Splashpages  Home Games  Specials  Sim Simulator - Teil 251: Tram Simulator: Urban Transit  Sim Simulator - Teil 213: Way of the Hunter
RSS-Feeds
Podcast
https://www.splashgames.de/php/images/spacer.gif
In der Datenbank befinden sich derzeit 376 Specials. Alle Specials anzeigen...
Specials Eventspecials

Sim Simulator - Teil 213: Way of the Hunter
«  ZurückIndexWeiter  »

Der Landwirtschafts-Simulator ist der mit Abstand bekannteste und erfolgreichste seiner Zunft. Doch Simulator-Spiele im Allgemeinen boomen seit einiger Zeit. Ein Blick auf die monatliche Releaseliste zeigt, dass kein Monat vergeht, ohne dass zumindest ein oder zwei neue Simulatoren erscheinen. Dabei gibt es schon jetzt kaum einen Beruf oder eine Tätigkeit, die noch nicht in einem Simulator für jedermann zugänglich gemacht wurde. Da es bei diesem riesigen Angebot kaum machbar ist, alle Spiele zu testen, möchten wir euch in diesem Special in unregelmäßigen Abständen die neuesten, besten oder auch kuriosesten Simulatoren vorstellen.

Teil 213: Way of the Hunter:
Seit seinem Erscheinen im Jahr 2017 gilt theHunter: Call of the Wild als das Aushängeschild unter den Jagd-Simulationen. Zwar haben sich in den fünf Jahren viele Spiele daran versucht, es vom Thron zu stoßen, doch geschafft hat es bisher keines. Nun schickt sich mit Way of the Hunter ein neuer Anwärter an, dies zu ändern.

Die Gegebenheiten, die Way of the Hunter mitbringt, um theHunter: Call of the Wild endlich den Thron der Jagd-Simulationen streitig zu machen, schauen auf dem Papier nicht schlecht aus. Da ist die Rede von dutzenden, detailgetreuen Tierarten mit realistischen Verhaltensmodellen und ausgefeilten Animationen, zwei riesigen, offenen Karten, 24-Stunden-Tag/Nacht-Zyklus, einer realistischen Simulation von Ballistik und Geschossverhalten, Blutspuranalyse und Geschosskontrolle, einer großen Auswahl offiziell lizenzierter Waffen und Ausrüstung, einem In-Game-Wirtschaftssystem und einer fesselnden Geschichte. Das hört sich doch alles sehr vielversprechend an. Doch wie sieht es jetzt wirklich im Spiel aus?

Womit man als erstes konfrontiert wird, ist die Story. In Way of the Hunter geht man nämlich nicht einfach so aus Spaß auf Jagd. Stattdessen übernimmt unser Alter-Ego River Knox die sehr luxuriös aussehende Jagdhütte seines Großvaters, der bis zu seinem Gang ins Altersheim die umliegenden Geschäfte und Restaurants mit frisch erlegtem Wild versorgte. Diese Aufgabe ist nun eben uns übertragen worden. Ob die Geschichte wirklich so spannend ist, wie sie angekündigt wurde, sei mal dahingestellt. Allerdings finde ich es als jemand, der eigentlich strikt gegen die Jagd ist, doch sehr nett, dass man zumindest einen Grund hat, weshalb man die armen Tiere erschießt.

In der Folge erwarten uns verschiedenste Haupt- und Nebenquests, die wir nach und nach erfüllen müssen. Die ersten dienen dabei als Tutorial, in dem wir lernen, wie wir überhaupt richtig auf Jagd gehen. Hier merkt man auch bereits nach kurzer Zeit, dass die großen Worte, die zuvor bezüglich des Realismus-Anspruchs getätigt wurden, keinesfalls übertrieben war. Gerade im schwersten der drei wählbaren Schwierigkeitsgrade muss man schon einiges beachten, um bei der Jagd erfolgreich zu sein. Neben Ballistik und Geschossverhalten (ob beides 100%ig realistisch ist, kann ich aufgrund mangelnder Selbsterfahrung nicht bestätigen, allerdings fühlt es sich doch sehr realistisch an), muss man auch die Entfernung und Windrichtung zum Tier beachten, die Nullstellung einstellen und auch auf die Atmung achten. Bis man all dies verinnerlicht hat, kann es schon mal seine Zeit dauern – vor allem, wenn man zuvor keine Jagdsimulation gespielt hat.

Neben all dem ist auch das richtige Zielen ein wichtiger Aspekt, schließlich wollen wir die Tiere auf möglichst schonende Art und Weise erlegen. Allerdings ist auch dies einfacher gesagt, als getan. Genau wie bei theHunter: Call of the Wild passiert es auch hier sehr oft, dass man das Tier nicht so trifft, dass es an Ort und Stelle umkippt, sondern dass man es so erwischt, dass es danach noch wegläuft. Wenn dies der Fall sein sollte, müssen wir aber nicht blindlinks durch die Wälder streifen, um das Tier nach Stunden wiederzufinden. Stattdessen stellt uns das Spiel eine kleine Hilfe in Form unseres Jagd-Sinns zur Seite. Nachdem wir erste Blutlachen gefunden und diese analysiert haben (Blutungsmenge, Blutfarbe und Beschaffenheit) hilft uns unser Jagd-Sinn dabei, ebenfalls genau wie bei theHunter: Call of the Wild, die nächsten Blutspuren ausfindig zu machen. So arbeiten wir uns immer näher an das Tier heran, bis wir es entweder tot vor uns finden oder es endgültig erlegen können. Haben wir dies geschafft, können wir es nun entweder verkaufen oder ausstopfen und in unserer Jagdhütte ausstellen.

Bis dahin wurden die großen Versprechungen tatsächlich eingehalten und der Unterschied zum amtierenden Genre-König ist nicht allzu groß. Allerdings ändert sich das beim Verhalten der Tiere. Denn hier enttäuscht Way of the Hunter leider etwas. Ganz so realistisch, wie angekündigt, verhalten sich die unterschiedlichen Tiere dann nämlich leider doch nicht. Allzu oft ist es mir passiert, dass Tiere selbst nach einem lauten Schuss einfach auf der Stelle stehen blieben oder, wenn sie wegliefen, an Bäumen festhingen. Das stört die Immersion gewaltig, weshalb zu hoffen ist, dass dieses Problem mit einem Patch behoben werden kann.

Was mir hingegen wieder gut gefallen hat, ist der Fortschritt, den man im Spiel erlebt. Mit der Zeit schaltet man nämlich nicht nur weitere Waffen und Zubehör frei (das man dann gegen In-Game-Geld im In-Game-Shop erwerben muss), sondern auch neue Jagd-Lizenzen, um in neuen Gebieten jagen zu können. Zudem gibt es auch Fähigkeiten, die man nach und nach freischaltet und die das Jägerleben ein wenig erleichtern. Was mir hieran so gut gefällt, ist, dass man all dies in fairen Zeitabschnitten freischaltet. Zwar dauert es seine Zeit, bis man wirklich alles freigeschaltet bzw. gekauft hat, doch da man währenddessen immer wieder neue Sachen bzw. Fähigkeiten erhält, gibt es niemals Momente, in denen man denkt, dass man keinen Fortschritt macht, was dem Ansporn, immer weiterzuspielen, sehr zutragend ist.

Ebenfalls sehr gut gefallen haben mir die beiden Karten. Nicht nur, dass sie mit jeweils 144 Quadratmetern sehr groß ausgefallen sind (zum Glück gibt es Autos, mit denen man sich über die Karten bewegen kann), sie sind obendrein auch sehr schön gestaltet. Der nordamerikanische und transsylvanische Wald sind dabei sogar so malerisch gestaltet worden, dass sie, in Anbetracht unserer kranken Wälder, so etwas wie Wehmut aufkommen lassen.
So schön die Wälder auch aussehen, bei genauerer Betrachtung fallen einem dann leider doch auch ein paar kleinere Makel auf. So wirkt das Ganze bedauerlicherweise etwas unscharf und hin und wieder tauchen Wege und ähnliches wie von Geisterhand vor einem auf. Doch auch hier kann ein Patch sicherlich schnell für Abhilfe sorgen, weshalb diese Kritikpunkte nicht allzu sehr ins Gewicht fallen.
Beim Sound muss man hingegen auf keinen Patch warten. Wenn man ganz stillsteht und das Vogelgezwitscher, das Klopfen eines Spechtes und die Rufe der Tiere und das Wiegen der Bäume im Wind hört, fühlt man sich direkt wie mitten im Wald. Da ist es beinahe schon zu schade, diese Idylle mit lauten Schüssen oder mit Gerede anderer Spieler zu stören. Wer möchte, kann nämlich auch im Multiplayer-Modus mit anderen Hobby-Jägern auf die Pirsch gehen.


Fazit:
Wer in theHunter: Callof the Wild jede Karte und jeden guten Jagd-Spot bereits in- und auswendig kennt und sich neuen Herausforderungen stellen will, der ist bei Way of the Hunter bestens aufgehoben. Zwar gibt es im Verhalten der Tiere (noch) einige Verbesserungsmöglichkeiten, ansonsten erwartet einen hier aber eine tolle Jagdsimulation, bei der gerade das Schießen sehr realistisch wirkt und man einige Zeit benötigt, um platzierte Schüsse abzugeben. Schön ist das Ganze auch noch anzusehen, weshalb ich Way of the Hunter jedem virtuellen Hobby-Jäger empfehlen kann.

«  ZurückIndexWeiter  »


Special vom: 24.08.2022
Autor dieses Specials: Stefan.Heppert
Weitere Seiten innerhalb dieses Specials können über das seitliche Menü links oben aufgerufen werden.
Zurück zur Hauptseite des Specials