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Might and Magic Heroes VI

Entwickler: Ubisoft
Publisher: Ubisoft

Genre: Strategie
USK Freigabe: Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 44,00 €

Systeme: PC

Testsystem: Intel Core2Duo E8400, 4GB Ram, ATI HD6850

Anforderungen: Doppelkernprozessor, 2GB Ram, 512MB Grafikkarte

Inhalt:
Might and Magic begleitet den interessierten Computerspieler nun schon seit 1986. Da erschien der erste Teil der Rollenspielserie, die zahlreiche Nachfolger hervorbrachte. 1995 erblickte dann Heroes of Might and Magic das Licht der Welt. Eigentlich als ein Nachfolger zu Kings Bounty gedacht, hatten sich die Entwickler New World Computing aber dazu entschlossen, den Namen zu ändern, da sich das Spiel in seiner Mechanik doch etwas vom Vorgänger unterschied. Auf einer Abenteuerkarte werden rundenweise Helden bewegt, um Rohstoffe, Schätze und Artefakte zu finden, Schlachten mit neutralen Kreaturen und den computergesteuerten und menschlichen Gegnern auszutragen. Diese Spielmechanik entfaltete schnell ein unheimliches Suchtpotential, so dass im Laufe der Jahre vier Nachfolger und zahlreiche Erweiterungen erschienen. Heroes of Might and Magic 5 liegt mittlerweile auch schon fünf Jahre zurück, so dass es einfach wieder einmal Zeit für ein neues Spiel aus der Serie wurde. Der sechste Teil erscheint nicht mehr unter dem Namen Heroes of Might and Magic, sondern als Might and Magic Heroes VI.

Meinung:
Die Geschichte ist lange vor den Ereignissen aus Heroes of Might and Magic 5 angesiedelt. Herzog Slava wird von seiner Tochter Anastasyia ermordert. Sie und ihre vier Geschwister gehen nach dem Tod des Vaters getrennte Wege und repräsentieren jeweils eine der fünf im Spiel vorkommenden Fraktionen. Jede der, in beliebiger Reiehnffolge spielbaren, fünf Kampagnen im Spiel dreht sich also um ein Geschwisterteil und eine Fraktion. Die komplexe, märchenhafte Geschichte, in der unheimlich viele handlungstragende Personen auftauchen wird weitesgehend innerhalb der Spielengine oder mit gesprochenen Dialogen erzählt. Die deutschen Sprecher machen ihre Aufgabe dabei weitesgehend gut. 
Als sechster Teil der bekannten Serie wurde die grundlegende Spielmechanik weitesgehend intakt gelassen. Immer noch zieht man durch rundenweise durch ein Fantasyreich, rekrutiert Armeen und trägt Kämpfe gegen neutrale Einheiten oder andere Spieler aus. Trotzdem wollten die Entwickler von Black Hole nicht einfach nur einen einfachen Abklatsch vom fünften Teil produzieren und haben sich ein paar Veränderungen eingefallen lassen, die hauptsächlich den Spielkomfort und das Spieltempo erhöhen sollen. 

Städtebau
Im Vorfeld wurde bereits früh bekannt gegeben, dass Might and Magic Heroes VI im Gegensatz zu den Vorgängern auf die beliebten Stadtbildschirme verzichten wird. Als Ersatz kann man bereits auf der Abenteuerkarte erkennen, welche Gebäude genau in einer Stadt gebaut wurden - in den Vorgängern wurde die Ausbaustufe immer nur grob angezeigt. Hauptsächlich sollte hierdurch der Spielfluß gesteigert werden, da man nicht mehr in einen seperaten Bildschirm wechseln müsse. Schnell kam es aber zu einem Aufschrei in der Community, so dass Black Hole zumindest eine einfache rudiementäre Stadtansicht ins Spiel integriert hat. Diese Videos sind aber nichts im Vergleich zu den epischen Stadtansichten des Vorgängers und bestenfalls als netter Versuch zu bezeichnen. Mittlerweile hat Black Hole auch eingesehen, dass gerade über die Stadtansicht sehr viel Atmosphäre in einem Heroes Spiel transportiert wird und  für einen der kommenden Patches Besserung in Form von hübscheren Stadtansichten gelobt. 
Für den Nichtserienkenner mag es etwas seltsam erscheinen, denn im Grunde sind die Stadtbildschirme schon seit dem ersten Teil eigentlich nur eine etwas pompösere Form eines Menüs zum Anwerben von Kreaturen und dem Bau von Gebäuden. Doch gerade diese visuelle Repräsentation des Wachstums der Städte, unterlegt mit den seit jeher sehr eingängen Musikstücken, sorgte ungemein für Atmosphäre und das Spielgefühl allgemein.
Trotzdem lässt sich das neue Stadtmenü nach einer kurzen Umgewöhnung auch zügig bedienen und in audieller Hinsicht gibt es gewohnt gute Kost auf die Ohren. Die Grundfunktionen sind thematisch in unterschiedliche Reiter zusammengefasst. Diese Reiter lassen sich auch in Schnellauswahlfelder in der rechten unteren Ecke des Interface ziehen, um jeder Zeit direkt darauf Zugriff zu haben. Neben den Städten gibt es jetzt auch Festungen, in denen man lediglich Kreaturen anwerben kann, aber keinerlei Gebäude errichten kann. Kreaturen lassen sich jetzt ortsungebunden kaufen, so dass lange Ritte zwischen den Städten zum Ausheben der Armee der Vergangenheit angehören - eine Art Weiterentwicklung der seit Teil vier bekannten Karawane. Besetzt man eine Stadt, Festung oder Kreaturenbehausung einer anderen Fraktion, können diese gegen einen Obulus in die eigene Fraktion konvertiert werden.

Resourcenschwund
Eine weitere einschneidende Entwicklung ist die Verringerung der Rohstoffarten im Spiel. Von den vorher acht Resourcen wurden drei gestrichen. Schwefel, Quecksilber und Edelsteine sucht man nun vergebens, so dass man nun nur noch Gold, Erz, Holz und Blutkristalle beim Erforschen der Abenteuerkarte findet. Die Begründung der Kürzung liegt darin, dass man Heroes eher als Strategiespiel und nicht als Wirtschaftssimulation sehe. In den vorherigen Teilen war es so, dass bestimmte Fraktionen für den Bau höherwertiger Gebäude und Kreaturen meistens eine Spezialresource benötigte, die für die anderen Fraktionen, aber mehr oder weniger wertlos war. Mit den Blutkristallen gibt es nun eine seltene Resource, die von allen Fraktionen gleichermassen benötigt wird, was zu intensiveren Gefechten um die Rohstoffe führen soll. In der Spielpraxis fällt dieser Einschnitt zunächst sehr ungewohnt auf, doch man gewöhnt sich schnell daran und vermißt die überzähligen Resourcen nach einger Zeit eigentlich gar nicht mehr. Die Blutkristalle sind in der Regel relativ schwer zu finden, werden aber schon für fortgeschrittene Gebäude im Stadtbau fällig. 

Terretorialschlachten
Auch zu den Neuerungen zählt die Unterteilung der Abenteuerkarte in Terretorien. Jede Stadt oder Festung ist ein bestimmter Bereich auf der Karte zugeordnet. Alle darin liegenden Minengebäude, Kasernen und in den Vorgängern einnehmbare Gebäude gehören nun automatisch dem Besitzer der Stadt/Festung. Dadurch konzentrieren sich die Schlachten auf die wertvollen Städte. Trotzdem kann man die Gebäude mit einem Helden besetzen, um so den eigentlichen Besitzer von der Produktion abzuschneiden und die Resourcen in die eigene Tasche fließen zu lassen. Allerdings nur so lange man die Mine tatsächlich besetzt hält. So lassen sich aber Spieler, die sich in ihrer Burg verschanzen trotzdem vom Rohstoffzufluß abschneiden.

Fünf Fraktionen
Und noch ein Einschnitt. Konnte man in Heroes 5 noch auf sechs Fraktionen im Basisspiel, ergänzt durch zwei weitere in den beiden Erweiterungen zurückgreifen, gibt es nun nur noch fünf. Immerhin befindet sich darunter eine komplett neue Fraktion, nämlich das "Sankturium". Diese fernöstlich angehauchte Partei ist den Naga unterstellt, die seit Teil drei immer der "Akademie"-Fraktion als einzelne Einheit zugeordnet waren, und schickt verschiedene robuste Wasserwesen in den Kampf.
Bei den anderen vier Parteien handelt es sich um die bisher in jedem Teil vorkommende "Zuflucht", sprich das klassische Rittervolk, den "Nekromanten", dem "Inferno" mit seinen Höllenwesen und der "Bastion", die Fraktion der Orks. Damit ist Heroes 6 der erste Teil der Serie, der auf das elfische Volk verzichtet. Es kann aber davon ausgegangen werden, dass etwaige Erweiterungen das Spiel auch um weitere Fraktionen erweitern werden. Neben den jeweils sieben einer Fraktion zugeordneten Kreaturen gibt es noch einige neutrale Einheiten, die man auf der Abenteuerkarte trifft, darunter Elementare oder Wölfe.

Unbalanced
Ein großes Problem ist die schlechte Balance des Spiels. Das fängt bei der Schwierigkeitauswahl an, die hauptsächlich dafür sorgt, dass die KI schummelt, setzt sich bei den Heldentalentbäumen fort, in den einige Fähigkeiten anderen deutlich überlegen sind, und geht hin zu den viel zu mächtigen Heilereinheiten der Fraktionen, die zumindest beim Tester für sehr viel Frust gesorgt haben.
In den Kampagnen kann es auch passieren, dass man in auswegslose Situationen gerät und Karten komplett neu starten muß, wenn man nicht regelmässig abgespeichert hat. Leider entstehen solche Situationen häufig auch durch Skriptereignisse, besipielsweise wenn man ein Missionsziel unter hohen Verlusten erreicht hat und dadurch ein Ereignis ausgelöst wird, wie das Auftauchen eines mächtigen gegnerischen Helden der sofort gnadenlos Jagd auf den Spieler macht. Zum Wunden lecken bleibt da keine Zeit. Zwar gibt es eine automatische Speicherfunktion, aber leider überschreibt diese sich - je nach eingestelltem Interval - immer selbst. Hier hätten mehrere Autosaveslots ziemlich geholfen, da man so nicht gezwungen ist häufig selber Spielstände anzulegen, was man natürlich auch gerne öfters vergisst. 

Confluxx
Wie jedes Ubisoft-Spiel seit Assassin's Creed 2 verwendet Might and Magic Heroes 6 UPlay und setzt eine Onlineaktivierung vorraus. Bestimmte Aktionen im Spiel schalten Punkte frei, mit denen man online einige kleine Boni, wie Wallpaper usw. freischalten kann. Extra für Heroes hat man das Confluxx eingeführt. Dieses Onlineprofil levelt mit dem Haupthelden in den Kampagnen und man schaltet so nach und nach Verbesserungen frei, die man im Solo- und Multiplayerspiel nutzen kann. 
Wer will kann das Spiel aber auch komplett offline spielen, die einmalige Aktivierung aber vorrausgesetzt. Wie es sich für ein richtiges Heroes gehört gibt es neben dem Multiplayer über das Internet natürlich auch die Möglichkeit ganz klassisch im Hot Seat Modus vor einem Computer zu spielen. So macht es doch immer noch den meisten Spaß! Und damit der Kartennachschub nicht versiegt, liegt dem Spiel auch direkt ein Editor bei, um sich eigene Szenarien zu erstellen.

Nicht mehr ganz so bunt
Im Gegensatz zu den bunten Fantasywelten der Vorgänger ist das Artdesign beim neusten Sproß der Serie etwas realistischer. Technisch bekommt man dann aber mit Ausnahme von höher aufgelösten Texturen und detailierten Modellen nicht wesentlich mehr geboten als im fünf Jahre alten Vorgänger. Aus der Ferne der Abenteuerkarte oder auf dem Schlachtfeld weiß das Dargebotene zu gefallen, doch sobald es in die Nahansicht geht - hauptsächlich in den zahlreichen Zwischensequenzen in Spielegrafik - fällt die Grafik eher zweckmässig aus. Immerhin bewegen die Sprecher jetzt ihren Mund. 
Die zahlreichen Sprecher machen ihre Arbeit ganz gut, wenngleich sie teilweise etwas zu lieb herüberkommen, was aber sicherlich auch mit den Dialogen zusammenhängt. Dafür, dass die Geschichte eigentlich eher düster ist, sind viele Dialoge viel zu lieb gestaltet. Beschleunigt man die Kampfgeschwindigkeit werden die Kampfsoundeffekte auch beschleunigt abgespielt. Piepsige Sounds sind das Ergebnis. Gewohnt fantastisch fällt aber die Musikuntermalung aus. Besonders das Einbeziehen vieler aus den Vorgängern oder anderen Might and Magic-Spielen bekannten Arrangements ziehen einen sofort in ihren Bann. Seit jeher eine der Stärken von Heroes of Might and Magic.

Fazit:
sebastianWo Might and Magic Heroes VI drauf steht, ist immer noch Heroes of Might and Magic drin. Die Namensänderung, das daraus resultierende präsentere Might and Magic und die Änderungen im Spieldesign stellen sich nach einer Eingewöhnungsphase - mit Ausnahme der Stadtbildschirme natürlich - als sinnvoll heraus und berreichern tatsächlich den Spielfluß, ohne aber das zeitlos geniale Grundprinzip großartig zu ändern. Größere Probleme bereiten eigentlich nur die Spielbalance, an der Black Hole mit den kommenden Patches aber hoffentlich noch etwas feilen wird. Die umfangreiche Kampagne bietet viele Stunden Spielspaß und dank des Editors wird es bald sicher auch wieder einen reichen von Fans erstellen Kartenfundus geben.

Might and Magic Heroes VI - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Sebastian Köller

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 8.25 Grafik: 7.75
Sound: 8.75
Steuerung: 8.25
Gameplay: 8.25
Wertung: 8.25
  • Süchtigmachendes Spielprinzip
  • Hot Seat-Modus
  • Karteneditor
  • Unausgewogenen Spielbalance
  • Keine richtigen Stadtansichten

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Rezension vom: 01.11.2011
Kategorie: Strategie
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