betrogen fühlte, führt sie genauer aus. Ansonsten ist von Europa so gut wie gar nichts zu lesen. Ohnehin muss man sagen, dass Rajesh die Prioritäten ihres Reiseberichts so manches Mal etwas seltsam auslegt und sie sich über manche Dinge, die für den Leser kaum interessant sind, sehr ausführlich auslässt. Ein gutes Beispiel hierfür ist sicherlich die Reise mit der Transsibirischen Eisenbahn, bei der sie nicht etwa seitenlang über die Landschaft, sondern über zwei russische Mitfahrer schreibt. Natürlich ist es interessant, auch die Leute, die sie während ihrer Reise trifft, etwas genauer kennenzulernen, aber manchmal übertreibt sie es damit doch etwas. Vielmehr hätte ich mir mehr Informationen über die vorbeiziehende Landschaft und über die Besonderheiten der jeweiligen Länder gefreut.

Was mir hingegen sehr gut gefallen hat, sind die Bilder, die im Mittelteil zu finden sind und auch noch einmal ein paar optische Eindrücke von der Reise geben, sowie die Karten, die im vorderen und hinteren Einband zu finden sind und anhand derer man die Reiseroute, die Monisha Rajesh und ihr Freund genommen haben, genau nachvollziehen kann. Perfekt wäre es gewesen, wenn hier auch noch die Länge der jeweiligen Fahrt aufgelistet wäre. Doch davon ist, wie von genauen Daten, im Buch zumeist nichts zu finden.

Fazit:
Wer selbst gerne in die Ferne reist und dies aufgrund der noch immer anhaltenden Pandemie nicht kann, für den ist Monisha Rajejeshs Buch In 80 Zügen um die Welt - Mein 70.000 Kilometer langes Abenteuer auf Schienen sicherlich eine gute Alternative. Zwar erfährt man hier leider etwas wenig über die jeweiligen Länder, dafür bekommt man aber einen guten Eindruck davon, wie es ist, mit dem Zug die Welt zu bereisen – was, wie man bereits nach wenigen Seiten versteht, ein ganz anderes Reisen ist, als mit dem Auto oder etwa dem Flugzeug. Welch skurrile Momente man währenddessen erlebt, was für Leute man trifft und wie sich die Züge voneinander unterscheiden, all das hat Monisha Rajesh hier auf wunderbare Art und Weise zusammengetragen, was schlussendlich nicht nur interessant, sondern auch sehr lesenswert ist.


Eine ausführliche Leseprobe aus In 80 Zügen um die Welt - Mein 70.000 Kilometer langes Abenteuer auf Schienen gibt es hier auf der offiziellen Seite von Edel Books.

Zu erwerben gibt es In 80 Zügen um die Welt - Mein 70.000 Kilometer langes Abenteuer auf Schienen für 17,95 € (bzw. 13,99 € als e-Book) bei Amazon, beim herausgebenden Verlag Edel Books oder im Buchhandel.

Copyright: Edel Books

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Special vom: 28.07.2021
Autor dieses Specials: Stefan.Heppert
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