Rabbids Land
Entwickler:
Ubisoft
Publisher:
Ubisoft
Genre:
Partyspiele
USK Freigabe:
Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
ca. 50 €
Systeme:
Wii U
Inhalt:
Zum Start der Wii machte Ubisofts anarchistische Hasenbande – die Rabbids – zum ersten Mal die heimischen Fernseher unsicher. Damals war man sich wohl noch etwas unsicher, ob die Rabbids alleine ankommen würden und so musste mit der Jump'n'Run-Ikone Rayman kurzerhand ein Zugpferd her, welches der neuen Marke zu etwas mehr Bekanntheit verhelfen sollte. Eigentlich stellte sich aber schon mit den ersten Trailern zum Spiel heraus, dass die Rabbids durchaus Kultpotential haben. Rayman Ravin' Rabbids wurde ein Erfolg und zwar speziell auf der Wii, da das Spiel dort mit den Steuerungsmöglichkeiten einfach am meisten Spaß machte. Mit dem Erfolg begann man die Marke etwas auszuschlachten. Auch wenn der Humor mit eigentlich jedem Titel wunderbar zündete, ließ das Gameplay beständig nach. Trotzdem dürfen die Rabbids mit ihrer eigenen Minispielsammlung, Rabbids Land, beim Start der Wii U natürlich nicht fehlen. Diesmal geht es für die kleinen Racker in einen Freizeitpark.
Meinung:
Mit großen Augen steht der kleine Rabbid am Eingang eben jenes Parks. Als Hase ist man leider etwas klein gewachsen und so wird dem Langohr auch nach mehreren kreativen Anläufen der Eintritt verwehrt. Also ruft er kurzerhand seinen Kumpel an, der mit einer fliegenden Untertasse in Hasenform unterwegs ist, um ihm beim Problem mit dem Einlass zu helfen. Das Fluggefährt wird passenderweise mit dem neuen Tabletcontroller gesteuert, was der Pilot aber noch nicht so ganz raus hat. Es kommt zum Absturz und das Abenteuer kann beginnen. Eben einfach Bwahhhh!
Chaos und Anarchie
Rabbids Land ist nach dem saukomischen, aber deutlich zu einfachen Rabbids to the Moon wieder eine Sammlung von Minispielen, die diesmal durch ein Brettspiel, vergleichbar mit Mario Party, zusammengehalten werden. Auf leider nur einem Spielfeld zieht man gegen vier weitere Rabbids von Feld zu Feld, um eine festgelegte Anzahl von Trophäen einzusacken. Diese lassen sich in diversen Minispielen, nämlich 20 an der Zahl, durch Quiz und Ereignisfelder gewinnen oder dem Gegner abluchsen. Das in drei Ringen angeordnete Spielfeld ändert sich während eines Spiels minimal, indem die Verbindungsbrücken zwischen den Ringen durch bestimmte Felder verschoben werden können. Hat man die geforderte Anzahl an Trophäen gesammelt, muss man abschließend zurück auf den Startpunkt im Zentrum des Spielfelds.
Nervfaktor
Jedes Spiel muss immer mit vier Spielern bestritten werden, wobei die CPU fehlende menschliche Widersacher ersetzt. Das ist nervig, da jede Aktion zwar hübsche Animationen nach sich zieht, diese können aber leider nicht abgebrochen werden und sich zu allem Überfluss auch sehr schnell wiederholen. Leider können auch nicht mehr als vier Spieler gleichzeitig an einer Partie teilnehmen, was problemlos möglich gewesen wäre, denn bei den Minispielen treten immer zwei Spieler gegeneinander an. Ein Spiel dauert eine gute Stunde. Wer nur mal eben ein schnelles Minispiel mit einem Freund machen möchte, muss die jeweiligen Spiele zunächst aber im Brettspielmodus freigeschaltet haben. Auch das ist doch etwas nervig!
Im Kern alles richtig Die eigentlichen Minispiele, also der Kern eines Rabbids-Partyspiels fallen bei Rabbids Land zwar nicht so zahlreich aus, sind sich dafür aber auch nicht so ähnlich. Man merkt den Entwicklern an, dass sie sich mit dem Konzept des Tabletcontrollers und des asynchronen Gameplays auseinandersetzten, und ein paar wirklich gute Ideen hatten und die Möglichkeiten eigentlich immer gut integrierten. So gibt es ein Minispiel, in dem der Spieler als Gärtner mit dem Tablet Formen nachzeichnen muss. Schafft er eine Form, gibt es Punkte. Der andere Spieler kann die Markierungen umgraben und seinem Gegner so das Leben schwer machen.
Ein anderes Spiel ist eine Variante von Guitar Hero. Der Spieler mit dem Tablet surft hinter einer Achterbahn hinterher und muss Feuerbalken ausweichen, die vom Gegner platziert werden können. Hierbei sieht man auf dem Tablet den surfenden Rabbid von hinten, während auf dem Fernseher das Spielgeschehen aus der genau umgekehrten Sicht dargestellt wird.
Mit den Minispielen macht Ubisoft also alles richtig, wenn gleich die Spieleauswahl in Nintendo Land noch etwas besser ist. Neben den gelungenen Minispielen gibt es im Brettspielmodus immer wieder Quizfragen. Hier darf man natürlich keine Fragen von der Stange erwarten, sondern bekommt teilweise wirklich witzige Funfacts präsentiert. Ein Spieler muss aus vier möglichen Antworten eine nennen und die anderen Mitspieler tippen nun, ob er richtig oder falsch liegt.
UPlay Um übrigens auf alle Spielinhalte zugreifen zu können benötigt man ein kostenloses UPlay-Konto. Darüber wird dann eine weitere Spielerfarbe und ein Minispiel freigeschaltet. Klar, Ubisoft möchte den hauseigenen Spieledienst natürlich drücken, aber den Käufern auf diese Weise Inhalte vorzuenthalten ist irgendwie auch nicht die feine englische Art.
Technisch erlaubt sich Rabbids Land eigentlich keine Schnitzer. Die überdrehten Zwischensequenzen und Animationen sind nach wie vor zum Totlachen – vorausgesetzt natürlich, man steht auf diese Art von Humor. Das Gebrabbel der Rabbids und die charakteristischen Bwahhh-Schreie steuern ihren Teil dazu bei. Beim Soundtrack wurde allerdings etwas geschlafen und man verpasst hier absolut nichts, wenn man die Musikausgabe deaktiviert und am besten die eigene Musiksammlung zur passenden Untermalung zu Rate zieht.
Fazit:
Rabbids Land gehört neben Nintendo Land zur ersten Wahl, wenn es um Partypiele aus dem Start-Lineup der Wii U geht. Der Humor der Rabbids zündet direkt mit dem Introvideo. Die durchdachten Minispiele erreichen zwar nicht ganz die Qualität der Nintendo-Land-Spielchen, machen aber gegen menschliche Gegner viel Spaß. Ärgerlich sind nur die vielen kleinen Macken, wie der Brettspielzwang, um alle Minispiele freizuschalten oder die im Vergleich zu anderen Rabbids-Titeln irgendwie etwas magere Auswahl an Minispielen. Wer die Rabbids mag und von Partyspielen nicht genug bekommen kann, kann auf jeden Fall bedenkenlos zugreifen. Wer allerdings nur ein Partyspiel braucht, fährt mit Nintendo Land etwas besser.
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