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Kurz vorgestellt: About an Elf
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yugibanner


emperorManchmal fragt man sich ja schon, welche Drogen bei der Erschaffung eines Spiels eingenommen wurden. Der Trailer für About an Elf zeigte Welten, die an Alice im Wunderland auf Speed erinnerten, geschminkte Barbies, sprechende Katzen und Murmeln, doch um was es genau ging, blieb fraglich. Grund genug also, sich den Titel einmal näher anzusehen.

Dam ist die selbsternannte Prinzessin der Elfen und möchte das sagenumwobene Elftopia finden, in dem kein Elf mehr leiden muss. Die Zeiten, in denen Elfen friedlich in Tassen oder Schuhen gelebt haben, sind nämlich längst vorbei und nur eine Handvoll existiert noch von ihnen. Um sich ihren Lebensunterhalt in Form von Gummibären zu verdienen, erzählt sie daher ihrer Freundin Dido von ihren existentiellen Eskapaden, um alle Monster zu besiegen, die das Elfenland bedrohen und das Elftopia zu errichten. Da sie das allein aber kaum schaffen kann, schließt sich ihr schnell die Katze Roland an und dann hat sie ja auch noch ihre Magiballs...

About an Elf in Worte zu packen, ist relativ schwierig. Damit ist nicht unbedingt der abgefahrene Plot gemeint, sondern vielmehr die Gesamtheit des Erlebnisses. About an Elf ist ein Angriff auf die Sinne, ob nun optischer, akustischer, geistiger oder humoristischer Natur. Daher empfiehlt es sich, den Trailer anzuschauen und selbst zu entscheiden, ob das dort gezeigte seltsame Wirrwarr ansprechend ist oder nicht, denn die Erfahrung des Spiels wird dort tatsächlich recht gut widergegeben.
shazam1

Aber der Reihe nach. Zunächst einmal ist About an Elf eine Visual Novel, die sich zwar nicht mit den ganz Großen des Genres messen kann, aber deutlich besser ist, als der Einheitsbrei. Die Geschichte ist in mehrere Kapitel unterteilt, allerdings haben Entscheidungen während des normalen Plots kaum Auswirkungen auf den Verlauf, abgesehen von einzelnen Textzeilen. Um das Geschehen ein wenig aufzulockern, findet das eigentliche Gameplay in den Kämpfen mit den verschiedenen Monstern statt. Dam besitzt eine Sammlung von Murmeln, den Magiballs, die jeweils für ein bestimmtes Element wie Feuer, Wasser oder Licht stehen. Zu jedem Feind gibt es eine kleine Vision, die einen Hinweis auf das richtige Element darstellt. Eine Szene mit Kerzen beispielsweise ist ein recht deutliches Zeichen für Feuer, ein Leuchtturm stellt Licht dar. Mit der Zeit werden die Visionen allerdings abstrakter und bei manchen konnte ich selbst im Nachhinein nicht nachvollziehen, wie das entsprechende Element abgeleitet werden sollte. Trifft man die richtige Entscheidung, wird der Feind besiegt und die Geschichte geht weiter, bei einem Fehler verhaspelt Dam sich in ihrer Geschichte und muss einen Gummibären bezahlen, um sie zu korrigieren. Alles läuft also recht geradlinig ab.

Das macht aber nichts, denn die Geschichte selbst ist hervorragend geschrieben, auch wenn man eine ganz bestimmte Art von Humor mitbringen muss, der tief in der Meme-Kultur verankert ist. Wer noch nie etwas mit Tumblr anfangen konnte, wird hier nicht glücklich werden. Dam redet wie eine stereotypische Tumblrina und Roland can has cheezburgers. Dazu gesellt sich eine ganze Reihe durchgedrehter Nebenfiguren und abstruser Story-Momente, die nicht enden wollen.

Ein ganz großer Pluspunkt ist auch die Präsentation. Die fantasievollen Welten bestehen aus Spielzeugen, die mit wenigen Frames animiert wurden, aber dennoch eine unglaubliche Dynamik erzeugen, die durch den prägnanten Soundtrack noch verstärkt wird. Wenn Dam einen Kampf gewinnt und zu einer Fanfare ihre Siegespose einnimmt, reißt einen die Energie förmlich mit.



Fazit:
About an Elf ist definitiv nicht für alle Spieler*innen gleichermaßen geeignet. Der wichtigste Aspekt ist die Art von Humor, der sich durch das gesamte Spiel zieht. Wer damit etwas anfangen kann, wird von Anfang bis Ende eine spaßige Zeit haben. Für eine Visual Novel ist die Geschichte zwar recht linear, doch das gesamte Erlebnis ist einzigartig und kann auch mit schicker Grafik, einem verrückten Design und einem hervorragenden Soundtrack aufwarten.

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Special vom: 17.02.2022
Autor dieses Specials: Kai Wommelsdorf
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