Transformers: Die Rache
Entwickler:
Activision
Publisher:
Activision
Genre:
Action
USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
55 €
Systeme:
DS, PlayStation 2, PlayStation 3, PSP, Wii, Xbox 360
Inhalt:
Roboter, die sich in Fahrzeuge verwandeln, sprechen, fühlen und denken können – die meisten Jungs meiner Generation verbinden damit wohl eine unvergessliche Zeit, waren die Transformers doch DAS Highlight unserer Kindertage. Unser Leben wurde maßgeblich von Comics, der Zeichentrick-Serie, Spielzeug aller Art und weiterem unnützen Zeug bestimmt. Rund zwei Jahrzehnte später – so manch einer konnte selbst bis in Erwachsenenalter nicht von diesem Fieber geheilt werden – ging für uns alle ein Traum in Erfüllung, als Produzent Steven Spielberg und Regisseur Michael Bay die flexiblen Blecheimer mit Herz auf die Leinwand brachten. Beeindruckt, wie wir alle waren, schrieen wir sogleich nach einer Fortsetzung – und bekamen sie! Vor kurzem lief Transformers: Die Rache in den Kinos an. Wuchtiger, größer und besser als sein Vorgänger, da sind sich fast alle einig. Doch wie es mit Blockbustern heutzutage so ist, musste auch hier wieder eine Versoftung getätigt werden. Doch anders als erwartet, erleben wir hier keine Katastrophe, sondern ein stellenweise sogar sehr unterhaltsames Spiel.
Meinung:
Die Handlung des Spiels ist im Großen und Ganzen mit der des Films identisch. Da es im Film andauernd und ziemlich ausufernd kracht, kommt einem die Sache wenigstens nicht ganz so künstlich in die Länge gezogen vor. Der Clou am Spiel ist, dass ihr beide Seiten steuern könnt. Sowohl die guten Autobots wie auch die fiesen Decepticons können gespielt werden. Wolltet ihr Bumblebee schon immer mal eins auf die Fresse geben – this is it!
Von allem ein bisschen Spielerisch handelt es sich bei Transformers: Die Rache um einen bunten Mix, hauptsächlich bestehend aus Jump&Run-Sequenzen, bei denen geballert wird, was das Zeug hält. Nicht nur schießen könnt ihr hier, auch könnt ihr die Gegner mit Nahkampf-Attacken wegkloppen. Unterschiedliche Attacken in unterschiedlichen Stärken, sowie einige Defensiv-Manöver sorgen für die nötige Abwechslung. Die Steuerungsmöglichkeiten der Wii werden zwar nicht optimal genutzt, aber immerhin kommt die Bewegungssensorik bei den Nahkampf-Attacken zur Geltung. Des weiteren muss man mit Wii-Mote und Nunchuck bei den Bosskämpfen kontextabhängige Bewegungen durchführen. Wirft man einen Blick in die Gebrauchsanleitung, sieht die Steuerung auf den ersten Blick recht kompliziert aus. Im Spiel gehen alle Aktionen aber sehr einfach und geschmeidig von der Hand. Dabei wird jede Aktion genau erklärt, ohne den Spieler dabei großartig zu überfordern. Zudem werden sämtliche Bewegungen präzise umgesetzt.
Immer drauf, Kameraden! Mächtig Fun bereiten die Fahr- und Flugeinlagen, bei denen die Blechbüchsen sich mitten im Kampf transformieren können. So gibt es in einer frühen Phase des Spielverlaufs eine Auto-Verfolgungsjagd, bei der ihr euch bei vollem Tempo in die Roboter-Form verwandelt, um dann in bester Matrix-Manier (Bullet Time!!) gegnerische Autobots wegzurotzen. Desweiteren zielt das Spiel auf den Sammeltrieb, der unweigerlich bei der Zielgruppe vorhanden sein dürfte, indem man jede Menge zusätzlichen Content durch Finden diverser Spots freispielen kann.
Doppelter Spaß Den meisten Spaß macht das leider recht kurze Spiel (mehr als ein Wochenende braucht man nicht wirklich, um es zu schaffen) mit einem weiteren Spieler, der jederzeit(!) ins Spielgeschehen eingreifen und auch wieder aussteigen kann. Zwar steuert Nummer zwei keinen weiteren sichtbaren Charakter. Dafür hat euer Partner aber die Kontrolle über ein paar schicke Fernwaffen und fungiert quasi als unsichtbarer Sniper-Gehilfe, der lässig jede Bedrohung aus dem Weg räumt. Im Arena-Modus können sich zwei Spieler im Überstehen von feindlichen Angriffswellen versuchen. Je weiter man voranschreitet, desto härter wird es.
Technisch schwach Dass die Wii kein Grafik-Monster ist, ist hinlänglich bekannt. Dennoch haben diverse Spiele gezeigt, dass auch Nintendos kleiner Zauberkasten durchaus optisch ansprechendes Material hervorbringen kann. Jedoch gehört Transformers: Die Rache definitiv nicht zu solchen Highlights. Im Gegenteil. Die Grafik ist allenfalls Durchschnitt. Von den Protagonisten mal abgesehen, bekommt man kaum Details zu sehen. Die Umgebungen sind sehr eintönig gestaltet, die Texturen stark verwaschen und die gegnerischen Einheiten sehen immer gleich aus. Einzig die Waffeneffekte und die Moves der Transformers können überzeugen. Der Sound hingegen ist in Ordnung. Nur die nervigen Wiederholungen bestimmter Phrasen, die etwas eintönige Musik sowie die lieblose Synchronisation sorgen hier für Punktabzüge.
Fazit:
Transformers: Die Rache ist definitiv kein herausragendes Spiel. Technisch knapp an einer Katastrophe vorbeigeschrammt, weiß der Titel aber vor allem spielerisch das ein oder andere Mal durchaus zu überzeugen. Vor allem die Multiplayer-Möglichkeiten wissen zu gefallen. Jedoch muss man die Materie mögen. Wer mit Transformers nichts anfangen kann, sollte lieber die Finger von diesem Spiel lassen. Fans hingegen können ruhig mal einen Blick drauf werfen. Mir jedenfalls hat dieses Spiel entgegen meiner Befürchtungen gefallen.
| |
Autor der Besprechung:
Alexander Voirin
|