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Sniper: Ghost Warrior 2

Entwickler: City Interactive
Publisher: Ubisoft

Genre: Action
USK Freigabe: keine Jugendfreigabe gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: ca. 35 €

Systeme: PC, PlayStation 3, Xbox 360

Inhalt:
Bis 2010 war das polnische Entwicklerhaus City Interactive (bzw. CI Games) ausschließlich für Space Interceptor, Terrorist Takedown, Code of Honor oder Art of Murder verantwortlich – allesamt "Spielperlen", die sich mehr schlecht als recht verkauften. Mit Sniper: Ghost Warrior gelang ihnen 2010 aber ein echter Hit. Denn obwohl das Spiel bei der Fachpresse auch nicht immer gut wegkam, hat es sich über eine Million Mal verkauft (bis heute gingen gar mehr als 3,5 Millionen Exemplare über die Ladentische) und war somit einer der Überraschungshits des Jahres.
Mit dem soeben veröffentlichten Sniper: Ghost Warrior 2 wollen sie diesen Erfolg natürlich wiederholen. Dafür haben sie sich die Kritikpunkte, die es am ersten Teil noch gab, zu Herzen genommen und einige Verbesserungen und Änderungen vorgenommen.


Meinung:

Die erste Änderung, die einem sofort ins Auge springt, ist die Grafik. War im Erstlingswerk noch die Chrome Engine 4 von Techland für das optische Auftreten zuständig, so hat man sich diesmal die Rechte von Cryteks wesentlich stärkeren CryEngine 3 gegönnt. Und dieser Kauf hat sich wahrlich gelohnt. Mit Crysis 3, das dieselbe Engine nutzt, kann es zwar nicht mithalten, wesentlich schöner als der erste Teil ist Sniper: Ghost Warrior 2 aber trotzdem auf jeden Fall.

Am besten gefallen hat mir die Weitsicht und der üppig gewachsene Dschungel - auch wenn dieser durch die fehlende Tierwelt sehr künstlich wirkt. Das Bergdorf im Himalaya ist ebenfalls nicht hässlich. Das im Krieg befindliche Sarajevo fällt hingegen etwas ab. Denn auch wenn es mit seinen grauen und braunen Tönen realistischer wirkt als die beiden anderen Locations, ist die Stadt nicht so schön anzuschauen. Ebenfalls alles andere als schön sind die gelegentlichen Ruckler, die man während des gesamten Spiels zu sehen bekommt, und dass die Leute durch Gegenstände greifen sowie durch Pflanzen hindurch laufen können.

Auf der Jagd nach Vladic
Mit dem philippinischen Dschungel, dem Himalaya und Sarajevo, das wir innerhalb einer Rückblende während des in den 1990ern stattfindenden Bürgerkrieges besuchen, haben wir auch schon alle drei Orte aufgezählt, die man in Sniper: Ghost Warrior 2 zu sehen bekommen wird. Warum man an diesen drei völlig unterschiedlichen Orten Halt macht? Das liegt an der Rolle, in die man in Sniper: Ghost Warrior 2 schlüpft. Man spielt nämlich den ehemaligen Militär-Scharfschützen Captain Cole Anderson, der dem Kriegsverbrecher und Waffenhändler Vladic hinterherjagt. Und genau diese Jagd bringt ihn und uns eben an die drei ungewöhnlichen Orte. Allerdings reist man nie alleine. Diaz, Cole Andersons Spotter begleitet einen stets und steht einem zudem mit Rat und Tat zur Seite.
Obwohl die Story eigentlich genügend Spannung verspricht, will sie einen nicht so ganz  fesseln. Das liegt daran, dass sie recht langweilig erzählt wird, und sämtliche Protagonisten sehr platt bleiben. Zudem ist die Story-Kampagne mit knapp fünf bis sechs Stündchen auch nicht gerade lang ausgefallen.

Besserung gelobt und Wort gehalten
Einer der ganz großen Kritikpunkte, die sich die Entwickler beim ersten Sniper-Teil anhören musste, war, dass trotz des unmissverständlichen Spieltitels zu oft wild um sich geschossen wurde. Auch hier gelobte City Interactive Besserung. Und tatsächlich, wie sich zeigt, haben sie ihr Wort gehalten und wildes Rumgeballere, wie es ein Sniper nie tun würde, gänzlich gestrichen. Stattdessen muss man sich nun, wie eben ein echter Scharfschütze, möglichst geräuschlos an seine Position heranschleichen, die Gegner mit einem der zur Verfügung stehenden optischen Geräten wie etwa einem Fernglas, Nachtsichtgerät oder Wärmebildaufsatz ausspionieren und sie anschließend mit angehaltenem Atem und möglichst wenig Schüssen ausschalten. Wenn man versagt, und die Gegner Wind von einem bekommen, wird die gesamte Mission komplizierter. Denn wenn sie einmal von einem wissen, sind sie auf der Lauer, durchsuchen die Gegend und rufen sogar Verstärkung.

Obwohl es sich eigentlich angeboten hätte, kann man sich leider nicht selber aussuchen, von welchem Punkt aus man die Gegner aufs Korn nehmen möchte. Die Areale, in denen man sich bewegen darf sind nämlich sehr begrenzt und bieten einem so wenig Alternativen. Zudem schreibt uns unser Spotter Diaz immer wieder die Position vor. Obwohl dies mitunter sehr nervig ist, möchte man Diaz aber dennoch nicht missen. Ohne ihn wäre man nämlich ganz schön aufgeschmissen. Abgesehen von den besten Plätzen sagt er einem nämlich auch die genaue Gegnerzahl an, und schreitet ab und an sogar selber mal zur Tat.

Wind und Ballistik beachten
Der Schwierigkeitsgrad in Sniper: Ghost Warrior 2 ist nichts für leicht reizbare Personen. Denn selbst im mittleren Schwierigkeitsgrad beißt man nämlich öfters ins virtuelle Gras, als es einem lieb sein dürfte. Und das obwohl einem angezeigt wird, wo die Gegner sind und in welche Richtung sie gerade schauen. Richtig heftig wird es aber erst im höchsten Schwierigkeitsgrad. Wenn man diesen ausgewählt hat, darf man sich beinahe keinen Fehler leisten. Denn sobald man entdeckt wurde, hat man im Prinzip schon verloren - nach wenigen Treffern ist man nämlich tot und muss wieder am letzten Speicherpunkt starten.

Als ob das noch nicht genügen würde, muss man obendrein auch noch ganz ohne Zielhilfen treffen. Dies ist vor allem aus größeren Distanzen alles andere als einfach. In Sniper: Ghost Warrior 2 haben nämlich auch Ballistik und Umwelteinflüsse (sprich Wind) Auswirkungen auf die Schüsse. Wer also treffen möchte, muss beides mit einbeziehen, ansonsten landet der Schuss irgendwo, nur nicht da wo er sollte. Zum Glück gibt es eine gewisse Toleranz, so dass man nicht vor jedem Schuss erst mal minutenlang den Wind beobachten und dann ausrechnen muss, wie man schießen sollte, um das Ziel zu treffen. Und auch die Abzugsempfindlichkeit, die bei einem zu heftigen Abzug die Waffe zum Verreißen bringt, ist nicht dermaßen ausgeprägt wie es im Vorhinein versprochen wurde, so dass man auch hier nicht übervorsichtig sein muss. Dennoch ist das Schuss-System durchaus fordernd.

Der Sound der Handvoll Waffen, die im Spiel zum Einsatz kommen, hört sich auch ganz gut an. Über die deutsche Synchro kann man das leider nicht behaupten. Die Sprecher wirken irgendwie motivationslos. Zudem gibt es auch einige Übersetzungsfehler, die manchmal seltsam und manchmal kurios klingen.

Ups, wir haben den Multiplayermodus vergessen
Ganz wichtig in der heutigen Zeit sind bei Shootern natürlich auch die Multiplayer-Modi. Schließlich wollen die meisten nicht nur die ganze Zeit gegen die KI antreten, sondern ihr Können auch gegen menschlich gesteuerte Feinde unter Beweis stellen. In Sniper: Ghost Warrior 2 ist dies selbstverständlich auch möglich - allerdings nur in sehr begrenzter Form. Es gibt nur einen Modus, den Team-Deathmatch-Modus. Und auch die Anzahl an Maps ist mit zwei sehr überschaubar. Aufleveln, neue Waffen freischalten oder was man auch immer man sonst von einem 3rd-Person-Shootern gewohnt ist, gibt es hier erst gar nicht.

Durch das Fehlen dieser eigentlich gängigen Sachen und dem geringen Umfang, wirkt der Multiplayer-Part so, als ob er zunächst gar nicht geplant war, und am Ende noch schnell hinzugefügt wurde. Wenn wenigstens für reichlich Action gesorgt wäre, würde all das ja gar nicht so tragisch sein. Allerdings sieht es auch hier sehr mau aus. Da keines der beiden Teams irgendwelche Aufgaben erledigen muss, sehen die Runden im Regelfall so aus, dass sich jeder Spieler einen Platz zum Campen sucht und dort wartet, bis einer eventuell doch die Nerven verliert und sich aus seiner Deckung wagt - so dumm sind aber nur wenige. Action sieht also wahrlich anders aus.



Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Stefan.Heppert stefanEines muss man City Interactive zugutehalten, sie haben wirklich versucht die Kritikpunkte, die nach dem ersten Teil laut wurden, zu beheben. Gelungen ist ihnen das aber eben leider nur teilweise. Denn sowohl bei der Grafik als auch beim Gameplay gibt es zwar deutliche Verbesserungen, perfekt ist beides aber noch lange nicht. So kann die CryEngine 3, die in Sniper: Ghost Warrior 2 genutzt wird, wesentlich mehr als sie hier zeigt. Und beim Gameplay sind zwar die hektischen Schießeinlagen gestrichen, dafür gibt es mit dem eintönigen Gameplay und den andauernden Vorschriften, was man wo zu tun hat, neue Kritikpunkte. Insgesamt ist das Spiel aber dennoch wesentlich besser als der erste Teil. Vor allem Leute, die etwas anspruchsvollere Shooter bevorzugen, werden durch den relativ hohen Schwierigkeitsgrad ihre Freude am Spiel haben. Zumindest solange sie die Einzelspielerkampagne spielen. Der Multiplayer-Part ist nämlich so lahm, dass selbst die größten Camping-Freunde früher oder später von dem andauernden auf der Lauer liegen gelangweilt sein werden, und sich mehr Action herbeisehnen.

Sniper: Ghost Warrior 2 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Stefan.Heppert

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 7 Grafik: 7.00
Sound: 7.00
Steuerung: 7.00
Gameplay: 7.00
Wertung: 7
  • Grafik deutlich besser als im ersten Teil
  • Ballistik und Wind haben Einfluss
  • Wildes Rumgeballere gänzlich gestrichen
  • Meist gute Gegner-KI
  • Hintergrundgeschichte langweilig erzählt
  • Kampagne nur 5-6 Stunden kurz
  • Multiplayermodus bietet viel zu wenig
  • Wenig Freiraum für eigene Ideen
  • Wenig Abwechslung

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Rezension vom: 27.03.2013
Kategorie: Action
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